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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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befestigte die Manschetten um meine Knöchel an zwei weiteren Haken am Hocker. Dann legte sie ihre kühlen Hände an meine Hüften und hob meinen Hintern noch ein wenig an. Schließlich verließ sie stumm das Zimmer.
    Aus Erfahrung wusste ich, dass ich auf Jonathan warten musste. Vielleicht zwei Minuten, vielleicht aber auch zwanzig. Ich schätzte mich immer glücklich, in diesem Zimmer warten zu können – bleiverglaste Fenster, Orientteppiche, echte Kunst an den Wänden, Bücher über Bücher, die ich natürlich nie anfasste, und der Kamin. Das Zimmer war zwar vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen, zu sehr Wiedersehen mit Brideshead im Gegensatz zu der eher nüchternen, klaren Einrichtung des übrigen Hauses, aber mir gefiel die Hyperrealität, die verschwenderische Üppigkeit von Farben und Stoffen. Selbst an diesem Abend, als mein Gesicht gegen das weiche Leder gepresst war, konnte ich das Feuer sehen und knistern hören. Ich konzentrierte mich darauf, teils, um die Geräusche des Regens und des Windes auszublenden, teils aber auch, um mich von meinen eigenen Gedanken abzulenken. Deshalb hörte ich auch nicht, dass Jonathan hinter mich trat, und zuckte erschreckt zusammen, als ich seine Hände fühlte, die die Manschetten von meinen Handgelenken lösten.
    »Du kannst mit deinen Händen deinen Arsch etwas mehr auseinanderziehen«, sagte er.
    Ich packte meine Arschbacken und spürte Kälte, als er Creme hineindrückte. »Öffne dich«, sagte er ruhig und begann ganz langsam, einen großen Gummidildo hineinzuschieben, vermutlich so groß wie sein erigierter Schwanz. Er schob ihn so langsam und unnachgiebig hinein, dass ich nicht den richtigen Moment fand, um Widerstand zu leisten, obwohl es qualvoll wehtat. Stattdessen entdeckte ein Teil von mir, dass es offensichtlich einen Weg gab, erschreckend »offen« zu sein.
    Er schob ihn ganz hinein. Vielleicht hatte ich geschrien; auf jeden Fall stöhnte und zitterte ich schrecklich. Erneut spürte ich Kälte an meinem Hintern. An der Wurzel des Dildos befanden sich drei kleine Ketten. Eine wurde durch meine Arschspalte zu meiner Wirbelsäule hochgeführt, die anderen beiden wurden durch meine Beine gezogen und rahmten meine Möse ein. Alle drei hingen an einem schmalen schwarzen Ledergürtel, den er im Rücken verschloss. Ich erkannte die Machart – dank Pauline Réage –, aber das Gefühl, das ich empfand, war brandneu. Es war, als ob ich seine Hände, seine Stimme, sein Verlangen brauchte. Als ob ich, offen, wie ich war, eine Art Autorität verloren hätte der Welt und meinem eigenen Körper gegenüber. Ich fühlte mich, als ob ich in einen angsterregenden, teuflischen Raum außerhalb von Ego und Bewusstsein stürzen würde, wenn ich ihm nicht aufs Genaueste gehorchen könnte.
    Er machte mich los und half mir aufzustehen. Dann küsste er mich, irgendwie fragend. Seltsamerweise erwiderte auch ich seinen Kuss fragend. Das war für uns beide verwirrend. Ich glaube, seine Frage war: »Was fühlst du?« Ich hingegen fragte: »Was willst du?« Die Frage war aber irgendwie tiefer als sonst, so als hätte ich gefragt: »Oh bitte, was willst du? Ich sterbe, wenn ich nicht tun kann, was du willst.« Er trat einen Schritt zurück und überlegte einen Moment.
    »Tut es weh?«, fragte er.
    »Nein, Jonathan, es tut eigentlich nicht weh«, erwiderte ich und suchte nach den richtigen Worten. »Aber es fühlt sich anders an als alles, was ich bisher gefühlt habe.«
    »Nun«, sagte er, »dann wollen wir mal sehen, wie es ist.« Er setzte sich und befahl mir, dies und das zu tun, all die Hundekommandos auszuführen – gehen, stehen, sitzen, hocken, bitten, kriechen, mit mir selbst spielen, Dinge mit dem Mund bringen. Alles, was ich tat, kam mir seltsam erweitert vor. Ich musste ihm alle Kleider ausziehen, und dann – der Dildo war überhaupt nicht im Weg – fickte er mich lange Zeit auf dem Teppich. Danach befahl er mir aufzustehen. Er lag unter einer karierten Decke, stützte sich auf seine Ellbogen und blickte mich an. »Sag mir, wie es ist, diesen Dildo im Arsch zu haben«, sagte er.
    Ich blickte auf ihn herunter. Ich fühlte mich schwach, und mein Schritt schmerzte. Mir war auch kalt, meine Beine zitterten, und die Schenkel waren bedeckt mit Schweiß und Sperma. Ich fand Worte, obwohl ich errötete und zitterte und nur sehr langsam sprechen konnte. »Er gibt mir das Gefühl, ein sehr böses Mädchen zu sein, Jonathan«, sagte ich zögernd und sehr leise.
    Auch er sprach

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