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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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musste sich den Bauch halten. Steve stand mit hochrotem Kopf da und zeterte wie ein Verrückter. „Jetzt flippe doch nicht gleich so aus, Steve.“
Sie wartete kurz, doch als er dennoch weiter zeterte, legte sie ihm einen Finger auf den Mund.
„Wa...?“
Als er schließlich endlich verstummt war, nahm sie den Finger wieder von seinem Mund und lachte erneut.
„Was zum Teufel? Machst du dich jetzt über mich lustig? Ist dir überhaupt der Ernst...“
„Du bist manchmal echt zum Schießen.“
„Hä?“
Mikoto schüttelte amüsiert den Kopf, bevor sie fortfuhr.
„Ich hätte kein Problem damit, für ein paar Minuten eine Rolle zu spielen, die mir ehrlich gesagt wirklich ziemlich gegen den Strich geht.“
„... und was ist es dann? Die Gefahr? Hast du Angst?“
„Aber nein, Dummerchen. Es ist nur so... mir sind die Hände gebunden, genauso wie Q'nqüra.“
„Hä? Der Rat der Götter hat dir verboten, auf diese Feier zu gehen?“ Steve zog eine Augenbraue hoch und Mikoto prustete erneut vor Lachen los. Es war auch wirklich zu komisch, ihm dabei zuzusehen, wie er rein gar nichts verstand und dann zu solch hirnrissigen Schlussfolgerungen kam.
„Nein, du Dummkopf. Ich habe simpel und einfach Hausarrest.“ Damit drehte sie sich um und ließ Steve stehen, dem der Kiefer herunter geklappt war, weil er einfach nicht begreifen konnte, was Mikoto da eben gesagt hatte.
„Haus... Hausarrest?“
Er konnte einfach nicht glauben, dass er dieses Wort gerade gehört hatte.
„Das meint die doch nicht ernst, oder? In ihrem Alter?“
Während Mikoto nach Hause lief musste sie noch eine ganze Weile lang über Steve lachen. Steves Reaktion hatte sie einfach zu lustig gefunden. Wie er sich wegen einer solchen Kleinigkeit aufgeregt hatte, dabei fand er mit Sicherheit ganz schnell einen Weg, um in die Oper auch alleine hinein zu kommen.
Als Mikoto den Schlüssel in die Tür zu ihrer Wohnung steckte, da konnte sie, zu ihrer Überraschung, bereits den Geruch von frischem Curry wahrnehmen. Es schien so, als wäre ihr Vater an diesem Tag zu Hause und hätte bereits das Mittagessen gekocht. Bei dem Gedanken fing ihr Magen auch schon an zu knurren, dabei hatte sie eigentlich in der Schule recht gut zu Mittag gegessen.
Aber bei so lecker riechendem Curry....
Sie seufzte und öffnete die Tür, sofort schlug ihr der Currygeruch wie eine Faust ins Gesicht – die gesamte Wohnung roch danach! Ein dicker, süßlicher Duft.
Aus der Küche dampfte es und sie konnte die Geräusche von Besteck vernehmen.
„Vater, ich bin wieder da!“
Sie rief kurz in den Raum hinein und stellte dann ihre Tasche ab. Glücklicherweise hatte sie kaum Hausaufgaben bekommen, dennoch sollte sie den Abend besser mit ihren Schulbüchern verbringen. Morgen war Samstag, da war zwar nur ein halber Tag Schule, es war aber dennoch besser, wenn sie wieder ein wenig mehr lernte. Eine solche Pleite, wie mit der Arbeit heute, wollte sie so schnell nicht noch einmal erleben. Aber vorher wollte sie in Ruhe etwas essen. Darum betrat sie die dampfende Küche, in der mehrere Töpfe auf dem Herd standen und vor sich hin brodelten. Ihren Vater konnte sie nirgendwo entdecken, er war wohl kurz für kleine Jungs. Vorsichtig hob Mikoto einen der heißen Topfdeckel an.
„Oh, lecker. Hühnchencurry...“
Neugierig und ein klein wenig verunsichert wandte sie sich zu dem zweiten Topf.
„Okay, noch mehr Curry, dieses Mal aber Gemüsecurry...?“ Im dritten Topf fand sie dann den dazugehörigen Reis, außerdem entdeckte sie eine abgedeckte Platte mit Barfi, einer indischen Spezialität, die sie immer von der Konsistenz her ein wenig an rohen Nussplätzchenteig erinnerte, den sie gerne mal zu Weihnachten, trotz der Widerworte ihres Vaters, naschte. Im Ofen wurden zudem mehrere indische Brotfladen warm gehalten, die ebenfalls herrlich dufteten. „Wer soll das denn alles essen?“
Mikoto betrachtete stirnrunzelnd das ganze Essen. Klar, sie hatte Hunger bekommen, als sie das leckere Curry gerochen hatte. Aber gleich zweierlei Sorten Curry mit Reis? Und dann noch Brot dazu? Und Nachtisch?
Sie fühlte sich schon 10 Kilo schwerer, wenn sie nur daran dachte! „Vater hat das doch niemals...“
Sie brauchte den Satz nicht zu Ende denken.
„Verdammt, Mutter!“
Sie rief durch die gesamte Wohnung, in diesem Moment war es ihr sogar egal, ob ihr Vater vielleicht da war und sie hören konnte. „Komm sofort her!“
Für einen Moment war es still in der Wohnung, nichts schien sich zu rühren. Mikoto fragte

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