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Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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liegt ihm sehr viel an diesen Studenten.«
    Sie hatte mittlerweile das Interesse am Gemeinschaftsraum verloren.
    »Dein Büro ist hier drüben bei den anderen.«
    Ich folgte ihr zurück zu den renovierten Boxen am anderen Ende der Stallungen, vorbei am Raum für die Fundstücke, vorbei an den Regalen und Mikroskopen und Verpackungen bis zu der vorletzten Box. Sie erinnerte mich an eine Mönchszelle und war spartanisch, aber bis ins kleinste Detail funktional eingerichtet.
    Der graue Ablageschrank und der Schreibtisch mit der Metallplatte glänzten und waren ganz neu, ebenso der Computer, ein Modell der jüngsten Generation, und der ergonomisch geformte Bürostuhl, der mit seinem hellgrünen Bezug perfekt zu den Schreibtischutensilien und dem Papierkorb paßte. Der Fotokalender über dem Schreibtisch zeigte eine gelbe Wiese voller Osterglocken.
    »Es ist toll«, urteilte ich mit ehrlicher Begeisterung. »Wirklich großartig. Alles hier.«
    »Adrians Büro ist direkt gegenüber«, erklärte Fabia weiter. »Und Davys Platz ist in der Ecke dort, aber er ist immer nur ein paar Tage die Woche da.«
    David Fortunes Büro wirkte in der Tat verlassen und verriet nichts von der Persönlichkeit des Mannes, der dort arbeitete. Adrians Arbeitsplatz dagegen trug deutlich den Stempel seines Besitzers, der noch nie zu den ordentlichsten gehört hatte.
    Ich schob eine benutzte, fleckige Kaffeetasse von einem Papierstapel und betrachtete interessiert eine Computergraphik, die obenauf lag. Sie sah aus wie eine Zeichnung, die ein Kind gemacht hatte, indem es ein Stück Kohle über die Rillen eines Granitblocks gerieben hatte, aber ich wußte, daß es sich nicht um eine amateurhafte Spielerei handelte. Es war die mit Kurvenzeichner angefertigte graphische Darstellung einer Bodenradaruntersuchung.
    Adrian war schon seit einigen Wochen vor Ort, wie ich wußte. Offenbar hatte er bereits eine erste topographische Vermessung der Ausgrabungsstätte abgeschlossen und mit Hilfe der Vermessungsergebnisse eine genaue Höhenlinienkarte des Feldes, wo Quinnell graben wollte, angefertigt. Das Graben selbst hatte naturgemäß etwas Zerstörerisches, und Archäologen taten es nie blindlings. Es gab andere Methoden, den Boden unterhalb der Oberfläche zu untersuchen.
    Die geophysikalischen Untersuchungen, die Adrians Spezialgebiet waren, wurden mit hochempfindlichen Meßinstrumenten durchgeführt, mit deren Hilfe man winzige Veränderungen und Unregelmäßigkeiten im Erdreich feststellen konnte. Bei einer Messung der Bodenwiderstandskraft zum Beispiel wurde ein elektrischer Strom durch die Bodenschichten gejagt, um deren Widerstand zu prüfen: Mauern und Straßen, die gewöhnlich viel trockener sind als das umliegende Erdreich, zeichneten sich auf einer graphischen Darstellung deutlich ab. Wenn der Boden ziemlich feucht war, was meiner Vermutung nach hier auf Rosehill der Fall sein konnte, entschied sich Adrian meist für eine Magnetfelduntersuchung.
    Am liebsten jedoch führte er die Untersuchung mit dem Bodenradar durch. Oft war sie wegen der hohen Kosten tabu, aber Adrian liebte es, anderer Leute Geld auszugeben, wenn er die Gelegenheit dazu bekam. Und er hatte eine Schwäche für hochentwickelte Technologien und die präzisen Ergebnisse, die damit erzielt werden konnten. Ich hatte gesehen, wie er ganze Tage allein auf einem Ausgrabungsfeld zubrachte, das kleine Radargerät auf Rädern hinter sich herzog wie ein Kind ein Spielzeugauto und dabei immer wieder denselben Feldabschnitt mit einer Gründlichkeit ablief, die die meisten Menschen zu Tode gelangweilt hätte.
    Meistens rechtfertigten die Ergebnisse Kosten und Mühen. Adrians Auswertungen konnten die faszinierendsten Dinge unter den härtesten Bodenkrusten zutage bringen. Und wenn man die Ergebnisse mit Hilfe des Computers graphisch umsetzte, erhielt man eine Art Schichtenmodell aus schwarzen, grauen und weißen Linien wie das, das ich gerade betrachtete.
    Es handelte sich zwar nur um einen Ausschnitt, aber die Graphik zeigte eine deutliche Anomalie, eine scharfe Einkerbung, die wie eine Speerspitze die schwarzen und grauen Linien durchteilte. Es könnte sich tatsächlich um den Graben einer Befestigungsanlage handeln, überlegte ich, und diese kleineren, auffälligen Leuchtflecke rechts könnten verschüttete bauliche Strukturen darstellen. Ich nahm das Blatt zur Hand, um es besser betrachten zu können. Schon seltsam, dachte ich, wie diese Graphiken einander mit der Zeit alle ähnelten. Diese

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