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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Aids? Mikoto wusste es nicht und im Moment war auch nicht der Zeitpunkt für lange Erklärungen. Die drei erreichten den Eingangsbereich der Schule und blieben dort wie angewurzelt stehen. Auf dem Boden befand sich ein großer, dunkelroter Fleck.
„Das ist Blut...“, flüsterte Steve geschockt.
Mikoto bückte sich und berührte den Fleck mit den Fingerspitzen. Er war noch feucht, also war er ganz frisch.
Steves Stimme zitterte, als er weiter sprach: „Q'nqüra sollte hier sein...“
Mikoto lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
„Entweder sie hat den Job erledigt... oder wir kommen zu spät.“ Tomoya's Stimme klang trocken und nüchtern, als hätte sie bereits schon zu viele Tode gesehen, um noch geschockt zu werden. Ein Umstand, der Mikoto missfiel. Wenn der Mensch die Achtung vor dem Tod verlor, dann verlor er auch einen großen Teil seiner Menschlichkeit. Was musste dieser Geist erlebt haben, um so zu werden? Um innerlich so abzusterben...
„Mikoto!“, rief Steve und deutete dabei auf Mikoto's Füße. Dasselbe Glühen, wie sie auf dem Dach erlebt hatte, hüllte den Boden hier ein. Sie wusste nur zu gut, was dies bedeutete. Und auch Steve erkannte gleich, was hier geschah.
„Mikoto, hör mir zu!“
Tomoya wirbelte herum und sah dieselben Wesen in dem Gang, aus dem sie gekommen war. Es schien so, als hätten sie die Verwunderung und den Schock über den Feuerlöscherangriff überwunden. Der Geist von Tomoya deutete auf die Wesen, welche sehr schnell näherkamen und sie in nur wenigen Sekunden eingeholt haben würden.
„Mikoto, du suchst Momonari! Steve und ich kümmern uns um diese Wesen hier. Wir beschaffen dir die Zeit, die du brauchst!“ „Was...?“, rief Mikoto erstaunt. „Meinst du... ich soll alleine gehen und euch hier lassen? Ihr würdet doch nur sterben!“
Nun... der Geist sicherlich nicht. Aber für Steve wäre es sein Tod, denn schließlich konnte er gegen die Seelen nichts unternehmen! „Hör mir zu... du hast vielleicht nicht das gleiche Blut, wie ich. Aber das heißt nicht, dass du nichts ausrichten könntest. Vertrau auf deine eigenen Fähigkeiten und dein eigenes Blut und das Schicksal dieser Welt wird zu deinen Gunsten entscheiden!
Mikoto zögerte leicht, nickte dann aber.
„Ich werde mein Bestes geben.“, beruhigte sie sich selbst. und sprang mit einem flauen Gefühl im Magen durch eine Lücke, bevor die Wesen Steve und Tomoya ganz umkreist hatten. Sie schlug einige der Wesen dabei aus dem Weg und rannte mit großen Schritten davon. „Es wäre dennoch besser gewesen, wenn du Momonari übernommen hättest...“, merkte Steve an und hob sein Schwert.
„Oder zumindest ich... Mikoto ist noch eine Anfängerin...“ Der Geist lächelte und warf einen Blick in die Richtung, in welche Mikoto davongerannt war.
„Das bezweifle ich, Steve... wir beide können ihr nicht das Wasser reichen.“
Er runzelte die Stirn und sprach: „Du scherzt, verfluchtes Mädchen. Auf dieser Welt war niemals jemand so mächtig, wie du.“ „Du irrst dich, ich bin nur ein normales Mädchen mit einer ungewöhnlichen und tödliche Gabe. Ihre dagegen... kann Leben bringen.“
    Mikoto lief mit schnellen Schritten durch die Gänge. Nirgends sah sie Schüler, der Ort musste also wirklich abgeriegelt worden sein. Eine Zeitfalte, geschaffen um die unschuldigen Seelen der Schüler zu bewahren... die Aktion brachte Q'nqüra eine ganze Menge Pluspunkte bei Mikoto ein.
Q'nqüra.. Ihre Zunge war wie belegt, wenn sie an die Herrin der Zeit dachte und sie hoffte, dass der Blutfleck nicht von ihr stammte. Sie fragte sich ernsthaft, was für Auswirkungen es haben mochte, wenn die Bibliothekarin starb, die sogenannte Herrin der Zeit. Würden sie dann überhaupt weiter existieren können? Oder würde das Zeitgefüge durcheinander geraten und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich miteinander vermischen? War es überhaupt möglich? Sie versuchte den unliebsamen Gedanken zu vertreiben und riss eine Tür nach der anderen auf. Irgendwo hier musste er sein... Momonari. Eine angeblich kleine Fliege... sie hätte damals nicht auf Steve hören sollen! Wegen diesem Mistkerl saßen sie jetzt in dieser Tinte! Die Klassenräume, die Mikoto untersuchte, waren allesamt leer. Immer wieder riss Mikoto eine Tür auf, nur um weitere leere Räume zu erblicken. Wären nicht überall die Taschen der Schüler und halb verzehrte Lunch-Pakete verstreut, hätte niemand vermutet, dass es hier von ein paar Minuten noch so lebhaft zugegangen

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