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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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abschalten und nichts tun war angesagt. Was interessierte sie das Gespräch eigentlich?
    Es war still geworden in dem kleinen Onsen, als Q'nqüra plötzlich von ihrer Schlafstatt auffuhr. Etwas hatte sie geweckt, doch schlaftrunken konnte sie nicht sagen, was es war. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus und sie ging in Gedanken noch einmal die Bücher der Lebenden durch, die sich in diesem Moment im Onsen aufhielten. „Sie schlafen...“
Ja, es war eindeutig, dass sie alle selig und ruhig vor sich hin schlummerten.
Dennoch... etwas in ihr ließ eine kleine Alarmglocke schrillen, die eigentlich nur schrillte, wenn etwas Gefährliches im Gange war... Doch egal wie oft sie mit ihren Fähigkeiten als Herrin der Zeit die Leben der Menschen in diesem Onsen durchging, sie konnte nichts finden, dass auf irgendeine Art und Weise seltsam war.
Schließlich legte sie sich zurück auf ihr Bett, schloss die Augen und versuchte sich einzureden, dass sie nur übermüdet war.
Es war nichts...
Erst als sie eingeschlafen war, löste sich aus dem Schatten des Raumes eine wabernde Form und glitt durch einen offenen Spalt in der dünnen Schiebetür hinaus in den Gang.
    „Aufwachen, du Schlafmütze!“
Etwas traf Mikoto unsanft am Kopf, doch sie versuchte es zu ignorieren und sich noch einmal herum zu drehen.
Doch diese Aktion hatte keinen Erfolg und erneut traf sie etwas am Kopf.
„Verdammt, was ist denn?“
Noch mit geschlossenen Augen fuhr sie in ihrem Futon hoch und fuchtelte mit den Armen um sich, als könnte sie das Ding, dass sie am Kopf getroffen hatte, so abwehren. Schließlich öffnete sie müde die Augen.
Es war bereits hell geworden und zu Mikoto's Überraschung war in dem kleinen Zimmer viel los. Steve hielt einen Volleyball in der Hand, den er jetzt schnell in seiner Badetasche verschwinden ließ – Mikoto vermutete darin den Gegenstand, der sie zwei Mal am Kopf getroffen hatte und sie warf ihm einen bösen Blick zu. Yuki und Sayuri schienen beide etwas zu suchen.
„Hopp, hopp. Du Langschläferin, willst du denn nichts essen? Wenn du dich nicht beeilst, dann bekommst du nichts mehr.“
„Ja, ja... ich stehe ja schon auf.“
Mikoto zupfte ihr Nachthemd unter der Decke zurecht und stand dann auf – immerhin waren auch mehrere Jungs in dem Zimmer anwesend. „Und beeile dich etwas, wir wollen gleich zum Strand.“
„Nimmst du meine Tasche mit, Yuki?“
„Ach, komm schon. Sayuri. So schwer ist sie nun auch wieder nicht.“ Er hob demonstrierend die Tasche mit einer Hand hoch.
„Siehst du? Du kannst sie also ruhig selber tragen, das bringt dich schon nicht um.“
„Idiot, natürlich kann ich die Tasche selber tragen.“
Sayuri nahm ihm die Tasche weg und wirbelte sie dann einige Male demonstrierend herum.
„Siehst du? Aber ich will halt noch schnell etwas erledigen und komme dann nach. Es wäre doof, wenn ich die ganze Zeit die Tasche mitschleppen müsste.“
Yuki seufzte laut.
„Na schön, na schön. Ich nehme sie. Aber wo zur Hölle willst du jetzt noch hin?“
„Ein Geheimnis.“
Mikoto verließ das Zimmer derweil in Richtung Bad, wo sie sich umzog. Dieses Mal zog sie ihren Bikini direkt unter die normalen Sachen, da es sinnfrei gewesen wäre, es nicht zu tun. Dann hätte sie sich in spätestens einer Stunde am Strand ja schon wieder umziehen müssen. Als Mikoto wieder zurück in das Zimmer kam, war Sayuri schon auf und davon und Yuki packte gerade die letzten paar Kleinigkeiten zusammen. Das Zimmer sah - bis auf Mikoto's Sachen
– bereits abreisefertig aus.
„Wie schnell so ein Wochenende doch vorbei geht...“
„Das kannst du laut sagen.“
Yuki verzog das Gesicht und zurrte den Reißverschluss seiner Tasche, welcher sich dabei zwei Mal verhakte, zu.
„Ich geh dann schon einmal voraus, bis gleich.“
Mikoto legte jetzt auch einen Zahn zu, stopfte ihre Sachen teilweise doch etwas arg unordentlich in ihre Tasche und eilte dann auch aus dem Zimmer.
Dabei stieß sie direkt mit einem Geist zusammen. Naja, stoßen konnte man es nicht direkt nennen, da Geister ja nur bei einem direkten Angriff berührbar wurden. Aber die plötzliche Anwesenheit erschreckte Mikoto dennoch so sehr, dass sie ein paar Schritte zurück torkelte, fast so, als wäre sie direkt gegen den Geist geprallt. Sie musterte den Geist überrascht, dann fiel ihr auf, dass sie das gesamte Wochenende tatsächlich nicht einen einzigen Geist gesehen hatte. Es war selten, dass sie so lange keinen der Toten sah, denn schließlich waren sie mehr

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