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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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könn-
    test. Hat nie Ladehemmungen und legt mit einem
    Schlag ein ganzes Polizeikommando um.«
    Der Geier spuckte von neuem.
    »Verdammt, worauf warten die bloß?« fluchte er. »Ich
    habe keine Lust, die ganze Nacht hier zu hocken!«
    Die beiden Sammler schauten zum Dach der Bot-
    schaft, auf dem soeben ein Mitglied des Kommandos in
    Begleitung einer blonden Frau auftauchte.
    Ein Scheinwerfer ging an und wurde auf das Paar ge-
    richtet.
    »Schaltet diesen verfluchten Scheinwerfer aus, ihr
    Idioten!« schrie ein Unteroffizier rechts von den Geiern.
    Der Scheinwerfer erlosch wieder. Der Terrorist schien
    auf die Frau einzuschlagen. Aus dieser Entfernung und
    in der Dunkelheit war nicht genau zu erkennen, was er
    vorhatte.
    »Er wird sie runterwerfen ...«, flüsterte Milan hoff-
    nungsvoll.
    David zuckte zusammen und schaute seinen Kollegen
    an. Er traute den Sammlern der Z.S.A. einiges zu, doch
    daß sie so weit gehen würden ...
    Milan bemerkte Tolands überraschten Blick.
    »Was schaust du mich so an?« knurrte er.
    Erst in dem Moment, als der junge Polizist auf den
    Fersen zu ihnen gekrochen kam, schaute David wieder
    weg.
    »Was ist los?« fragte Milan.
    »Sie geben auf«, erklärte der Polizist. »Drei Minibusse
    werden sie nach Roissy fahren.«
    Milan runzelte die Stirn. Ein Lichtstrahl fiel auf die
    goldenen Schulterbesätze seiner Lederuniform.
    »Habt ihr auf der Fahrt dorthin irgend etwas ge-
    plant?«
    »Nein.«
    »Im Flugzeug?«
    Der junge Polizist schüttelte den Kopf.
    »Nein. Nichts. Wir lassen sie abhauen. Von nun an
    haben wir nichts mehr mit der Sache zu tun.«
    Milan schien wütend zu sein.
    »Was soll dieser Quatsch? Die Idioten haben schließ-
    lich drei Polizisten umgebracht.«
    Der Polizist zuckte mit den Schultern.
    '»Ich gebe nicht die Befehle«, antwortete er nur.
    »Scheiße!« fluchte der Geier mit zusammengebisse-
    nen Zähnen.
    Er deutete auf das Paar auf dem Dach des Botschafts-
    gebäudes.
    »Und der da oben treibt's mit dem Mädchen? Was soll
    das bloß?«
    Halb spöttisch, halb verbittert verzog der junge Poli-
    zist den Mund.
    »Er opfert sich für die anderen. Wenn das Flugzeug
    gestartet ist, läßt er das Mädchen frei und ergibt sich. Es sei denn ...«
    Er beendete seinen Satz nicht. Was auch nicht nötig
    war. Milan beobachtete die Silhouette des Paares, die
    sich gegen den Sternenlosen Himmel abhob.
    »Sind die Minibusse bereits eingetroffen?« murmelte
    er.
    »In wenigen Minuten werden sie hier sein.«
    Milan richtete sich etwas auf und legte Toland eine
    Hand auf die Schulter.
    »Wart hier auf mich!« befahl er, bevor er im nahen
    Dickicht verschwand.
    Toland blieb mit dem jungen Polizisten zurück. Es
    schien zu einem Waffenstillstand gekommen zu sein.
    Die Nervosität hatte sich gelegt. Die Ruhe vor dem
    Sturm?
    »Diese Kerle sind echte Soldaten«, flüsterte der Poli-
    zist. »Und sie wissen verdammt gut, was Krieg ist. Mir
    ist es lieber, wenn sie verduften. Ich hab derart Angst,
    daß ich mir nicht einmal mehr den Hintern abwischen
    könnte ...«
    Fiünfundzwanzigstes Kapitel
    In der Villa herrschte eine bedrückende Atmosphäre.
    Eine Stimmung wie nach einer Katastrophe, eine Atmo-
    sphäre der Zerstörung und Verzweiflung, wo nur noch
    die schrillen Schreie weinender Frauen fehlten. Die In-
    spektoren der Kriminalpolizei hatten es kategorisch un-
    tersagt, daß das Wohnzimmer und die Bar aufgeräumt
    und gereinigt wurden. Woraufhin Jimmy O'Neal ganz
    einfach beschlossen hatte, den Zutritt zu diesem Teil
    des Hauses zu verbieten; er verschloß sämtliche Türen
    und nahm die Schlüssel an sich.
    Im Nu verwandelte das Personal Pamelas Schlafzim-
    mer in eine Intensivstation. Die Milliardärsgattin schien
    eingeschlafen zu sein, nachdem sie um mehrere Gläser
    Wasser gebeten und diese sogleich wieder erbrochen
    hatte. Mark Zorskis Können hatte den Tod nur für eine
    Weile verdrängt, nun setzte er seine Krallen erneut im
    Herzen der jungen Frau fest. Und diesmal würde sogar
    der geniale Zorski dem Ausmaß des Übels machtlos ge-
    genüberstehen. Eine neue Herzklappe könnte er nicht
    einsetzen, da das Herzgewebe zu sehr beschädigt war.
    Die Diagnose war klar und eindeutig. Noch einige
    Stunden, vielleicht einige Tage lang würde Pamela mit
    dem Tod kämpfen, vorausgesetzt, man griff auf harn-
    treibende Mittel zurück, um die Giftstoffe, die sich be-
    reits in ihrem Körper angesammelt hatten, zu neutrali-
    sieren, und setzte Aderpressen an ihre Glieder, um

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