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Die Gehilfen des Terrors

Die Gehilfen des Terrors

Titel: Die Gehilfen des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sind
Schweine“, stellte Klößchen fest. „Wie läuft das bei denen eigentlich? Bringen
die ihre Instrumente mit?“
    „Gute Frage“, nickte Tim. „Und
wie spielen sie? Im Stehen? Oder haben sie Klappstühle dabei? Trompete und
E-Gitarre — da geht’s. Aber zu richtigem Lärm gehören drums, das Schlagzeug.
Und Piano und Synthesizer ( elektronische Klangerzeugung ).“
    Karl hatte im hinteren Zimmer,
wohl dem ehemaligen Schlafzimmer, einen Wandschrank entdeckt und rüttelte an
der Tür.
    „Verschlossen.“
    Gaby, Tim und Klößchen
warteten, bis er mit seinem Nachschlüssel den Schrank geöffnet hatte. Dann
blickten alle auf die hochmoderne tragbare Stereoanlage mit zwei gewaltigen
Lautsprecherboxen. Hier konnte alles abgespielt werden. Fünf Tonbänder lagen
bereit — Bänder ohne Aufschrift, also selbst bespielt, bzw. aufgenommen.
    „Ich vermute“, sagte Tim, „dass
Terror-Orchester besteht nur aus einer Person. Die spielt hier die Bänder ab
und dreht auf volle Lautstärke. Natürlich gibt’s noch einen zweiten Mann. Der
steht Schmiere vorn an der Straße und warnt über Handy, wenn die Polizei
anrückt.“
    „Da denke ich doch sofort an
Joe und Kuno von der Hausverwaltung“, sagte Gaby.
    „Wie Musikliebhaber sehen die
zwar nicht aus, Pfote, aber die Ruhestörung macht ihnen sicherlich Spaß.“ Tim
klatschte die Faust in die offne Hand. „Wir werden sehen. Die nächste Nacht
kommt bestimmt.“
    „Auch das noch!“, stöhnte
Klößchen. „Ich ahne schon, dass wir uns die Stunden der Dunkelheit um die Ohren
schlagen. Mache ich natürlich gern für bedrohte Mitmenschen — obwohl
Schlafmangel der Gesundheit schadet. Aber das alles bitte nicht ohne sinnvolle
Verpflegung. Ich bin heute überhaupt noch nicht satt geworden — zu keiner
Stunde. Das halte ich im Bauch nicht aus. Könnten wir auf dem Weg zur
Gartenkolonie gefälligst irgendwo andocken — und drei ausgefallene Mahlzeiten
nachholen?“
    „Wenn wir an einer
Gemüsehandlung vorbeikommen“, meinte Gaby süffisant ( spöttisch ), „kannst
du dir eine Tüte Bananen kaufen.“

    „Bananen?“, meinte Klößchen
entsetzt. „Die interessieren mich nur als Bestandteil einer Schokoladenspeise.
Aber niemals roh. Ist ja barbarisch. Ich bin doch kein Affe.“

13. Gaby in tödlicher Falle
     
    Sie machten einen kurzen Umweg
durch die Altstadt. Vorbei bei Glockners, um Oskar abzuholen, Gabys
schwarzweißen Cockerspaniel, der heute noch keinen Auslauf gehabt hatte und
unbedingt raus musste. Wie immer wurden die Jungs temperamentvoll begrüßt. Dann
lief Oskar an der Leine neben Gabys Rad — und zwar auf der Gehsteig-Seite, wo
er nicht gefährdet ist von vorbei rasenden Fahrzeugen.
    Da es in der
TKKG-Millionen-Stadt nur eine Gartenkolonie direkt am Bahndamm gibt, konnten
die fünf ihr Ziel nicht verfehlen.
    Nach dem Regen war der Himmel
sehr blau geworden. Die Sonne hatte sich ausgiebig entschuldigt für lange
Abwesenheit. Dadurch wurde die Dämmerung etwas aufgeschoben. Doch jetzt war es
so weit. Das Tageslicht schwächelte. Graue Schleier hingen über den Gärten am
Bahndamm. Alle Konturen wurden unscharf. Immerhin — die Sicht reichte noch weit.
Und drüben auf den Gleisen — also jenseits der Gärten — rauschte alle naslang
ein Intercity vorbei oder wenigstens ein bummelnder Regio (Nahverkehrszug).
    Die Langsamen, dachte Tim, sind
nur für die Pendler gut und für den Nahbereichsverkehr, aber der donnernde
Express gibt der Sehnsucht Flügel, der Sehnsucht in die Ferne. Wenn man sich
vorstellt, dass die nach Mailand rattern, nach Madrid oder Paris — dann
kribbelt’s im Bauch. Ist fast so wie wenn ein Jumbojet startet.
    „An allen Gartenpforten sind Namensschilder“,
stellte Karl fest.
    „Auf unserem steht Wilhelm
Nahgast“, ergänzte Klößchen.
    Das traf nicht ganz zu. Denn
als sie die richtige Pforte gefunden hatten, konnte Tim aus drei Meter
Entfernung entziffern, was auf dem Messingschild stand: W. Nahgast.
    Halt! Alle blieben auf dem
Sattel, stellten aber einen Fuß auf die schmale Straße. Oskar hechelte und
schnupperte nach links, wo sich herbst-stumpfe Weiden ausdehnten. Vielleicht
äste irgendwo ein Hase.
    Tim und seine Freunde spähten
nach rechts. Der Garten war nicht besonders groß und nicht sonderlich gepflegt.
Nahgast ließ wuchern. Immerhin machte die Laube einen stabilen Eindruck. Ein
kleines Fenster wies zur Straße. Dahinter hing eine Gardine.
    „Kein Licht in der Hütte“,
sagte Tim.
    „Dann ist er nicht zu

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