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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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dabei ertappt, wie ich an Teile dieses Gesprächs dachte, und dabei gehörten seine Komplimente wie »du bist hübsch« und »du bist klug« – und sogar »dieser schöne Arsch« – zu meiner Lieblingsstelle. Als das Training begonnen hatte, wurde mir jedoch klar, dass ich so etwas nie wieder hören würde.
    Es war eben ein Training. Und obwohl ich als große Pornoleserin hätte wissen müssen, was mich erwartete, war ich schockiert und beleidigt. Irgendwie hatte ich mir vorgestellt, ich würde ihm sofort alles geben können, was er wollte – zum Teufel, ich dachte, er hätte sich darum gekümmert, vielleicht mit Spiegeln oder so. In meiner Fantasie spielte es sich eher so ab wie bei diesen Pseudovergewaltigungsszenen in billigen Romanen, die man im Supermarkt kauft – Sie wissen schon: »Er hielt sie in seinem granitharten Griff, und bei seinem hungrigen Verlangen schwanden ihr die Sinne.« Falsch!
    Er wusste jedoch genau, was er wollte – was, wann, wo und wie. Ich war erstaunt und seltsam getröstet, dass er es so genau wusste. Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass das möglich war. Niemand, mit dem ich je geschlafen hatte, hatte es gewusst, dachte ich und ließ im Geiste meine letzten Freunde Revue passieren. Oder, wenn sie es doch gewusst hatten, dann hatten sie es vor mir verheimlicht. Selbst Eric, in den ich sehr verliebt gewesen war – wir hatten in meinem ersten Jahr auf dem College eine Zeit lang zusammengelebt –, hatte es nicht gewusst. Eric und ich waren wirklich stolz auf uns gewesen – ständig und überall hatten wir jede Menge lauten Sex. In der Dusche fanden wir es besonders cool. Und wir hatten es so oft miteinander getrieben, wie wir vermuteten, dass der andere es wollte. Aber es war reine Vermutung geblieben – zum Fragen waren wir beide zu schüchtern.
    Nun, mit Schüchternheit hatte das hier nichts zu tun. Jonathan war nicht schüchtern, und er fragte auch nicht. Er benutzte präzise Sätze, um genau das zu verlangen, was er wollte, und dabei war das wichtigste Wort »genau«. Ich begann mich zu fragen, wie überhaupt jemand je wusste, was der andere wirklich wollte, ohne es von ihm zu verlangen. Nun, vielleicht funktionierte es, wenn man eine Million Jahre verheiratet war und es ständig mit Trial and Error versucht hatte, aber diese Methode kam mir nicht so besonders attraktiv vor. Und seltsamerweise fand ich, dass die Abmachung, die wir getroffen hatten, eine Art von Logik und Integrität besaß. Es war sein Recht, das zu bekommen, was er wollte, und es war meine Pflicht, seine Wünsche genau zu erfüllen.
    Da ich von Perfektion meistens jedoch weit entfernt war, behandelte er mich wie einen Welpen, der ständig Chaos anrichtete. Allerdings ging er weniger liebevoll mit mir um als mit einem kleinen Hund. Wenn ich eine Metapher für diese erste Zeit finden müsste, dann käme Hundeschule dem wahrscheinlich am nächsten. Nicht dass dies ein besonders origineller Gedanke von mir wäre – er brachte mich auf die Idee, weil er an dem neuen, steifen Lederhalsband, das Mrs. Branden mir an jenen Herbstnachmittagen um den Hals schnallte, ein demütigendes kleines ovales Schild mit dem Namen »Carrie« anbrachte.
    Es war hart, es war erniedrigend, und, was das Schlimmste war, er hatte noch kein einziges seiner Versprechen eingelöst – erinnern Sie sich noch an jene beeindruckende kleine Rede, dass ich mich erschöpft und durchgefickt fühlen würde? Ein Schock für mich war, dass er mich selten fickte. Neun von zehn Malen zog er es vor, meinen Mund zu benutzen – meinen Mund und vor allem meine Kehle.
    Und das war so peinlich, weil ich noch nicht einmal besonders gut darin war. Die ersten Male würgte ich, weil ich mich gegen jenen Moment wehrte, indem er mich völlig wehrlos haben wollte, jenen Moment, in dem ich mit ihm verschmolz und meine Nase von seinem Geruch erfüllt war, jenen Moment, in dem sich meine Kehle öffnete und ich keine andere Wahl hatte, als ihn ganz, ganz tief hineinzulassen.
    Er war von eisiger Geduld – »Gib Acht«, beharrte er –, und er schlug mich auch viel. Er war abstrakt, präzise, und er machte mir Angst; ich fragte mich, ob es ewig so weitergehen würde. Allerdings hatte ich wohl kaum eine andere Wahl, als es weiter zu versuchen, und ja, ich wurde besser, spürte kleine Beweise meiner eigenen Macht in der Stärke seiner Orgasmen. Natürlich wollte er, dass ich durch einen Nebel von Schmerz und Tränen zu ihm aufblickte, wurde mir eines Nachmittags

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