Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
Vom Netzwerk:
überhaupt haben will!? Ich habe auch meine Ehre!“
„Jetzt tu nicht so, als würdest du dich nicht freuen!“
Mikoto entfernte sich lächelnd. Auch wenn die Geschichte am Meer Sayuri stark verändert hatte, so konnte man hier und da noch immer das Mädchen in ihr erkennen, dass sie vorher gewesen war. Und das würde sich hoffentlich auch niemals ändern.
Mikoto verließ das Klassenzimmer und lief zur Toilette. Als sie wieder aus ihr heraus kam, da wartete vor der Tür bereits Steve auf sie, woraufhin Mikoto einmal kurz die Stirn runzelte. Die Pause war fast vorbei, daher sollte Steve eigentlich im Klassenzimmer sitzen. Und überhaupt, was hatte er für Nerven, direkt vor der Mädchentoilette zu warten?
„Willst du zufällig zu mir?“
Das fragte sie ein klein wenig genervt und wischte dabei ihre, vom Waschen noch leicht feuchten, Hände undamenhaft an ihrem Rock ab. „Ja, allerdings. Komm mal kurz mit“, war seine knappe Antwort. Steve wandte sich in Richtung Treppe, doch Mikoto machte keinerlei Anstalten, ihm zu folgen. Sie blieb einfach stehen, mit verschränkten Armen und zweifelndem Blick.
„Willst du den Unterricht schwänzen?“
„Wir haben jetzt Wichtigeres zu besprechen, als wir im Unterricht lernen würden. Also sei jetzt kein Prinzesschen und komm endlich...“ Doch das „Prinzesschen“ machte noch immer keine Anstalten, ihm zu folgen.
„Tut mir leid, Steve. Aber mein Vater hatte Recht... Ich habe in der Schule nachgelassen und genau darum werde ich jetzt zurück ins Klassenzimmer gehen.“
Sie machte eine ausladende Geste, um ihre Worte zu unterstreichen. „Geister schön und gut... aber ernähren können die mich später mal nicht.“
„Hey, warte doch!“
Steve lief ihr hinterher, als sie sich in Richtung Klassenzimmer wandte. Er blickte sich ein paar Mal um, damit er sichergehen konnte, das niemand ihn zufällig überhörte und flüsterte Mikoto schließlich leise etwas zu.
„Q'nqüra und ich haben eine heiße Spur wegen dem Fädenzieher hinter Kenji!“
„Schön für euch...“
„Ja. Aber wir wissen noch nicht, ob es wirklich die Person ist, für die wir sie halten. Darum wollen wir sie sondieren, heute Nacht.“ Er begann über das ganze Gesicht zu grinsen und fügte selbstsicher hinzu: „Es ist die alles entscheidende Mission!“
„Klingt nett“, aber sie war ausnahmsweise nicht interessiert. Mikoto öffnete die Tür zum Klassenzimmer, wo die meisten Schüler bereits wieder auf ihren Plätzen saßen. Auch Yuki und Sayuri saßen bereits an ihren Tischen und hatten sogar schon die Bücher für die nächste Stunde ausgepackt.
„Ich erkläre dir alles dann ganz genau nach der Schule. In der Mittagspause muss ich nämlich leider weg. Q'nqüra will, dass ich einen Geist erledige, der seit gestern Nacht das Einkaufszentrum in der Innenstadt heimsucht.“
„Kannst du gerne machen, aber ich komme eh nicht mit.“ „Was zum...?“
Bevor Steve etwas sagen konnte, sah er, wie der Lehrer um die Ecke bog – und ihm blieb nichts anderes übrig, als sich schnell an seinen Platz zu begeben.
    Der Rest des Unterrichtstages verlief ziemlich ereignislos. Die große Pause kam und Mikoto saß mit Yuki und Sayuri an einem Tisch. Seine Cousine redete dabei ununterbrochen davon, was sie gerne kaufen würde. Sie wurde nur still, wenn sich ein Junge dem Tisch näherte und sehr dicht an ihr vorbei lief. Mikoto fand das schon fast übertrieben, schließlich war nicht jeder Junge gleich ein Perversling... Wobei... vermutlich schon. Aber sie waren nicht alle Verbrecher! Ihr „Kollege“ Steve war jedenfalls, wie angekündigt, in der Pause wirklich verschwunden. Vermutlich jagte er tatsächlich irgendeinem einfachen Geist hinterher, statt in der Schule zu lernen. Sicherlich brauchte er dafür auch keine Hilfe, dachte sie bei sich. Er war ja ein guter Geisterseher, ein Wunderkind im Kendo und viel länger unter Q'nqüra's Fittichen, als sie. Vermutlich war er sogar besser, als sie. Und überhaupt... sie hatte in der letzten Stunde noch einmal schmerzlich gefühlt, dass sie tatsächlich nachgelassen hatte. Einige Dinge kamen ihr total fremd vor, während alle anderen wussten, wovon da vorne an der Tafel geredet wurde. Dies bereitete ihr viel mehr Kopfzerbrechen als Steves Abwesenheit oder die mögliche wichtige Mission heute Abend.
Sie dachte nicht einmal daran, dass ihre Mutter die Pause mit ihr verbringen wollte!
Das fiel ihr erst kurz vor Ende der Mittagspause ein und als sie auf dem Dach ankam, um sich bei

Weitere Kostenlose Bücher