Die Geisterseherin (German Edition)
Idee umgesetzt.
Der Rat der Götter war damit praktisch die wahre Macht hinter dieser Welt und selbst die „DREI“, die Herrin der Zeit, die Herrin des Todes und der Herr der Träume, die eigentlich über diesem Rat noch standen, durften nicht gegen ihn agieren... Als Mikoto das von Q'nqüra in dieser Woche erfuhr, da war sie zuerst sehr überrascht. Aber je länger sie darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab die Geschichte dieses Rates. Es gab Geister und, wie sie bei Kenji festgestellt hatte, Magie. Zudem war bereits Q'nqüra eine Art „Göttin“ und der Geist Tomoya konnte „Göttliches“ auslöschen... damit war klar gewesen, dass es Götter in dieser Welt gab. Dass sie sich organisieren war da eigentlich nicht einmal etwas so besonderes. „Nein, Mikoto... ihr sind die Hände gebunden!“, versuchte Steve sie noch immer zu überzeugen und sie verzog das Gesicht. Wieso musste sich jemand, wie die Herrin der Zeit, überhaupt an Regeln halten müssen? Hatte man Angst, dass sie zu mächtig werden könnte? Das war doch vollkommener Unsinn! Sie war wohl eine der drei mächtigsten Wesen dieser Welt. Als Wächterin der Zeit allwissend... wie viel mehr Macht konnte eine Person noch besitzen?
„Außerdem befinden wir uns kaum in Gefahr. Niemand weiß, dass du für die Herrin der Zeit arbeitest... Q'nqüra hat dafür gesorgt, dass sie überall nur als Psychiaterin und Antiquitätenhändlerin erkannt wird. Selbst diese Göttin könnte niemals erahnen, wer wir beide sind, solange wir nicht vor ihren Augen mit Geistern interagieren. Darum will uns Q'nqüra ja dort hin schicken und die Lage sondieren.“ Mikoto war sich nicht wirklich sicher, ob das ganze eine gute Idee war. Wenn es gegen eine Göttin ging, dann musste man vorsichtig sein. Die ließ sich sicherlich nicht so leicht täuschen – vor allem nicht, wenn sie sogar die Herrin der Zeit täuschen konnte! So etwas schrie nicht wirklich nach "harmlos", sondern eher nach „Falle“! „Zurück zum eigentlichen Thema... Die Karten werden nur an Paare verkauft. Ich brauch also deine Hilfe, um da rein zu kommen.“ „Nur paarweise? Wir sollen also quasi als „Undercover-Liebespaar“ dort hin gehen?“
Steve nickte bestätigend.
„Es ist im Prinzip ganz einfach und es dauert auch nicht lange. Schau, der Ball startet heute Abend gegen 22 Uhr und wir werden kurz vor 23 Uhr dort auftauchen. Ich im hübschen Smoking und du in einem Ballkleid oder einem anderen hübschen Kleid... Sobald wir dort sind, schauen wir uns ein wenig um, suchen uns einen geeigneten Ort, um die Halle überblicken und schnell wieder verschwinden zu können.“ Er deutete auf seine Uhr.
„Die Gastgeberin soll laut Zeitung ihre Aufwartung eine Stunde später machen. Vorher wird ein Orchester und die Operngruppe nur verschiedene Stücke aufführen. Sobald diese Frau den Saal betritt, werden wir wieder verschwinden.“
„Nur ein kleiner Blick, oder?“
„Ja, genau. Wir riskieren nur einen kleinen Blick und halten uns, wenn sie herein kommt, bereits beim Ausgang auf. Selbst, wenn sie uns erkennen sollte, könnte sie nicht weg. Sie kann ja ihren großen Auftritt nicht einfach so unterbrechen, verstehst du? Und mir reicht ein Blick, um zu wissen, ob wir es mit einer normalen Gastgeberin zu tun haben... oder eben mit jener Göttin... Auch du solltest das mit einem Blick erkennen können.“
Mikoto nickte, auch wenn sie sich bei Steve's letzten Satz nicht ganz sicher war... aber der Plan war gar nicht mal so schlecht. Die Gefahr war sicherlich da, aber so weit minimiert, wie nur irgendwie möglich. Es gab nur ein einziges Problem...
„Tut mir leid, Steve. Du hast mich am Ende zwar doch noch überzeugt, aber meine Entscheidung steht fest. Auch wenn ich dir gerne helfen würde, du musst jemand anderen fragen“
Steve blieb mitten im Schritt wie angewurzelt stehen.
„Was soll das heißen, Mikoto?“, fragte er ungläubig.
„Es soll heißen, dass du das alleine durchziehen musst.“
„Das ist doch ein Witz, oder? Ist dir eigentlich klar, worum es hier geht? Ich dachte, dass du endlich zur Vernunft gekommen wärst und mit uns arbeitest, aber ich habe mich wohl mal wieder in dir geirrt. Warum... warum kannst du nicht mit uns arbeiten, sag schon!“ Steve war sichtlich sauer.
„Willst du alleine hingehen? Ist es das? Ist es dir zuwider, für diese paar Minuten ein Paar zu spielen? Bin ich dein Problem, willst du den eventuellen „Ruhm“ nicht teilen?“
Mikoto fing schallend an zu lachen und
Weitere Kostenlose Bücher