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Die Geisel des Löwen: Historischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Löwen: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Löwen: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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wertvolles Pferd tauschen. Magnus trennte sich zwar ungern von dem freundlichen Fuchs, aber er musste den Tatsachen ins Auge sehen – er war kein Ritter mehr, er brauchte kein Streitross, sondern etwas zu essen, Kleidung – und eine Anstellung, um das auch fürderhin zu sichern. Im Moment hätte er alles für eine warme Mahlzeit gegeben, er war völlig ausgehungert und erschöpft nach dem Ritt. Magnus’ Muskeln schmerzten, und sein aufgeschürfter Knöchel, an dem immer noch die Eisenfessel haftete, quälte ihn höllisch. Amra entfachte jedoch bereits ein Feuer. Lächelnd sah Magnus, dass sie so umsichtig gewesen war, einen Feuerstein mitzunehmen. Er musste nun versuchen, dem Bach oder dem See irgendwelche Nahrung zu entlocken.
    Der Bach erwies sich dann tatsächlich als fischreich, und Magnus erinnerte sich seiner Kindertage. Gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater hatte er Forellen gefangen und Hechte geangelt, eine willkommene Bereicherung des Speiseplans auf ihrem nicht übermäßig begüterten Hof. Nun hielt er sich an einem weit ins Wasser ragenden Weidenast fest, und tatsächlich gelang ihm der rasche Griff, mit dem er schon damals die Forellen aus dem Wasser geholt hatte. Bald brieten vier Fische auf einem großen Kiesel über ihrem Feuer, an dem Magnus sich ermattet niedergelassen hatte. Amra hatte essbare Wurzeln ausgegraben und noch mehr Beeren gepflückt. Als sie ihr kärgliches Mahl beendet und sich ein bisschen ausgeruht hatten, fühlten sie sich schon viel besser. In Magnus erwachten langsam die Lebensgeister. Er hätte Amra gern umarmt, aber er schämte sich seines ausgemergelten, verschmutzten und mit Blut besudelten Körpers. Seit seiner Gefangenschaft war er nicht mehr mit Wasser in Berührung gekommen, er stank wie ein Kuhhirte. Auch Amra war verschwitzt und mitgenommen nach dem Ritt. In ihren Augen stand Verlangen, aber auch Unschlüssigkeit. Und der Weiher lag einladend im Mondlicht …
    Magnus lächelte seiner Liebsten zu. »Kannst du eigentlich schwimmen?«, fragte er sie.
    Amra sah ihn entrüstet an. »Ich bin die Tochter eines Fischers«, erklärte sie. »Natürlich kann ich schwimmen.« Dann verstand sie. »Du willst …? Jetzt? Hier? Zusammen?«
    Magnus lachte. »Wir können auch nacheinander baden«, bemerkte er dann. »Aber zusammen könnte es … es könnte mehr Vergnügen bereiten, meinst du nicht?«
    Amra wandte sich um, als sie ihr Kleid über den Kopf zog, sich von ihrem Unterkleid befreite und schließlich im Hemd in das kühle, klare Wasser des Weihers glitt. Auch Magnus streifte seine Kleider ab. Die Brouche rutschte ihm von seinen mageren Hüften herunter, und er lachte, als er jetzt nackt am Ufer stand. Wieder hielt er sich an einem ins Wasser ragenden Weidenast fest, um nicht zu straucheln. Das Essen hatte ihm etwas Kraft gegeben, dennoch fiel ihm jede Bewegung schwer. Aber im Wasser konnte er sich treiben lassen. Genüsslich spülte er sich Schmutz und Gestank des Kerkers ab, und dann war auch Amra neben ihm. Gemeinsam ließen sie sich vom Wasser tragen, schmiegten sich aneinander, tauchten unter und lachten, wenn sie den Boden unter den Füßen verloren, während sie sich küssten.
    Schließlich tappten sie Hand in Hand ans Ufer und ließen sich auf den Mantel der Äbtissin fallen, den Amra am Feuer ausgebreitet hatte. Amra lächelte bei dem Gedanken, ihre Unschuld nun ausgerechnet auf dem Reisemantel von Mutter Clementia zu verlieren. Sie ließ Magnus an dieser Überlegung teilhaben und bot ihm den Mund zum Kuss.
    »Du … willst doch?«, fragte sie unsicher, als Magnus nicht lachte, sondern ernst und fast andächtig ihren im Mondlicht schimmernden Körper betrachtete. »Ich meine …«
    Magnus verschloss ihr den Mund mit einem Kuss. In diesem Augenblick bedurfte es keiner Worte mehr. Der junge Ritter nahm Amra in die Arme, und sie schloss die Augen und vergaß alle Zweifel und alle Zukunftssorgen. Magnus ließ seine Finger an ihre geheimsten Stellen wandern, streichelte und erregte sie. Mit winzigen Küssen und sanften Zungenschlägen liebkoste er ihr Gesicht, ihren Hals, er verweilte lange bei ihren Brüsten, und schließlich streichelte und küsste er ihre Scham, bis Amra sich ihm voller Verlangen entgegenhob. Sie war mehr als bereit für ihn, als er endlich behutsam in sie eindrang. Magnus bewegte sich langsam, flüsterte zärtliche Worte, und sie bäumte sich wild auf unter ihm und verlor sich in Glückseligkeit.
    Als Magnus dann erschöpft zusammensank,

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