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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Sayuri, zu Steve und der Herrin der Zeit... zu Vater.“
„Zu Freunden, das ist das, was du suchst?“
Mikoto nickte vorsichtig.
„So sei es, junges Mädchen. Dein Körper mag hier gefangen sein, doch dein Geist ist frei zu gehen, wohin er will. Lass mich dich in diesem Traum leiten, Mikoto Sugisaki. Ich werde dein Führer sein, durch Traum und Realität, durch Sein und Nicht-Sein... bis du erwachen mögest und dein Kopf unsere Reisen zu vergessen beginnt.“ In der Ferne funkelte ein Licht und für einen kleinen Moment erschrak Mikoto, weil es sie an jenes Licht erinnerte, von denen die Geister stets erzählten. Dem Übergang zum Rad des Schicksals, jenem Ort, an dem die Toten gehen um neu geboren zu werden. „Folge dem Licht, Mikoto.“
Sie zögerte ängstlich, war sich nicht sicher, was sie von der Stimme halten sollte. In ihr war nichts bösartiges, dennoch war sie ihr fremd. Ihre letzte Erinnerung war der Kampf an Hatsumomo, dann nur noch die Schwärze. Sie wusste nicht, wo sie war... was sie war. Das machte sie misstrauisch.
„Was werde ich dort finden?“
„Einen Traum...“
Mikoto ballte die Fäuste, nicht weil sie wütend war, sondern um das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken. Schließlich setzte sie sich mit wackeligen Beinen in Bewegung und lief auf das Licht zu, nur ein einziger Gedanke in ihrem Kopf: „Lass es nicht jenes Licht sein...“ Und es war auch nicht „jenes Licht“, im Gegenteil.
Mikoto hatte das Rad des Schicksals erblickt, als Kenji Momonari sie dorthin verbannt hatte und auch wenn ihre Erinnerung an diesen Ort neblig war, so erkannte sie schnell, dass es sich hier um etwas anderes handeln musste. Das „Licht“ war tatsächlich ein Fenster, dass ihr etwas anderes zeigte... einen anderen Ort. Mikoto näherte sich neugierig, ihre Bedenken vergessend, dem seltsamen Licht und je näher sie kam, desto sicherer wusste sie, was es ihr zeigte. „Das ist Sayuri...“
Sie hatte diesen Satz kaum ausgesprochen, als das Licht alles einzunehmen schien und die Dunkelheit schlagartig dem Ort wich, welchen das Licht ihr gezeigt hatte.
Es war Yuki's Zimmer, das sah sie sofort. Der Schreibtisch, der Futon am Boden, das Regal, welches teils mit typisch männlichen ShounenMangas bestückt war – aber auch viele Bände in zarten Pastell- oder Rosa-Tönen besaß.
„Buuhuuuuhuuuu...“
Schluchzende Laute klangen durch das Zimmer und als Mikoto sich herum drehte, da fand sie Sayuri in einer Ecke des Zimmers hocken, so wie sie es in der Darstellung des Lichtes sah.
Sie hatte sie Arme um die Knie geschlungen, ihre Augen waren gerötet und Tränen liefen in dicken Strömen ihre Wange hinab. „Sayuri...!“
Mikoto rannte zu ihr und kniete sich neben sie, doch das Mädchen schien gar keine Notiz von ihr zu nehmen.
„Sayuri, ist alles in Ordnung?“
Mikoto hob ihre Hand, um die Tränen von Sayuri's Wangen zu wischen, doch ihre Hand glitt durch das Mädchen durch als wäre sie... ein Geist!?
Entsetzt prallte sie zurück, fiel dabei zu Boden und landete unsanft auf ihrem Gesäß. Ihr Herz begann zu klopfen, als erneut in ihr der Verdacht stieg, dass sie tot war...
Aber... ihre Hand? Sie hielt sich ihre eigene Hand vor Augen, doch sie konnte nichts an ihr entdecken. Geister waren leicht durchsichtig... doch ihre Hand sah so aus, wie sie immer aussah. Okay, die Nägel waren für jedes normale Mädchen eine Schande... aber die Hand war eindeutig nicht durchsichtig.
Sayuri schluchzte noch immer, ihr Weinen beruhigte sich auch nicht, im Gegenteil... es wurde immer wieder lauter.
„Verdammte Scheiße...“, fluchte Sayuri zwischen mehreren Schluchzern.
„Ich... ich kann nicht mehr.“
Sie schlug ihren Kopf mehrfach gegen die harte Wand hinter ihr. Erst nur leicht, dann mit größerer Kraft. Mikoto näherte sich dem Mädchen erneut. Auch wenn sie diese nicht berühren konnte, so wollte sie wenigstens versuchen sie verbal zu trösten. Die Hinterbliebenden von Verstorbenen wurden auch getröstet, wenn der Geist sie tröstete, auch wenn sie ihn aktiv nicht hörten. Ihr Unterbewusstsein bekam die Worte aber sehr wohl mit.
„Beruhige dich, Sayuri...“, murmelte sie leise, noch nach den richtigen Worten suchend.
„Ich weiß, für dich ist es hart gewesen... aber du musst jetzt nach vorne schauen. Lass dich doch von den Idioten nicht so fertig machen.“
Sayuri reagierte nicht darauf, ihr Blick war starr auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, ging einfach durch Mikoto durch, die sich vor ihr in die Hucke

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