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Die Geisel

Die Geisel

Titel: Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Ford
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demselben kleinen Ort in Oregon abgestempelt worden. Nur dass sie gar nicht da wohnt.«
    »Oregon?«
    »Pineville … oder so ähnlich.«
    »Prineville«, korrigierte er. Er lachte leise auf. »Ich werd verrückt.«
    »Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt?«
    »Wenigstens weiß ich jetzt, warum die FBI-Leute vorhin in Scottsdale so dringend mit mir reden wollten.«
    »Und wieso?«
    »Die wollten wissen, wo Drivers Mutter wohnt.«
    Sie nahm den Fuß vom Gaspedal. Das große Wohnmobil wurde langsamer. »Im Ernst?«
    Er nickte, lehnte sich in seinem Sitz zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Melanie Harris setzte den Blinker und ließ das Wohnmobil auf den Randstreifen gleiten. Sie zog die Handbremse und drehte sich zu Corso um.
    »Glauben die, dass Sie wissen, wo sie ist?«
    Wieder nickte er schweigend. Etwas an seinem Gesichtsausdruck ließ sie aufmerken.
    »Wissen Sie's?«
    Seine Miene wurde plötzlich verschlossen. »Weiß ich was?«
    »Kommen Sie mir nicht so, Corso. Sie wissen genau, was ich meine. Wissen Sie, wo seine Mutter lebt, ja oder nein?«
    »Ja«, sagte er kurz darauf.
    »Wie kommt's, dass Sie etwas wissen, was alle anderen nicht wissen?«
    Er zuckte die Achseln und sah aus dem Seitenfenster. »Nachdem er nach Meza Azul geschickt worden war – Doris, so heißt seine Mutter, Doris – hat die Presse Doris beinahe in den Wahnsinn getrieben. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht jemanden wüsste, der ihr dabei helfen könnte, für ein Weilchen unterzutauchen. Ich habe sie an einen Bekannten verwiesen, der darauf spezialisiert ist, Leuten dabei zu helfen, verloren zu gehen. Er hat sie aus Seattle rausgeschmuggelt. Sie mit einer neuen Adresse und Telefonnummer versorgt. Einen Briefkasten für sie eingerichtet, damit sie niemand auf diese Weise aufspüren konnte.«
    »Wie lange ist das jetzt her?«
    »Fast sieben Jahre.«
    »Und Sie meinen, sie ist immer noch da, wo Ihr Freund sie hingebracht hat?«
    »Sie benutzt immer noch den Briefkasten.«
    »Ich will da hin«, sagte sie schnell.
    Er hob die Hand und winkte ab. »Keine Chance«, sagte er. »Sie lebt sehr zurückgezogen.« Er schüttelte lange den Kopf.
    »Sie haben es versprochen.«
    »Ich habe nichts versprochen, außer nach L.A. mitzukommen.«
    »Sie haben versprochen zu tun, was Sie können, um mir dabei zu helfen, diese Story zu Ende zu bringen.« Corso machte den Mund auf, um zu protestieren, änderte dann jedoch seine Meinung und klappte ihn wieder zu. Autos zischten auf dem Highway an ihnen vorbei. Ein Sattelschlepper rauschte vorbei.
    »Ich brauche eine Karte«, sagte er.
    »Wo fahren wir hin?«
    Er sagte es ihr.
    »Wo ist das?«
    »Oben in den Bergen.«
    »Wie weit?«
    Er sah auf die Uhr. »Wir müssten noch vor Einbruch der Dunkelheit dort sein.«

35
    Special Agent Westerman ließ ihr Handy zuschnappen. »Ich werd verrückt«, sagte sie mit einem breiten Grinsen. »Sie haben richtiggelegen.«
    Rosen lächelte. »Schießen Sie los.«
    »Kaum hat das erste Team die Verfolgung aufgegeben, wer taucht da auf dem Beifahrersitz auf? Unser Mr. Corso! Sie sind noch fünfzig Meilen auf dieser Straße geblieben und dann rausgefahren, um zu tanken und eine Karte von Kalifornien zu kaufen. Eins-zwölf-neunundfünfzig, auf ihre American Manhunt -Kreditkarte. Harris hat ihren Produzenten in L.A. angerufen.« Sie nahm seine nächste Frage vorweg: »Sie war nicht lange genug dran, als dass wir den Anruf hätten aufzeichnen können.«
    »Schade.«
    »Dann, etwa eine Stunde und ungefähr hundert Kilometer später, sind sie an der Ausfahrt eins-fünfzehn vom Freeway abgefahren, die Mountainview-Highway-Ausfahrt hoch in die Sierras. Ich weiß nicht, wo sie hinwollen, aber ich bin mir verdammt sicher, dass es nicht L.A. ist.«
    »Gut.«
    »Wir haben einen Sender am Wohnmobil angebracht und zwei Teams im Einsatz, die sie verfolgen. Außerdem haben wir zwei Teams auf ihren Produzenten angesetzt, der vor ungefähr einer Stunde zum Flughafen in L.A. aufgebrochen ist.«
    »Zu blöd, dass wir kein Ohr im Wohnmobil haben.«
    »Sie ist zu früh aufgetaucht, als dass sie eins hätten anbringen können.«
    Rosen nickte verständnisvoll. »Sagen Sie unseren Leuten, sie sollen auf Abstand bleiben. Sorgen Sie dafür, dass sie sich auf keinen Fall entdecken lassen. Mit dem Sender am Wohnmobil brauchen wir sie nicht allzu sehr zu bedrängen.«
    Sie versicherte Rosen, dass sie seine Anweisungen an die Agenten im Einsatz weitergeben würde.
    »Woher wussten Sie das

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