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Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition)

Titel: Die Geister von Rosehill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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länger in Schottland, oder?«
    »Ja, seit Anfang der fünfziger Jahre. Er suchte damals im Westen Schottlands nach der Neunten, wie alle anderen Experten für die Römerzeit auch. Als er mich einstellte, hatte er gerade ein großes altes Haus in der Nähe von Glasgow gekauft, in dem er die Sommer verbrachte. Ah, das war eine schöne Zeit«, sagte sie, und mit verträumtem Blick hing sie der Erinnerung nach. »Wir beide müssen auf unserer Suche nach möglichen Schlachtfeldern jeden Quadratzentimeter in Dumfries und Galloway abgegrast haben.«
    Nach Schlachtfeldern an der englisch-schottischen Grenze zu suchen mußte wie eine Suche nach Pflastersteinen in der Londoner Innenstadt sein. Es gab sie einfach überall. Doch ein bestimmtes Schlachtfeld unter den vielen zu finden – das war schon eine enorm schwierige Aufgabe. »Haben Sie nie den Mut verloren?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir waren damals jung, Mädchen, wir wußten gar nicht, was das heißt, den Mut zu verlieren. Peter weiß es immer noch nicht. Er ist ein Besessener. Und er wird sich weigern zu sterben, ehe er die Hispana gefunden hat.«
    Ich versuchte mir die beiden als junge Leute vorzustellen. Peter Quinnell, der jetzt noch gut aussah, mußte in seinen Dreißigern unwiderstehlich gewesen sein – groß und schlank und vor Charme sprühend. Was Davids Vater wohl für ein Mann im Vergleich zu ihm gewesen war, fragte ich mich. »Hat Ihr Mann auch für Peter gearbeitet?«
    »Och, nein. Mein Billy war Fischer, ein Junge, mit dem ich zusammen aufgewachsen war. Peter hat Zustände bekommen, als ich ihn verließ, um Billy zu heiraten«, gestand sie. »Aber ich war schon fünfunddreißig damals, und eine Frau will schließlich mal ein Kind.«
    »Das muß er doch verstanden haben«, wandte Jeannie ein, »er war schließlich selbst verheiratet.«
    »Bei Männern ist das etwas anderes«, behauptete Davids Mutter. »Und außerdem war das keine richtige Ehe zwischen den beiden, weil Elizabeth immer in Irland geblieben ist. Sie hat das Schloß ja nie verlassen.«
    Ich wollte nicht gern neugierig erscheinen, aber Quinnells Leben faszinierte mich. »Das Schloß?«
    »So nannte Peter seinen Familiensitz«, sagte Davids Mutter. »Er liegt im Norden, in der Nähe des Giant’s Causeway. Einer seiner Vorväter hatte auf den Westindischen Inseln ein Vermögen mit Zucker und Sklaven gemacht, war nach Irland zurückgekehrt und hatte sich dieses Schloß bauen lassen. Peter hat es nie gemocht. Es sei mit Blutgeld gebaut worden, sagt er. Aber Elizabeth, Peters Frau, wollte gern auf einem großen Anwesen leben. Und Philip mochte das Haus auch.« Ich sah, wie ein Schatten Nancy Fortunes Augen verdunkelte. »Der arme Philip. Furchtbar war das.«
    Ich murmelte, daß es hart für Quinnell gewesen sein mußte, seinen Sohn zu verlieren.
    »Sicher, aber zum Glück hat er nicht seine ganze Familie verloren.«
    Jeannies Mund zuckte. »Noch nicht«, sagte sie. »Obwohl ich zugeben muß, daß ich so manchen Morgen versucht bin, Fabia etwas ins Porridge zu rühren.«
    »Herrje! Ich hoffe, du hast Peter nichts davon gesagt. Das Problem mit Fabia ist«, sagte Nancy Fortune augenzwinkernd, »daß sie zuviel von ihrem Vater hat. Philip hat sich nie von jemandem etwas sagen lassen.«
    »Peter muß selbst ein ganz schön wildes Leben geführt haben, als er jünger war«, vermutete Jeannie. »Er hat dieses gewisse Etwas.«
    Die ältere Frau zuckte mit den Achseln. »Ich werde jetzt nicht aus dem Nähkästchen plaudern.«
    »Dann besitzt er also drei Häuser?« fragte ich stirnrunzelnd und versuchte, die verschiedenen Besitzungen zu überblicken. »Das in Nordirland, das in der Nähe von Glasgow und das …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat das Haus in Glasgow letzten Herbst verkauft. Er brauchte es nicht mehr, wissen Sie, nachdem er Rosehill gekauft hatte. Das ist jetzt der richtige Ort für ihn.« Ihre Stimme klang sehr sicher. »Er wird seine Römer dort finden, genau wie Robbie sagt.«
    »Och«, sagte Jeannie, »da fällt mir ein … Robbie hat uns aufgetragen, dir etwas zu geben.« Sie wühlte in ihrer Jackentasche und zog den Schraubenzieher hervor.
    Nancy Fortune lachte. »Teufel auch! Den ganzen Morgen schon suche ich so einen. Ein Flügel des Hoftors hängt schief in den Angeln, und ich brauche einen solchen Schraubenzieher, um das zu reparieren. Ich habe schon unseren ganzen Werkzeugkasten durchwühlt, aber ohne Erfolg.«
    »Er hat darauf bestanden, daß du ihn brauchst, und du

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