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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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drei
    Vorstandsmitglieder: der Mann, der ihm bei der letzten
    Versammlung an Bord seiner Jacht so viele Probleme
    bereitet hatte. Er hielt die Hände vor dem Bauch ge-
    kreuzt, hob den Kopf leicht an - eine Haltung, die Sir-
    chos als aggressiv beurteilte - und verbarg die Augen
    hinter einer vornehmen rechteckigen Sonnenbrille. Die
    beiden Gorillas des Sicherheitsdienstes stellten sich hin-
    ter den Rollstuhl.
    »Was bedeutet diese .. . «, begann der Milliardär.
    »Monsieur M hat Paraguay heute morgen verlassen,
    um sich mit Ihnen zu treffen«, sagte der Mann mit der
    Sonnenbrille. »Wir hatten Sie gewarnt, Monsieur Sir-
    chos. Für ein solches Projekt kann nicht ein einziger
    Mann verantwortlich sein, und sei es auch der reichste
    Mann der ganzen Welt. Die verschiedenen Vorstände
    haben einmal mehr ihre Zustimmung verweigert, aber
    angesichts Ihrer Unnachgiebigkeit wurde beschlossen,
    Monsieur M diese Entscheidung zu überlassen.«
    Sirchos schaute die Mumie an, die von diesem Ge-
    sprach nichts mitzubekommen, sondern ins rätselhafte
    innere Delirium eines Greises versunken zu sein schien.
    Zwei Männer, nur zwei Männer auf der ganzen Welt
    kannten das komplette Ausmaß des Projekts. Monsieur
    M und er. Die anderen, jede Abteilung, jedes Komitee,
    verfügten nur über einen winzigen Bestandteil des
    Puzzles, über ein einziges Steinchen, mit dem das ge-
    samte Projekt unmöglich nachvollzogen werden konn-
    te. Das einzige Privileg von Alexander Sirchos, dem
    obersten Befehlshaber der Operation, bestand darin, die
    Kommunikationscodes ausgearbeitet zu haben. Er war
    der einzige, der sie dechiffrieren konnte, was ihn un-
    verwundbar machte. Bis zu jenem Abend, als er plötz-
    lich nicht mehr ganz sicher war ...
    »Und was entscheidet Monsieur M?« fragte er mit
    tonloser Stimme.
    Der Mann mit der Sonnenbrille öffnete den lippenlo-
    sen Mund. Sirchos wußte seit langem, daß dieser
    Dreckskerl die graue Eminenz der Mumie war und er
    ihn haßte. Hemmungsloser Fanatismus trieb ihn an,
    und Sirchos' ständige ökonomische Berechnungen är-
    gerten ihn gewaltig.
    »Sie behaupteten, keinen schwachen Punkt zu haben,
    Monsieur Sirchos!« lästerte der Mistkerl. »Das Unglück
    Ihrer Frau beweist das Gegenteil.«
    »Meine Frau hat damit überhaupt nichts zu tun«, ver-
    teidigte sich der Milliardär.
    »Was Sie nicht sagen!« erwiderte der Mann mit der
    Sonnenbrille. »Sie sollten mit Mark Zorski nach Genf
    fahren, um dort die zweite Phase des Projekts vorzube-
    reiten. Statt dessen mobilisieren Sie das Personal der
    Organisation, um einen genetischen Doppelgänger aus-
    findig zu machen, und reisen schließlich nach Paris.
    Was beabsichtigen Sie dort zu tun?«
    »Meine Frau muß dort operiert werden, und .. . «
    »Und Sie begehen weitere Fehler!« unterbrach der
    Typ ihn erneut. »Ihre unaufhörlichen Reisen haben ei-
    nem Jugendlichen ermöglicht, einen Ihrer Codes zu de-
    chiffrieren. Wegen Ihnen und Ihrer Frau waren wir ge-
    zwungen, Armyan Simba und dessen Familie zu besei-
    tigen.«
    Plötzlich redete er lauter.
    »Fast hätten wir wegen dieser Geschichte Zorski ver-
    loren. Können wir es weiterhin riskieren, daß Sie Ihrer
    Frau zuliebe das ganze Projekt aufs Spiel setzen?«
    Das Wort >Frau< sprach er voller Verachtung aus. Die Mumie in ihrem Rollstuhl zeigte nach wie vor nicht die
    geringste Rührung, nicht die winzigste Reaktion.
    »Wenn diese Herztransplantation mißlingt, wird Pa-
    mela Zorskis erstes Versuchskaninchen sein«, erklärte
    Sirchos. »Einen eindeutigeren Beweis meiner Aufrich-
    tigkeit konnte ich ihm nicht geben. Vergessen Sie nicht,
    daß meine Frau Ihnen schon einmal geholfen hat, Druck
    auf den Chirurgen auszuüben. Kein Dienst ist kosten-
    los.«
    Plötzlich hob die Mumie die rechte Hand, worauf alle
    Anwesenden mit einem Mal wie versteinert dastan-
    den. Der Mann mit der Sonnenbrille beugte sich zu dem
    Alten hinunter und hielt ihm das Ohr dicht vor den
    Mund. Sirchos vernahm nur ein undeutliches Murmeln,
    ein verunsicherndes Geräusch wie das von zwei gegen-
    einandergeriebenen Händen voller Kies. Die Sekunden
    wurden zu Stunden.
    Offensichtlich verärgert richtete der Mistkerl sich er-
    neut auf.
    »Monsieur M erlaubt Ihnen abzureisen«, erklärte er
    bitter.
    Fast hätte Sirchos vor Erleichterung laut aufgeatmet,
    doch der andere fuhr dazwischen:
    »Unter einer Bedingung ...«
    Sirchos verkrampfte erneut.
    »Welche?«
    »Ich begleite Sie«, erklärte der Mann mit wild verzerr-
    tem

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