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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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sie Informationen besitzen und jede Spur verfolgen, die Ihr findet. Ihr werdet die ehrlosen Missetäter aufspüren und ihrer gerechten Strafe zuführen.“ Lao Wang erhob sich. Die Unterredung war beendet.
    Cai verneigte sich, und der General verließ den Raum. Ein Diener führte Cai nach draußen.
     
    Lizzie huschte bei Tagesanbruch aus dem Haus der Buckleys. Langsam wurde es zu einer Gewohnheit, davonzulaufen. Sie hatte einen Brief mit einer langen, umständlichen Erklärung auf ihrem Bett zurückgelassen, den Buckleys für ihre Gastfreundschaft gedankt und den Eindruck erweckt, mit dem nächsten Schiff nach England zurückkehren zu wollen. Dann war sie in ein Qipao geschlüpft, um auf der Straße weniger aufzufallen. Wehmütig dachte sie an ihre Männerkleider, die Marou verbrannt hatte.
    Kurze Zeit später stand sie am Ende der Straße und überlegte, wie sie Cai finden sollte. Die Morgenluft war kühl, und sie war froh, dass das Kleid gefüttert war.
    Am Straßenrand hockte ein Mann, der im Straßenstaub mit einem Stock herumstocherte. Lizzies Chinesisch war dürftig, aber es reichte, um nach dem Weg zu fragen. Hoffte sie wenigstens.
    „Entschuldigt, ich suche …“, begann sie. Der Mann schien sie nicht zu beachten, doch Lizzie redete weiter. „Ich bin nicht von hier.“
    „Nicht zu übersehen“, entgegnete der Mann lapidar. Er sah hoch und musterte Lizzie mit der Neugierde, die man einem unangenehmen Insekt schenken würde.
    „Ich suche den Ehrenwerten Chiao-Ho Cai.“
    Der Mann blieb stumm. So lange, dass sie schon glaubte, er würde ihr nicht mehr antworten. Dann deutete er auf eine der breiteren Straßen vor sich und erklärte ihr mit Handzeichen den Weg.
    „Danke“, sagte Lizzie und knickste, ehe ihr einfiel, dass man sich in China verneigte. Sie holte das nach und wurde doch noch mit einem kleinen Lächeln des Mannes belohnt.
    Sie lief die breiten Gassen entlang, vorbei an Fischverkäufern, Schreibern, Kräuterhändlern und Frauen, die Geflügel an den Beinen zusammengebunden und kopfüber an Balustraden aufgehängt hatten. Allmählich erwachte die Stadt zu hektischer Geschäftigkeit. Kulis, Ochsenkarren, Sänften, Reiter auf Pferden bevölkerten die Wege. In all dem Wirrwarr achtete niemand auf Lizzie. Sie fragte sich, ob Bonnet wieder ihren Schatten spielte wie vorletzte Nacht. Sie schüttelte ihren Kopf. War dies erst zwei Tage her? Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit.
    Vor ihr öffnete sich die Straße zu einer großen Kreuzung. Die Häuser, die dort standen, zeugten von ehrwürdigen, reichen Bewohnern. An jedem Gebäude gab es Verzierungen, Säulen, Türen, Wände, selbst Dächer, die rot gestrichen waren. Auf den Dachfirsten befanden sich Fabelwesen. In einem dieser Häuser musste Cai leben. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    Eine Bäckerin, die Teig in siedendes Fett warf, stand Lizzie am nähesten, sodass sie sich an die Chinesin wandte.
    „Chiao-Ho Cai?“
    Die Frau schnatterte drauf los, lachte und deutete auf das Domizil mit dem roten Eingangstor. Lizzie verneigte sich und ging langsam auf das Haus zu. Ihr Herz pochte voller Vorfreude, während sich ihr Bauch anfühlte, als hätte sie einen Stein verschluckt. Sie erreichte das Tor und sah sich um.
    Die Stimme der Bäckerin erklang hinter ihr. So laut, dass sie es über die Straße hinweg hörte. Sie wandte sich um und erkannte das Handzeichen der Frau. Sie verneigte sich, wandte sich um und entdeckte nun das Glockenseil. Sie zog daran und hörte, wie es hinter den Mauern bimmelte, als wären unzählige kleine Glöckchen am Seil festgebunden. Sie lauschte dem harmonisch klingenden Läuten, und im selben Augenblick wurde ihre Aufmerksamkeit von dem Öffnen des Tores in Beschlag genommen.
    „Shen Wei-Hu“, rief Lizzie erfreut, als sie den Chinesen erkannte. Der Diener verneigte sich und ließ Lizzie ein.
    Neugierig sah sie sich um. Sie befand sich in einem kleinen Innenhof. In der Mitte war ein Teich angelegt, in dem goldfarbene Fische schwammen. Die Balustraden ringsherum waren verschnörkelt und ebenso rot wie das Hoftor.
    Shen Wei-Hu bedeutete ihr, stehen zu bleiben. Lizzie nickte und trat näher an den Teich. Sie beobachtete die Fische dabei, wie sie ihre Runden durch das Wasser zogen.
    „Das sind Goldfische“, erklang hinter ihr Cais Stimme.
    Er trug eine einfache Mandarinjacke und eine dieser weiten Hosen. Seine Füße steckten in weichen Seidenpantoffeln. Offenbar hatte er seine Morgentoilette noch nicht ganz beendet, denn sein

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