Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)
Haar hing feucht und offen über seinen Rücken.
„So eine Überraschung, dich hier zu sehen!“ Er lächelte, umfasste ihre Taille und zog sie an sich. „Hast du mich vermisst?“, murmelte er an ihren Lippen. Dann küsste er sie.
Lizzie sank gegen ihn, und die Freude in ihrem Innern ließ ihren ganzen Körper kribbeln.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr“, hauchte sie.
Cai strich eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr.
„Ich nehme nicht an, dass du die Buckleys von deinem Besuch bei mir unterrichtet hast?“
„Sie hätten das niemals zugelassen“, erklärte Lizzie. „Ich habe ihnen einen Brief geschrieben. Er könnte sie davon überzeugen, ich sei bereits auf einem Schiff nach England unterwegs.“
Cai lachte. „Könnte der Brief das, ja?“
Lizzie lächelte verhalten. „Ich hielt es für besser. Ich will meinen Bruder und seine Familie finden. Hilfst du mir?“
Cais Miene wurde ernst, und sie redete hastig weiter: „Du könntest mit den chinesischen Dienern reden. Dir erzählen sie bestimmt etwas.“
Cai nahm Lizzies Arm.
„Komm mit!“
Er führte sie in den Speiseraum. Das Frühstück war angerichtet, und die Bediensteten hatten ein zweites Gedeck für Lizzie aufgelegt. Cai machte eine einladende Geste.
„Setz dich!“ Schweigend schenkte er ihr Tee ein, ehe er seine Schale füllte. Er nahm Platz, verharrte ruhig und griff nach seiner Teeschale. Er hob sie unter seine Nase, schnupperte genüsslich und trank einen Schluck. Lizzie beobachtete ihn schweigend. Cai setzte die Schale ab und sah Lizzie über den Tisch hinweg an.
„Einer meiner Vorgesetzten hat mich beauftragt, die Übeltäter, die deinen Bruder und seine Familie entführten, zu suchen“, offenbarte er Lizzie.
Sie musterte ihn überrascht. „Dann erübrigt sich meine Bitte.“
Cais Mundwinkel hoben sich. „Eine Bitte ist niemals überflüssig. Ich werde mein Möglichstes tun, um deinen Bruder und seine Familie zu finden. Hat er dir etwas über Ärger mit den Opiumhändlern oder Triaden erzählt?“
Lizzie schüttelte den Kopf. „Nein, er ist ein Gegner des Opiumhandels. Er meint, man müsse andere Wege beschreiten, um mit den Chinesen Geschäfte zu schließen.“
Lizzies Augen füllten sich mit Tränen, als sie an Melly und die kleine Jennifer dachte, die sich ebenfalls in den Händen der Kidnapper befanden. Hoffentlich waren sie unverletzt.
Cai streichelte ihre Hand. „Ich werde sie finden, ich verspreche es dir.“
Lizzie blinzelte die Tränen fort und wischte sich mit dem Zeigefinger der freien Hand über den Augenwinkel. „Du meinst: Wir werden sie finden.“
„Wir? Kommt nicht infrage! Wir suchen Verbrecher, die nicht genug Ehre im Leib haben, um Frauen und Kinder zu verschonen. Dein Mut ist löblich, aber völlig fehl am Platz.“
Sie straffte sich. Wie konnte Cai nur denken, sie säße herum und drehe Däumchen? Es ging um ihre Familie. Lizzie kannte das störrische Funkeln in Cais Augen. Denselben Ausdruck setzten ihr Vater und Jake oft auf, und dann war ihnen mit Vernunft nicht beizukommen.
Sie lächelte liebenswürdig. „Wie wirst du vorgehen?“
Cai runzelte verwirrt die Stirn. „Ich spreche mit der chinesischen Dienerschaft. Sie werden sich niemals Captain Connolly anvertrauen. Er erklärte deutlich, dass er die Chinesen beschuldigt.“
Lizzie nickte zustimmend. „Dann ist es besser, wenn sie mich nicht zu Gesicht bekommen.“
„Allerdings.“ Cai musterte sie forschend.
„Du kümmerst dich um die Chinesen, die in die Entführung Licht bringen können, und ich um die Engländer.“ Nach dem Zwischenfall in der Opiumhöhle war es ihr lieber, sich mit den Engländern auseinanderzusetzen.
Cai stöhnte. „Wie kann ich dich nur von diesem unsinnigen Vorhaben abbringen? Das ist Männerarbeit!“
„Humbug! Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein.“
Cai schüttelte den Kopf und erhob sich. „Ich möchte mich nicht mit dir streiten“, verkündete er. „Ich breche jetzt auf. Ich weise Shen Wei-Hu an, für deine Bequemlichkeit zu sorgen.“
Sie nickte, Cai küsste sie zum Abschied und ging.
Cai kehrte erst gegen Mittag zurück. Lizzie sah von den Patiencen auf, die sie zum Zeitvertreib gelegt hatte.
„Cai!“ Sie eilte ihm entgegen. „Hast du etwas in Erfahrung bringen können?“
Er setzte sich auf das Sofa neben Lizzie und musterte sie hungrig.
„Cai, nun erzähl schon!“
Er räusperte sich. „Eine Dienerin hörte, wie einer der Entführer etwas vom duftenden Hafen
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