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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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ruhigen See. Überall wuchs Rhododendron und die Bäume standen in voller Blüte. Ein Traum aus Farben und Formen, voller Friedlichkeit und Harmonie. Fast schon langweilig einsam, doch gerade deshalb so unnatürlich schön. Alles, was in dieser Wunderwelt ihres Traumes fehlte, war ein Mann, der sie in ihren Armen halten würde, während sie den Sonnenuntergang am Meer anschaute.
Erst ein Klopfen an der Tür holte sie wieder aus der Traumwelt zurück. Fluchend über die Unterbrechung tauchte sie noch ein letztes Mal bis zur Nase in das inzwischen nur noch lauwarme Wasser. Die Zeit hatte sie in ihrer Tagträumerei total vergessen, sogar die Haut an ihren Fingern war schon so schrumpelig, wie bei einer alten Oma. „Bist du immer noch da drin?“
So tönte die Stimme ihres Vaters gedämpft durch die Tür. „Einen Moment, ich komme gleich.“, antwortete sie etwas genervt. Mikoto stieg aus der Wanne und trocknete sich gründlich ab, ein eher schwieriges Unterfangen bei all den blauen Flecken, die sie hatte. Als sie endlich trocken war, legte sie einen Verband um ihren Arm. Der Schnitt hatte aufgehört zu bluten, noch bevor sie in die Wanne stieg. Dennoch war es besser, wenn sie ihn verband, damit er richtig verheilen konnte.
„Na hoffentlich sind die Flecken weg, bevor wir ans Meer fahren...“ Da sie recht lange in der Wanne gesessen hatte und es schon recht spät war, beschloss sie, dass es keinen Sinn mehr machte, sich jetzt noch komplett anzuziehen, da sie in ein paar Minuten eh schlafen gehen wollte. Außerdem war ihre Kleidung sowieso hinüber, darum zog sie sofort ihr Nachthemd an.
Dann schloss sie die Badezimmertür auf und lief ins Arbeitszimmer ihres Vaters.
Dieser saß wieder am PC und tippte auf der Tastatur herum. „Dieses Mädchen, von dem Q'nqüra gesprochen hat. Ich habe nirgendwo den Namen von ihr gefunden, aber ich habe hier etwas anderes, dass dich eventuell interessieren könnte.“
Er drehte den Bildschirm etwas, so dass Mikoto einen Blick auf einen Zeitungsartikel erhaschen konnte, der auf dem Bildschirm zu sehen war.
„Ich weiß aber wirklich nicht, warum dir die Psychiaterin von ihr erzählt hat... und um ehrlich zu sein, gefällt es mir auch nicht.“ Mikoto ignorierte die Aussage und überflog den Artikel, der scheinbar aus der Zeitung vom 26.12.2009 stammte... zwei Tage nach Heilig Abend.
Sie hatte fast erwartet, dass dieses Mädchen sich am 04. Juli 2006 umbrachte, aber das wäre wirklich zu viel des Zufalls gewesen. In dem Artikel stand jedenfalls, dass am Heiligabend 2009, in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag ein Mädchen in die nahezu verlassene Station 4 des Krankenhauses eingedrungen war und sich aus dem Fenster eines todkranken Jungen gestürzt hatte. Der Junge selbst blieb in einem Schock zurück und sprach immer nur davon, dass sie sein Engel der Muße gewesen sei.
Der Name des Mädchens wurde nirgendwo erwähnt, wie es schien, kannte ihn auch niemand.
„Das hilft mir nicht sehr viel.“, murmelte sie.
„Das vielleicht nicht, aber schau dir mal den nächsten Artikel an, aus der hiesigen Zeitung, nur zwei Wochen später.“
Er klickte im Browser auf einen anderen Tab und eine zweite Seite öffnete sich, mit einem anderen Artikel.
Hier wurde zuerst wiederholt, was geschehen war. Ein Vermerk sagte zudem, dass der todkranke Junge inzwischen verstorben sei. Da man keinerlei Papiere an dem Mädchen gefunden hatte, wurde eine DNAAnalyse gemacht und man fand heraus, dass sie zu einer Familie in Kyoto gehörte. Der letzte Überlebende der Familie war jedoch ein halbes Jahr zuvor in einer Klinik ermordet worden und hatte nie eine Tochter gehabt. Der Artikel sprach von Ungereimtheiten in der DNAAnalyse. Schließlich meldete sich ein Bekannter des Mädchens und bestätigte zusammen mit zwei weiteren Personen die Identität des Mädchens, was jedoch nur noch mehr Fragen aufwarf, die zum Zeitpunkt des Artikels noch nicht gelöst waren.
Das interessanteste war jedoch ein Foto, auf dem mehrere Leute vor einem Sarg zu sehen waren. Wie es schien, handelte es sich dabei um eine Beisetzung der Selbstmörderin, deren Name ebenso wie die Namen der anderen Personen nicht genannt wurden – aus Personenschutzgründen. Ebenso waren die Gesichter aller Personen mit schwarzen Balken überdeckt.
Mikoto erkannte jedoch zwei der drei Personen trotz der Balken deutlich. Ihre Augen weiteten sich, als sie den rothaarigen Jungen und das braunhaarige Mädchen aus ihrer Klasse erkannte.
„Das sind Makoto

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