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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Schießen, wobei sie umstehende Bäume als Sparringspartner und Zielscheibe benutzten.
    Als die Soldaten abgetreten waren, kam Gandubán freudestrahlend auf Reith zu und begrüßte ihn: »Ah, die tapfere Erdmann! Die Erforscher von fremde Welten!«
    Reith musterte scharf sein Gesicht, um zu sehen, ob er es ironisch gemeint hatte, aber nichts an ihm deutete darauf hin. Begeistert fuhr er fort: »Ich große Bewunderer von Erdmänner. Bitte, Herr, ich mein Englisch an dir üben. Auch schon gut die Portugiesisch kann sprechen. Du höre: Tamates! Gragas a Deus! Ve para o diablo! Und jetzt die Englisch muss lernen.«
    Reith erwiderte in bemühtem Durou: »Ich bin sicher, Meister Gandubán, dass mein Durou mehr der Übung bedarf denn Euer Englisch.«
    »Okeh, dann wir sprechen bisschen Englisch, bisschen Durou. Einen Tag Erdmänner regieren ganz Krishna, wie Erdmänner unsere Welt nennen. Dann Mann, der gut terranisch kann sprechen, die gute Jobbe kriegt. Dann ich werde sein bereit.«
    »Ach wo«, sagte Reith. »Ihr wisst doch, dass der Interplanetarische Rat jede Art von Imperialismus strikt verbietet. Die in Novorecife dürfen nicht mal eingreifen, wenn unsere eigenen Leute in Schwierigkeiten geraten …«
    »Oho! Du glauben, ich bin dumm und glauben das? Ich gelesen terranisch Geschichte in brasilianische Missionsschule. Ich weiß. Nationen mit die beste Waffen, die senden Spione, die sagen sind bloß Missionare, Händler, Wissenschaftler. Spionen machen machen, dass kommt Aufruhr, dann Regierungen haben Grund für Soldaten senden. Ganz schon bald, dann alle rückständige Volke alle Sklave von fortgeschrittene Volke. Immer so geschehen. Jetzt geschehen selbe auf Krishna, mit Leute, die sagen, dass sind Missionar oder Wissenschaftler, jetzt sagen sind Touristen.« Er blinzelte Reith schelmisch zu – eine Geste, die Reith bisher auf Krishna noch nicht gesehen hatte. Gandubán musste sie in der Missionsschule gelernt haben. »Aber keine Sorge. Gandubán – wie sagen – landet immer auf Füße.«
    Reith versuchte dagegen zu argumentieren, gab es aber bald auf, da Gandubán nicht von seiner Überzeugung abzubringen war. Er vereinbarte mit dem Offizier, wechselseitig Englisch und Durou miteinander zu sprechen, war aber nicht unglücklich, als das Nahen der Essenszeit ihm einen guten Vorwand bot, sich abzusetzen. Später sagte Strachan zu ihm: »Ich weiß nicht, wie groß Gandubáns Fähigkeiten als Soldat sind, aber fest steht, dass er ein ausgemachter Schleimer ist. Er kriecht jedem Terraner in den Arsch, von dem er glaubt, dass er Einfluss in Novo hat. Wenn jemals einer auf seinen Vorteil bedacht war, dann dieser junge Speichellecker. Aber daran sind diese verfluchten Missionsschulen schuld.«
    Am Morgen des freien Tages besuchte Reith Sigvard Lund in seiner Baubude, wo der Schwede gerade über einer topographischen Karte saß. Er versuchte den Ingenieur in ein Gespräch zu verwickeln, mit dem Hintergedanken, etwas über mögliche Gefahren für seine Touristen aus ihm herauszulocken. Aber der lange Schwede erwies sich als ebenso schweigsam, wie Strachan gesprächig war. Außerdem gab er freundlich, aber bestimmt zu verstehen, dass er zu tun habe und keine Zeit für loses Geplauder habe.
    Als Reith aus der Bude trat, kam Gandubán auf ihn zugeschossen. »Mister Ries!« jubelte er. »Welch günstige Gelegenheit! Meine Männer gerade fertig mit Üben. Jetzt wir üben Sprechen, ja?«
    Der Krishnaner hängte sich wie eine Klette an Reith, als dieser sich unter dem Vorwand, nach seinen Touristen sehen zu müssen, davonmachen wollte. Um das Beste aus der Situation zu machen, fragte Reith:
    »Erzähl mir, was du über Barre vas-Sarf weißt.«
    »Ach, der! Ist bloß große Aufschneider. Herumreitet, laut spricht, dass will Bahn kaputtmachen. Aber nichts tut. Nur Bandit. Meine tapfere Soldaten stärker als hundert Ziruma. Wir nicht Aufschneider! Wir richtige Flieger!«
    »Flieger? Ich verstehe nicht …«
    »Du verstehen. Wort heißt Mann, der fliegt wie – wie Aquebat durch die Luft in Maschine von Prinz Ferrian. Heißt auch Mann, der kämpft mit andere Soldaten gegen Feind.«
    »Ach, du meinst ›Krieger‹!«
    »Ja, natürlich – Krieger. Du sehen, wie wichtig, wenn wir viel Sprechen üben. Meine tapferen Männer richtige Krieger, nicht Banditenaufschneider wie Barre!« Er zückte schwungvoll sein Schwert und focht mit einem imaginären Gegner. »Du fechten mit Schwert?«
    »Nun ja, ich habe es ein wenig geübt, aber ich bin

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