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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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forschte, wenn auch bislang ohne Erfolg.
Aufgrund dieser Stellung war er auch einer jener Personen, die noch ein Auto und vor allem Benzin besaßen...
„Ihre Tochter hat mein Leben gerettet und ich werde nicht ruhen, bis ich diese Schuld beglichen habe...“, knurrte er dem Auto hinterher und wandte sich dann wieder seiner Tür zu, werkelte für einige Momente mit dem Schlüssel herum – weder sein Augenlicht, noch seine zittrige Hand waren in all den Jahren besser geworden – und bekam die Tür, die zusätzlich im Sommer immer ein wenig klemmte, endlich auf. Mit einem lauten Seufzer betrat er die Wohnung, stellte seine Tasche in den Flur und ließ sich dann im Wohnzimmer auf der alten, dreckigen Couch nieder. Vor ihm hing eine gewaltige Tafel an der Wand, an der hunderte Zeitungsartikel, handgeschriebene Zettel, Notizen und Fotos hingen, alle verbunden mit Pfeilen und Linien. Einen Fernseher hatte er nicht. Jener Fernseher, der einmal dort gestanden hatte, entsorgte er bereits vor vielen Jahren. Es gab eh nur noch ein Programm in Japan und die Nachrichten konnte er auch auswendig aufsagen, ohne sie zu sehen. Sie drehten sich eh nur um ein einziges Thema...
Seine Zettelsammlung war eine gewaltige Sammlung... Über die Jahre hinweg hatte er alle Fakten, die er rund um Mikoto Sugisaki, ihr Verschwinden und die Personen, die mit ihr zu tun hatten, die er finden konnte, gesammelt. Privat, denn die Polizei hatte ihn ja in den Zwangsruhestand geschickt...
In der Mitte hing von Anfang an das alte Bild von Mikoto, sowie Beschreibungen und Fotos von dem Ort, an dem man sie vermutlich das letzte Mal sah.
Kinoshita hievte sich aus der Couch empor und betrachtete, wie jeden Tag, erneut sein Werk.
Es gab detaillierte Infos zu vielen Personen, mit denen Mikoto zu tun gehabt hatte. Er hatte einiges über diesen Yuki Yutaka in Erfahrung gebracht, der schnell ins Zentrum der Ermittlungen gerückt war, da er am gleichen Tag, wie Mikoto spurlos verschwand. Aber der Junge hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen und war nur weggelaufen... und auch, wenn man ihn nicht finden konnte, so schien er doch kein Mörder zu sein. Steve Steiner auf der anderen Seite...
„Sie haben da eine sehr interessante Liste, Herr Kinoshita...“, erklang direkt hinter ihm eine Stimme, so nah, dass er den Atem der Person in seinem Nacken spüren konnte.
Entsetzt und schockiert wirbelte er, so schnell es sein Alter zuließ, herum und prallte im gleichen Moment zurück. Beinahe stürzte er gegen die Tafel, doch er konnte sich im letzten Moment fangen, hielt sich an eben dieser fest und riss dabei nur ein paar der Zettel herunter, statt alle durcheinander zu wirbeln.
„Wer sind Sie und wie kommen Sie in meine Wohnung!?“, rief er böse, nachdem er ein paar kräftige Atemzüge genommen hatte, eine Hand auf der Brust verkrampft.
Die Person vor ihm hatte sich nicht zu erkennen gegeben, eine hochgewachsene und scheinbar ausgesprochen schlanke Person, die einen dunklen Mantel trug, der ihr Gesicht und ihren Körper vollständig verhüllte. Sie sah aus, als wäre sie diesem alten ScienceFiction-Film entsprungen, den er als junger Mann gerne geschaut hatte...
„Es tut mir leid, wenn ich mich nicht offen zeige, Herr Kinoshita. Glauben Sie mir, nichts täte ich lieber.“
Ungläubig starrte er auf die Person vor ihm, als diese für einen Moment die Hand aus dem Umhang steckte... in der Hand ein altes Lederarmband mit einem goldenen „Q“ daran.
„Das... ich kenne dieses Halsband...“, murmelte er. Dann fiel es ihm wieder ein, jene schicksalhafte Nacht, als er von diesem Geist attackiert worden war. Dieses „Q“ hatte...
„Oh mein Gott... Mi...!“
Die Person war sofort bei ihm und hielt ihm den Mund zu. „Ganz ruhig, alter Mann. Mein Name sollte besser nicht laut genannt werden. Es ist auch so schon schwer genug vor ihren Augen verborgen zu bleiben.“
„Was... was meinst du?“
Kinoshita's Atem hatte sich beschleunigt. Nie im Leben hatte er erwartet, dass ihm so etwas passieren würde. Gerade noch redete er mit Yujiro, der ihm empfahl seine Suche aufzugeben und schon stand diese Person vor ihm.
Ja, die Person unter diesem Mantel konnte nur Mikoto sein, da war er sich sicher.
„Lass mich... wenigstens einen Blick auf dich werfen, Mi...“, er verstummte, als er bemerkte, dass er beinahe erneut ihren Namen aussprach, dann streckte er seine Hand aus, doch die inzwischen erwachsene Frau wich einen Schritt zurück.
„Noch nicht, Herr Kinoshita. Je weniger

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