Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
Er vermutete, es lag nur daran, dass er an Fiona gedacht hatte und an ihre zurückhaltende Art. Schließlich sank er erschöpft neben seiner Geliebten auf die Laken und lächelte in sich hinein. Ganz gleich, wie sehr seine Frau versuchte auf Distanz zu gehen, er wusste, dass er letzten Endes doch immer Vergnügen in ihren Armen fand. Entweder durch eine Affäre mit ihrer bester Freundin oder dadurch, dass er seine Lieblingsfantasie auslebte. Er konnte Fiona immer zwingen, das zu tun, was er von ihr verlangte, weil sie auf geradezu lächerlich altmodische Weise ihren Eltern hörig war - glaubte sie doch, es sei ihre Pflicht, ihren Ehemann zufriedenzustellen. Es würde nicht nur ihm, sondern auch Bethany gefallen, wenn Fiona zu ihnen in dieses Bett käme, und noch vor Bethanys Abreise würde er dafür sorgen, dass der Dreier auch zustande kam.
Bethany lag still neben ihm. Eigentlich hatte sie gehofft, der Sex würde länger dauern. Denn sie schaffte mühelos mehr als nur einen Orgasmus, wie Duncan sehr wohl wusste, aber wie es aussah, würde sie sich diesmal mit einem zufriedengeben müssen. Sie nahm Duncans Hand und führte sie zwischen ihre Schenkel, aber er lachte nur und zog die Hand fort.
»Dafür haben wir heute Abend keine Zeit, Beth. In einer halben Stunde steigt die große Dinnerparty. Schon vergessen?«
Bethany zog einen Schmollmund und rollte sich auf die Seite. Als ob sie die Party vergessen könnte! Den lieben langen Tag hatte sie Fiona bei der Organisation geholfen, und weil sie für häusliche Vorbereitungen dieser Art nicht viel übrig hatte, waren all die Stunden furchtbar langweilig für sie gewesen. Sie hatte nur deshalb durchgehalten, weil sie wusste, dass sie am frühen Abend noch Sex mit Duncan haben würde. Doch nun war das Vergnügen viel zu schnell vorbei.
Schon seit einem Jahr hatten sie eine Affäre. Da Bethany bereits seit über zehn Jahren mit Fiona befreundet war - Fiona also schon lange vor ihrer Hochzeit kannte -, hatte sie immer wieder Gelegenheit gehabt, Duncan zu sehen, aber an diesem Tag war es das erste Mal gewesen, dass sie Sex hatten und Fiona zur selben Zeit im Haus war. Und genau dieser Umstand hatte Bethany noch zusätzlich erregt; übrigens Duncan auch, wie sie annahm.
»Was hat meine wundervolle Frau denn heute wieder über mich gesagt?«, fragte er und strich langsam mit einer perfekt manikürten Hand über Bethanys Wirbelsäule.
»Ach, sie beklagt sich, dass du nicht mehr annähernd so aufmerksam bist wie kurz nach der Hochzeit!«, lachte sie. »Ich täuschte Mitgefühl vor, aber Fiona gab keine nennenswerten Details preis.«
»Das Problem mit Fiona ist, dass sie sich immer genau so verhält wie sie gerade guckt. Wie eine wohl erzogene Lady. So will ich meine Frau bei Tisch sehen, aber doch nicht im Bett!«, meinte er mit einem Lachen. »Trotzdem ist es irgendwie anregend, wenn ich weiterhin versuche, sie zu ändern.«
Bethany seufzte. »Du wirst sie wohl nie ändern. Fiona hat einen erstaunlich starken Willen, sobald es um Dinge geht, an denen ihr wirklich etwas liegt. Vermutlich der einzige Grund, warum sie noch bei dir bleibt«, fügte sie mit einem Anflug von Böswilligkeit hinzu.
»Sie bleibt bei mir, weil ich ihren bankrotten Eltern zu einem neuen Zuhause verholfen habe. Ihr Nichtsnutz von einem Vater darf im Vorstand einer meiner Firmen sitzen, sodass er sich wieder wie ein nützliches Mitglied der Gesellschaft fühlt. Aus Fionas Sicht heißt das, dass sie nun ihren Part des Handels erfüllen muss und eine ›gute Ehefrau‹ zu sein hat.«
»Was für ein Pech, dass du dir lieber eine freche, durchtriebene wünschst!«, lachte Bethany, legte sich auf Duncan und rieb sich der Länge nach über seinen Körper. »Was meint sie zu einem Dreier?«
Duncan stieß Bethany ein wenig zu grob von sich und begann, seinen Anzug anzuziehen. »Sie hat natürlich Nein gesagt. Wahrscheinlich wäre ich sogar enttäuscht gewesen, wenn sie zugestimmt hätte. Denn schließlich macht es ja gerade besonders Spaß, wenn sie sich hartnäckig weigert. Mir gefällt es jedenfalls, ihr meinen Willen aufzuzwingen.«
»Ich werde wohl so tun müssen, dass ich den Dreier auch nicht mag«, sagte Bethany schnell. »Sonst wäre es das Ende unserer Freundschaft, und dann wird es schwieriger für uns beide, wenn wir uns treffen wollen.«
»Prima. Du spielst den empörten Gast, Fiona ist die hysterische Ehefrau und ich mime wieder mal den Schurken im Stück und habe meinen Spaß. Ich kann es
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