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Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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um Adrian zu kümmern, die Augen weiter fest auf Fabia gerichtet. »Aber du warst es, die die Zollbeamten auf die Fleetwing gehetzt hat.« Er schien sich ganz sicher zu sein, und ich dachte an die wenigen Worte von Fabias Telefonat, die ich am Vortag in der Eingangshalle mitgehört hatte. Morgen früh, hatte sie gesagt. Hatte sie da gerade die Zollbehörde angerufen und den Beamten den Tip gegeben, Brians Boot zu inspizieren? Aber warum?
    Brian hatte eine Vermutung. »Du warst wohl sauer auf mich, weil ich deinen Freund gefeuert habe, was?«
    »Ihren Freund …?« Adrian runzelte verständnislos die Stirn.
    »Klar. Sie und der junge Mick stecken schon seit über einem Monat zusammen. Wir beide«, klärte er Adrian auf, »hatten ausgedient, weil wir ihr nicht mehr nützlich sein konnten.«
    Der Sturm zog herauf. Ich konnte sein Herannahen in der drückenden Schwüle spüren, die sich über uns gelegt hatte. Peter, der an der Wand lehnte, schüttelte sanft den Kopf. »Aber Brian, mein lieber Junge, das scheint doch kaum …«
    »Ich habe sie nicht wegen Mick angerufen«, reagierte Fabia auf Brians Vorwurf. »Ich wollte nicht, daß sie dein blödes Boot durchsuchen, ich wollte, daß sie hierher nach Rosehillkommen.« Ihre Augen hatten einen seltsamen Ausdruck, als sie sich umdrehte, um Peter anzusehen. »Und sie werden kommen, damit du es weißt, sie sind wahrscheinlich gerade unterwegs hierher. Sie werden alles finden, was du unten im Keller gelagert hast. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir, ha.« Ihre Stimme spie Gift und Galle. »Was wird wohl Connelly sagen, wenn er erfährt, daß du die Ausgrabung als Tarnung für deine Schmuggelei mißbraucht hast?«
    In Peters Augen lag eine furchtbare Traurigkeit, er erinnerte mich an eine Darstellung Gottes, der den Fall eines Engels mit ansehen muß. »Fabia, warum nur?«
    »Weil ich dich leiden sehen will.«
    »Fabia!« platzte Adrian schockiert heraus, worauf sie wütend zu ihm herumwirbelte.
    »Du weißt gar nichts«, schrie sie ihn an. »Du hast keine Ahnung. Er hat meinen Vater umgebracht, verstehst du? Er hat ihm das Leben zur Hölle gemacht und ihn dann umgebracht.«
    Peter schien vor meinen Augen zu altern, sein Gesicht fiel unter dem Gewicht schmerzhafter Erinnerungen ein. »Fabia«, versuchte er zu erklären, »dein Vater war krank …«
    »War er nicht.«
    »Er war krank, aber ich habe ihn geliebt.«
    »Lügner!« zischte sie. »Du hast Daddy nie so sehr geliebt wie deine heilige Arbeit, deinen Ruf als Wissenschaftler. Er hat es mir gesagt.« Sie blickte mit haßerfüllten Augen auf ihren betroffen dastehenden Großvater. »Er hat mir alles gesagt.«
    Die Lichter an der Decke flackerten, und ich merkte plötzlich, wie dunkel es draußen geworden war – um uns herum wurde es finstere Nacht, ehe die Glühbirnen warm zu leuchten begannen. Dann explodierte der Himmel, und der Sturm ging mit voller Wucht auf uns nieder.

XXXV
     
    Jeannie, die mit einem regennassen Windstoß in den Gemeinschaftsraum geweht kam, schien die Spannung kaum zu bemerken. Ihre Aufmerksamkeit galt allein Brian. »Wo ist Robbie?«
    Brian vergaß das gerade stattfindende Drama und wandte sich ihr zu: »Wieso, ist er nicht bei dir?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich dachte, er wäre unten am Hafen bei dir.«
    Direkt über unseren Köpfen krachte ein Donner, und Kip kroch winselnd unter meinen Stuhl. Ich hatte ihn völlig vergessen, doch jetzt tastete ich nach seinem Kopf und streichelte ihn beruhigend.
    »Also gut.« Brian warf seine Zigarettenkippe auf den Boden und drückte sie mit dem Absatz aus. »Ich gehe los und suche ihn. Hast du bei all seinen Freunden angerufen?«
    »Konnte ich nicht«, antwortete sie. »Wegen des Sturms, verstehst du? Die Leitung ist schon seit dem Frühstück tot.«
    »Das kann nicht sein«, widersprach Adrian. »Fortunes Mutter hat vor kurzem erst von ihrem Cottage aus angerufen.«
    Aber Jeannie ließ sich nicht beirren. »Ganz unmöglich. Ich hab’s bestimmt alle zehn Minuten versucht.«
    »Aber Fabia hat doch gesagt …«
    In Sekundenschnelle ging ich im Geist all die merkwürdigen Dinge durch, die Fabia gesagt hatte, und fügte ihre Worte zusammen wie die Teile eines Puzzlespiels. Das Bild, das dabei entstand, gefiel mir ganz und gar nicht.
    Vor allem erinnerte ich mich an ihre Bemerkung, die perfekte Rache an einem Feind sei, ihm alles zu nehmen, was er liebte, ihn selbst aber weiterleben zu lassen. Alles, was Peter liebte, woran sein Herz hing … seine

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