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Die Geisel von Zir

Titel: Die Geisel von Zir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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ihm Platz. »Was brauchst du am nötigsten, Fergus? Hast du dir irgendwas gebrochen?«
    »Als erstes brauche ich deine Erste-Hilfe-Apotheke. Ich habe ein paar aufgeplatzte Blasen, die sich entzünden könnten.«
    »Ich werde sie dir verpflastern. Aber vor einer Entzündung brauchst du keine Angst zu haben. Nur ganz wenige krishnanische Mikroorganismen können in einem terranischen Wirtskörper überleben.«
    »Das ist ja schon mal eine gute Nachricht. Und dann brauche ich einen Eimer mit heißem Wasser für ein ausgiebiges Fußbad. Hast du schon mal probiert, in einem Paar krishnanischer Stiefel, die drei Nummern zu groß sind, dreißig Kilometer durch einen Gebirgswald zu wandern, noch dazu, wenn es fast ständig regnet? Und dann brauche ich eine schöne kräftige Mahlzeit. Ich habe meinen letzten Keks vor drei Tagen aufgegessen und habe einen Hunger“ dass ich glatt diesen Bishtar verspeisen könnte, mitsamt Fell und Haaren. Aber jetzt erzähl mir erst mal, was eigentlich aus meinen Touristen geworden ist. Hält Barre sie noch immer gefangen?«
    »Ja, leider. Sein Gesandter und Tashian palavern noch immer herum, aber bis jetzt ist noch nichts dabei herausgekommen. Die beiden trauen sich genauso wenig über den Weg wie einst Qarar und die Hexe der Va’andao.«
    »Hat Barre seine Drohung wahrgemacht, einem meiner Touristen zur Bekräftigung seiner Forderungen ein Ohr oder gar Schlimmeres abzuschneiden?«
    »Nein; zumindest bis jetzt noch nicht. Wie ich hörte, will er erst dann zu solch drastischen Maßnahmen greifen, wenn die Verhandlungen endgültig gescheitert sind.«
    »Dann muss ich so schnell wie möglich zurück nach Baianchi Könntest du das für mich organisieren?«
    »Hör mal, Kumpel! In deinem Zustand kannst du unmöglich eine solche Reise auf dich nehmen! Was du jetzt brauchst, sind Ruhe und Pflege.«
    »Über meinen Zustand mach dir mal keine Gedanken. Ich habe mir alles mögliche durch den Kopf gehen lassen, wie ich meine Schäfchen wieder freikriegen könnte, aber bis jetzt habe ich noch keine halbwegs probate Lösung gefunden. Ich muss unbedingt mit Mjipa in Verbindung treten; vielleicht weiß der einen Rat.«
    »Wenn Percy nicht helfen kann, dann kann es keiner. Aber jetzt erzähl mir mal, wo du dich rumgetrieben hast! Barre ließ melden, du wärst abgehauen, und er vermutete, du wärst wieder bei uns. Er forderte uns auf, dich an ihn auszuliefern, anderenfalls würde er einen oder zwei von deinen Touristen töten. Wir sagten ihm, dass wir dich nicht gesehen hätten, aber er glaubte uns kein Wort. Wo hast du bloß die ganze Zeit gesteckt?«
    Reith schilderte in Kurzform seine Erlebnisse bei der Hexe von Zir. »Wo ist Missis Whitney Scott? Sie war doch in Gha’id zurückgeblieben.«
    »Ich habe sie mit dem Zug nach Baianch zurückgebracht. Tashian hat sie fürs erste im Palast untergebracht.«
    »Und was ist mit dem Leutnant Gandubán geschehen, der ja kurz nach unserer Gefangennahme durch Barre fliehen konnte? Ist er durchgekommen?«
    »Ja. Aber als Tashian erfuhr, was passiert war, kassierte er den armen Kerl aus der Armee. Das passt zu diesem alten Geizknopf; erst seinem Offizier nicht genug Leute für den Job geben, und ihn dann rausschmeißen, wenn er den Job nicht ordentlich gemacht hat! Gandubán kann noch von Glück reden, dass er seinen Kopf behalten hat. Aber jetzt hör mir mal zu, Kumpel: Du musst wenigstens so lange bei uns bleiben, bis du wieder einigermaßen bei Kräften bist. Wir können nicht verantworten, dass du uns am Ende auf dem Weg nach Baianch vor Schwäche umfällst.«
    Sie stritten sich noch eine Weile freundschaftlich um diesen Punkt, bis Reith sich schließlich dazu überreden ließ, wenigstens einen Tag im Lager auszuspannen, ehe er wieder aufbrach. Und so stieg er denn zwei Tage später gewaschen und rasiert, bekleidet mit seinen Reservesachen, die er im Camp zurückgelassen hatte, und gestärkt durch eine Reihe gewaltiger Mahlzeiten, mit frischer Tatkraft in einen kleinen Gleiskarren, der von einem einzigen Aya gezogen wurde. Das Fahrzeug war eine ganz gewöhnliche krishnanische Kutsche, ähnlich einem terranischen Landauer, das man durch Austauschen der Räder zu einem Schienenfahrzeug umgerüstet hatte. Mit ihm fuhr Strachan, und auf dem Bock nahm ein krishnanischer Kutscher Platz.
    Strachan erklärte, dass er und Lund das Vehikel zu Inspektionsfahrten benutzten. Es war doppelt so schnell wie ein Bishtar-Zug, so dass sie die normalerweise drei Tage dauernde Fahrt

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