Die Geisterseherin (German Edition)
selbst für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln!“
„Wer war es?“, fragte Mikoto nur knapp.
„Was interessiert dich das? Sie ist tot, hat sich vor einem halben Jahr aus dem Fenster des hiesigen Krankenhauses gestürzt. Selbst, wenn du ihren Geist finden solltest: Man kann ihre Macht nicht einfach übertragen oder gar beibringen. Sie steckte tief in ihren Genen, verstehst du?“
„Sie ist also tot... Herrin der Zeit, wenn du wirklich willst, dass ich auf deiner Seite kämpfe, dann musst du mir sagen, wo ich sie finde!“ Mikoto's Stimme zitterte leicht, aber das war mehr die Anstrengung des zurückliegenden Kampfes.
„Du weißt nicht, was dieses Mädchen angerichtet hat, alleine durch ihre Existenz. Es könnte sein, dass sie als Geist noch durch diese Welt wandert, aber es ist unmöglich dies aus ihrem Buch herauszulesen. Die Seiten sind... vertauscht. Man weiß bei ihr nie, ob etwas geschah, geschieht oder noch geschehen wird. Oder gar nie geschieht. Selbst, wenn ich wollte, könnte ich dir keine Auskunft geben, also gib es endlich auf!“ Die Herrin der Zeit klang inzwischen richtig genervt. „Sie kommen mir langsam immer schwächlicher vor, Herrin der Zeit. Ihre Vorstellung gerade eben war ja beeindruckt, aber wie viele Menschen haben es eigentlich geschafft ihre „allmächtigen“ Bücher zu manipulieren? Eines ist jedenfalls sicher, ich werde dieses Mädchen finden, wenn sie tatsächlich noch ein Geist ist.“ „Wenn du stirbst, dann mach nicht mich dafür verantwortlich, verdammter Sturkopf.“
Mikoto wandte sich ab.
„Steve und du, ihr solltet weiter forschen und herausfinden, wer die Seelen aus dem Kreislauf riss. Ich dagegen werde einen Weg suchen, es zu stoppen ohne jemanden dabei zu töten. Wenn dir das missfällt, dann kann ich nichts für dich tun. Unsere Zusammenarbeit, sofern man es jemals so nennen konnte, endet hier.“
„Du kannst sie nicht beenden, ich bin noch immer deine Psychiaterin!“
„Du... bist gar nichts.“
Mikoto verließ die Straße, lief wieder zurück nach Hause durch die dunkle Nacht und nur der Mond und die Sterne waren ihre Begleiter. „Stures Kind, du hast überhaupt nichts verstanden. Am Ende wirst du mehr Seelen verdammen, als du rettest. Na schön, such nach der Macht... wie auch immer sie dir die geben soll.“
Q'nqüra seufzte und wandte sich ab.
„Mit deinem Sturkopf ähnelst du wirklich eher dem Herrn der Träume, als mir... aber die Zukunft ist noch für alles offen.“
Mikoto war sauer, sie war stocksauer und ihr Puls raste In ihrer Stirn konnte sie sogar eine Ader pochen fühlen. Sie konnte nicht anders. Q'nqüra hatte ihr Leben gerettet und dafür war sie auch dankbar. Aber trotz aller Dankbarkeit, sie hatte verlangt, dass Mikoto zur Mörderin wurde. Wenn die Polizei ihre DNA finden würde, dann war sie geliefert! Dann würde sie erst einmal viele Jahre in einer Zelle sitzen und sie hatte wirklich keine Lust die besten Jahre ihres Lebens in einem Frauenknast zu verbringen. Im Mittelalter ist man vielleicht noch mit Mord davon gekommen, solang es keine Zeugen gab. Aber in der heutigen Zeit gab es Fingerabdrücke, DNA-Analysen und das ganze andere hochmoderne Zeug. So dumm war sie nun auch wieder nicht, dass sie moderne Technik unterschätzen würde. Durch sie wurde inzwischen doch nahezu jeder Mord aufgeklärt.
Soll sie doch mit Steve raten, wer es war, wer hinter der Öffnung zum Rad des Schicksals steckte. Sie selbst würde ihre eigenen Nachforschungen anstellen und einen Weg finden es zu stoppen, ohne dass sie jemanden töten musste...
Sie musste erneut an Iori denken und ihr Herz krampfte sich zusammen. Für einen Moment blieb sie stehen, lehnte sich an einen metallenen Zaun, der ein kleines Wohnhäuschen umgab und atmete mehrfach tief ein.
Die Übelkeit, die sie gespürt hatte, als die Wesen und Q'nqüra anwesend waren, war verschwunden. Anscheinend hing sie mit diesen zusammen... Allerdings schmerzte ihr gesamter Körper auch so noch. Sie blutete aus mehreren Wunden, hatte am gesamten Körper blaue Flecken und ihre Muskeln fühlten sich an, als hätte man sie über offener Flamme gegart.
„Vielleicht reagiere ich auf alles „Übernatürliche“ mit einer Abwehrreaktion... wie eine Allergie vielleicht.“ Mikoto blickte an sich herunter und musterte die vielen blauen Flecken und Schwellungen, die über ihren ganzen Körper verteilt waren. Sie sah wirklich jämmerlich aus und ihr Vater würde wohl einen riesigen Schock bekommen, wenn er sie so
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