Die Gehorsame
hieß, und die beiden anderen, Don und Phil. Die vier arbeiteten gut zusammen, riefen sich gegenseitig Fragen und Antworten zu und teilten sich die Übungen. Und sie waren schnell. Uns aufzuzäumen war kein liebevolles BDSM -Ritual; es war der Job, für den sie bezahlt wurden, wie die Ställe auszumisten und die Räder der Wagen zu ölen. Phil brauchte höchstens so lange für alle die Riemen und Verschlüsse an mir, wie ich brauchte, um es zu beschreiben. Als er mich aus der Box führte und den Mittelgang entlangging, nahm er aus den anderen Boxen noch weitere Mädchen mit, so dass wir zu viert zu dem Platz gingen, der friedlich in der Nachmittagssonne lag.
Da wir schnell gingen, musste ich mich anstrengen, um mitzukommen und dabei auch noch versuchen, meine Zunge möglichst bequem hinter dem harten Gebiss zu verstauen. Deshalb merkte ich erst nach einer Weile, dass Phil auch die großartige Stephanie mitgenommen hatte. Sie schwebte neben mir her, mit wippendem Schweif. Ich versuchte, Blickkontakt zu ihr herzustellen, und als sie sich weigerte, verdrehte ich unwillkürlich die Augen und seufzte leise hinter meinem Gebiss. Ich bezweifelte, dass mich jemand hören konnte, aber meine Körpersprache muss Bände gesprochen haben, denn das Mädchen auf meiner anderen Seite stieß mich mit der Hüfte an, und als ich sie ansah, wies sie mit dem Kopf auf Stephanie und verdrehte unmissverständlich die Augen.
Ich hätte sie angelächelt, wenn das Gebiss mich nicht daran gehindert hätte, aber ich glaube, sie sah es mir an. Als wir weitergingen, bekam ich die Chance, sie genauer zu betrachten. Sie hatte kurze, lockige blonde Haare, ein spitzes Kinn und hohe Wangenknochen unter den Riemen ihres Geschirrs. Ihr Zaumzeug ließ ihre festen, konischen Brüste hervorstehen, und unter ihrer sonnengebräunten Haut spielten geschmeidige Muskeln. Cathy, nahm ich an. Und sie kam mir bekannt vor. Wo hatte ich sie bloß … nun, der Körper erinnert sich, auch wenn der Geist überwältigt ist von neuen Regeln und Konzepten. Unwillkürlich glitt mein Blick zu ihren Oberschenkeln, um dort nach Striemen zu suchen. Ja, genau, dort waren sie, kaum noch zu sehen, aber doch noch nicht ganz verheilt. Die gleichmäßigen Markierungen aus der Dressurshow. Ich erinnerte mich an ihre Herrin und an Cathys anbetenden Blick. Aber anscheinend besaß sie auch Humor. Selbst wenn wir nur mit den Augen rollen konnten, so war ich doch froh, dass sie hier war.
Mittlerweile befanden sich alle Ponys im Ring. Sir Harold überwachte die Arbeit, und die Stallknechte hatten alle Hände voll zu tun. Manche der Ponys wurden vor Wagen gespannt – ich sah einen Zweisitzer und sogar eine richtige kleine Kutsche, die von zwei Mädchen gezogen werden musste. Ich hätte gerne noch weiter zugeschaut, aber Frank führte Cathy und mich mit einem scharfen Ruck am Zügel in den Ring.
Er brachte uns in eine Ecke, wo eine Art Kettenkarussell mit langen Ketten stand, die von oben herunterhingen. Darum herum war bereits eine kreisrunde Bahn in den Boden gestampft. Frank band unsere Zügel hinter dem Rücken zusammen und befestigte je eine Kette an unseren Kragen. Dann brachte er uns in Position. Cathy stand auf zwölf Uhr mittags, ich auf drei Uhr, und unsere Ketten hingen straff gespannt herunter. Laut brüllte er: »Schritt!«
Wir gehorchten. Ich versuchte, Cathy genau zu kopieren, ihr Tempo, ihre Haltung, und achtete sorgfältig darauf, dass die Distanz zwischen uns konstant blieb und die Kette immer gespannt war. Das war nicht ganz einfach, aber ich hatte das Gefühl, meine Sache gut zu machen. Frank jedoch war anderer Ansicht. Ständig zischte seine lange Gerte um meine Schenkel, über meinen Hintern oder meine Schultern, fast jedes Mal, wenn ich an ihm vorbeikam. »Kopf hoch!«, schrie er. »Titten heraus! Knie höher!« Ich gab mir größte Mühe, ebenso elegant zu wirken wie Cathy.
Ein bisschen muss mir das wohl gelungen sein, denn wir verfielen in Trab und Galopp. (Im Stechschritt zu marschieren kam wohl erst im Kurs für die Fortgeschrittenen.) Anscheinend wurde ich im Laufe des Nachmittags wirklich besser, weil Frank zwar nach wie vor seine Kommandos im Minutentakt brüllte, ich aber seltener mit seiner Peitsche in Berührung kam. Ich konnte mich sogar ein bisschen entspannen, wobei ich feststellte, wie schmerzhaft und schwierig das alles war. Die Muskeln in meinen Beinen schmerzten, und auch mein Rücken und mein Bauch taten weh, weil ich mich vollkommen gerade
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