Die Gehorsame
langweilige Arbeit. Hier ging es nicht um Entblößung und Demütigung, an die ich mich mittlerweile gewöhnt hatte – mir war gar nicht klar gewesen, wie sehr ich mich daran gewöhnt hatte. Die Frau schaute mich kaum an, und ich musste zugeben, dass es eine schlimme Strafe war, eine Art Megaerniedrigung, dass ich hier draußen schmutzig, nackt, erschöpft und praktisch unsichtbar war. Ich dachte daran, wie Jonathan bei unserem ersten Treffen in seinem Arbeitszimmer gefragt hatte, ob ich gerne angeschaut würde. War es wirklich so offensichtlich gewesen?
Vom Acker aus sah ich Autos vorbeifahren. Kunden natürlich, aber es war auch Sonntag, und Cathy hatte mir gesagt, dass die Pensionsgäste meistens von Sonntag bis Sonntag genommen wurden. So hatte Sir Harold Jonathan, dem netten Jungen, tatsächlich einen großen Gefallen getan, indem er mich mitten in der Woche mitgenommen hatte und dazu noch die ganze Strecke gefahren war, um mich abzuholen. Ich beobachtete ein schönes, teures Auto, das die Straße zum Tor entlanggefahren kam. Kurz erblickte ich Cathys verzücktes Gesicht hinter der Scheibe und sah Madame am Steuer. Dann waren sie weg, und die Frau versetzte mir einen Hieb mit dem Stock, damit ich schneller ging. Jetzt war ich also nackt und unsichtbar und auch noch einsam.
Das Feld, das ich pflügte, lag natürlich brach und wurde für die neue Saat vorbereitet. Auf dem Feld gegenüber wuchsen Gemüse und Blumen, dort befand sich auch ein Gewächshaus. Zwischen den Feldern verlief ein Weg, und einmal kam ein Paar vorbei, das Blumen aus dem Gewächshaus kaufen wollte. Die Frau ließ mich einfach stehen, während sie sie bediente. Die Leute unterhielten sich fröhlich, als sie mit ihren Blumen weggingen, und es war so still dort draußen, dass ich sie noch hören konnte, als sie um die Wegbiegung aus meinem Blickfeld verschwunden waren.
Nachdem die Stimmen verstummt waren, hörte ich neue Stimmen. Anscheinend kamen schon wieder Leute. Diese Stimmen kamen mir bekannt vor. Zuerst hörte ich Sir Harolds tiefen Bass, konnte jedoch nicht verstehen, was er sagte. Dann hörte ich die melodische Stimme einer Frau, die mir sehr bekannt vorkam. Je näher sie kamen, desto besser verstand ich jedes einzelne Wort.
»Ich muss sie heute Abend dem Emir geben. Es ist sein letzter Abend, und bei ihren Fotos ist ihm schon das Wasser im Mund zusammengelaufen. Er wird es sehr zu schätzen wissen, was Sie mit ihr gemacht haben. Es ist nur, sie hat so überhaupt keine Striemen … Nein, das ist nicht deine Schuld, Liebling. Du warst so brav, wie ich es dir beigebracht habe, und Sir Harold hat einfach keinen ausreichenden Grund gefunden, um dich zu bestrafen. Wir peitschen dich einfach aus, wenn wir nach Hause kommen, damit du wenigstens ein paar hübsche Striemen hast.«
Und als sie in Sicht kamen, Sir Harold und Kate Clarke, mit Stephanie zwischen ihnen, die vor einen kleinen Korbwagen gespannt war, sagte Stephanie leise und freudig: »Ja, Kate.«
Schmutzig und verschwitzt, wie ich war, kamen sie mir vor wie Geschöpfe aus einer anderen Welt – Kate in einem kurzen, makellosen hellgelben Kleid und mit breitkrempigem Strohhut; Stephanie, die Kate nicht aus den Augen ließ, sah aus wie ein anbetungswürdiges Kind mit den zwei Zöpfen, die ihr auf die prachtvollen nackten Schultern und Brüste fielen; und Sir Harold trug einen albernen blauen Blazer. Ich blickte auf meine nackten, schmutzigen Füße und wäre am liebsten im Boden versunken.
Ich hätte es wissen müssen, dachte ich. Eine so schöne, perfekte Sklavin wie Stephanie konnte ja niemand anderem gehören. Mir fiel ein, dass Jonathan gesagt hatte, Kates Standards seien astronomisch hoch, und jetzt wusste ich, was er damit gemeint hatte. Bis jetzt hatte ich nur ein Spiel gespielt, dessen Regeln und Parameter in einer komplizierten, unpersönlichen, manchmal mathematischen Sprache geschrieben waren. Mir wurde auf einmal klar, warum es Stephanie völlig egal war, was um sie herum vorging, außer natürlich, dass sie lernen wollte, ein perfektes Pony zu sein. Alles nur für Kate. Ich fragte mich, ob ich jemals ein solcher Sklave sein würde, anbetend, verehrend und vor allem frei von jeder Ironie. Und ich fragte mich, ob ich das überhaupt wollte.
Kate trat zu mir, nachdem sie Sir Harold und Stephanie zum Gewächshaus geschickt hatte, um Blumen zu kaufen. Die Frau ließ mich mitten in der halb fertigen Furche stehen und eilte zu den beiden, um sie zu bedienen. Ich sah, wie
Weitere Kostenlose Bücher