Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
Vom Netzwerk:
geebnet und blank gefegt. Eine rundum mit freistehenden Metallregalen ausgestattete Box enthielt die Mikroskope, von denen Adrian geschwärmt hatte – nicht bloß die Standardmodelle, sondern auch ein Zergliederungsmikroskop inklusive Kamerazubehör. Eine weitere Box enthielt nur Verpackungsmaterial – Kartons in allen Formen und Größen, selbstschließende Plastikbeutel, Ballonverpackungen und sogar Siliziumgel für das Verpacken von Metallteilen. Ich war ausgesprochen beeindruckt.
    »Ja, nicht schlecht«, räumte Fabia ein. »Aber wir haben immer noch Ärger mit den Computern. Die Programme stürzen dauernd ab. Und die …«
    »Phantastisch«, unterbrach ich sie, als ich meinen Kopf zu einer halb offenstehenden Tür hineinsteckte, die von dem breiten Mittelgang abging. »Es gibt fließend Wasser!«
    »Warmes und kaltes«, bestätigte Fabia. »Das war einmal die Sattelkammer, und es gab schon ein Waschbecken darin, aber Peter mußte natürlich ein größeres haben.«
    Meine Bewunderung für Peter Quinnell wuchs und wuchs. Bei dieser Ausgrabung würde es kein Herumzerren von Schläuchen und Eimern geben, dachte ich. Wenn das warme Wasser auch schon ans Frivole grenzte, so war der Rest des Raums im höchstem Maß funktional ausgestattet – der ideale Ort, um Fundstücke zu waschen und zu sortieren. Quinnell hatte ihn mit Dutzenden von Gittersieben zum Trocknen von Teilen und mit Bürsten aller Sorten und Größen bis hin zur kleinsten Zahnbürste ausgestattet. An einer Längswand waren lange Tische aufgestellt, unter denen Stapel von Tabletts und flachen Sortierkisten auf ihren Einsatz warteten.
    »Der Lagerraum für Fundstücke«, erklärte Fabia überflüssigerweise. »Obwohl es nicht sehr wahrscheinlich ist, daß wir viel finden werden. Ich hätte diesen Raum gern als Dunkelkammer genutzt, aber Peter fand den Keller im Haus besser geeignet. Mehr Platz, meinte er, und nicht so staubig.«
    Ich horchte interessiert auf. »Als Dunkelkammer? Bist du etwa die Fotografin der Ausgrabung? Für die Dokumentation?«
    »Peter mußte mir schließlich auch eine Funktion zuweisen, oder?« Sie drehte sich um und führte mich zu dem im Dunkeln liegenden Ende des Stallgebäudes, weg von den umgebauten Boxen. »Und das ist der Gemeinschaftsraum«, sagte sie und knipste einen Schalter an, worauf mehrere Deckenstrahler den Raum mit Licht durchfluteten.
    Ich starrte verwirrt hinein. »Der Gemeinschaftsraum?«
    »Für die Studenten.«
    Die Stallboxen waren hier ganz abgerissen worden, auf dem Boden lag, wie in einem Pub, ein grüner Teppichboden, und die Wände schimmerten in einem hellen Elfenbeinton. In einer Ecke stand ein großer Fernseher samt Videogerät vor zwei winkelförmig angeordneten Sofas. Ein schmales Bücherregal enthielt diverse Taschenbücher, Gesellschaftsspiele und Puzzles, und an der Wand daneben prangte eine professionell aussehende Dartscheibe. Mitten im Raum stand ein massiver, selbstgefällig wirkender Billardtisch, der sich für das wichtigste Inventar zu halten schien.
    Fabia verschränkte die Arme. »Die Duschen und die Toiletten befinden sich im Gang dahinter.«
    »Duschen?« echote ich ungläubig.
    »Aber ja. Für die Studenten ist nichts gut genug, mußt du wissen.« Ihr Mund verzog sich spöttisch. »Nicht, daß hier schon irgendwelche Studenten arbeiten würden. Das ist auch so eine von Peters kleinen Phantastereien. Er glaubt, er kann die Universität davon überzeugen, seine Ausgrabung zu unterstützen.«
    Ihrem Ton nach zu urteilen, hätte er genausogut gegen Windmühlen kämpfen können. Ich sah sie neugierig an. »Aber du hast doch gesagt, David Fortune sei von der Universität.«
    »Ja, schon. Aber Davy kennt Peter schon seit einer Ewigkeit, er ist nicht unparteiisch. Daß er bei der Ausgrabung mitwirkt, macht uns vielleicht respektabler, aber es löst noch lange nicht Peters Problem. Um den Sommer über Archäologiestudenten beschäftigen zu können«, erklärte sie, »braucht er die Zustimmung des Fachbereichsleiters. Und nach allem, was ich gehört habe, sind der und Peter sich nicht gerade grün.«
    »Verstehe. Aber trotzdem ist das doch kein unüberwindliches Hindernis, oder? Wenn dein Großvater fest entschlossen ist zu graben, kann er doch jederzeit andere Leute einstellen, die bei den Arbeiten helfen. Sie müssen doch nicht unbedingt von der Universität kommen.«
    »Schon. Aber das würde bedeuten«, sagte sie in belehrendem Ton, »daß er nicht seine verdiente Anerkennung bekäme. Es

Weitere Kostenlose Bücher