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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Sie, ich suche eine bestimmte Person.“ „Aye?“
Kinoshita nickte.
„Man hat mich gebeten einen Ausreißer zu finden, darum bin ich auf den Weg nach Sapporo. Der Junge kam aus dem Süden und ist vermutlich mit einem „Brummifahrer“...“ Kinoshita benutzte hier absichtlich den gleichen Ausdruck, den auch der Inhaber benutzt hatte „... in Richtung Sapporo gefahren, einem Ort, den er – laut seinem Vater – immer sehr gemocht hatte. Einem Ort, an den er unbedingt hinziehen wollte... und als wäre das nicht genug, hieß der Junge auch noch Yuki.“
„Jetzt verarschen Sie mich aber“, erwiderte der Inhaber lachend, aber Kinoshita verneinte dies.
„Sie meinen das ernst? Potzblitz... ist ja krass, wie das Schicksal manchmal zwei wildfremden Menschen die gleiche Geschichte erleben lässt. Aber sehen Sie, das Mädchen stand vor 20 Jahren vor meiner Tür. Es ist ein Wunder, dass noch immer Leute hierher kommen und nach ihr fragen. Außerdem... wie gesagt, sie war ein Mädchen.“
„Yuki verschwand ebenfalls vor 20 Jahren.“
„Aye... Zufall.“
Kinoshita kratzte sich am Hinterkopf und fragte dabei fast beiläufig, ob das wirklich nur Zufall war.
„Hören Sie mal, Herr Ex-Bulle. Diese Yumi war ein Mädchen, okay? Die hat sich benommen wie ein Mädchen, hat geklungen wie ein Mädchen und die Jungs sind auf sie abgefahren, wie bei einem Mädchen. Die ist sogar mit denen ausgegangen.“
„Denen?“
„Na mit den Jungs im Dorf, inzwischen alle verreckt... Aber wie gesagt, sie hat den Jungs damals ganz schön den Kopf verdreht und wenn sie mich fragen... die war mehr Mädchen, als so manche Frau, die ich in meinem Leben in meinem Bett hatte.“ Der Inhaber Tanaka lachte laut auf, anscheinend spielte er auf eine private Geschichte an, die Kinoshita als Außenstehender natürlich nicht verstand. „Trotzdem... diese Ähnlichkeit ist seltsam.“, meinte er darum nur. „Schauen Sie... meine Yumi kann nicht ihr Yuki sein und ich sage Ihnen auch wieso. Meine Yumi hat hier lange genug gearbeitet und ist dabei oft in Hotpants und mit bauchfreien Top herum stolziert. Klar, sie hatte keine Megamöpse und war eher flach, wie ein Bett, aber das war eindeutig der Körper eines Mädchens. Auch ihr ganzes Verhalten... sie hat sich geschminkt, liebte Kleider und Schuhe, auch wenn sie aufgrund Ihrer Sparsamkeit kaum mal welche gekauft hat und... und ich denke, das ist der wichtigste Punkt... sie flirtete gerne mit den Jungs aus dem Dorf. Was wollen Sie da eigentlich noch als Beweis?“
Der Inhaber konnte vergeblich reden, Kinoshita's Polizeisinn hatte ausgeschlagen, jener Sinn, der ihm sagte, dass es solche Zufälle nicht gab. Zeit, Situation... das passte zu perfekt.
Hätte Kinoshita jemals Mikoto nach Yuki's privater Situation in der Familie befragt, so würde er an dieser Stelle sicherlich nicht mehr den geringsten Zweifel hegen. Aber Kinoshita wusste nichts von dem, was Yuki erlebt hatte, wenn auch ihm bewusst war, dass die Mutter einmal psychisch krank gewesen war.
„Haben Sie zufälligerweise ein Bild von Yumi?“, fragte er den Inhaber darum.
„Nein, hab ich nicht.“
„Huch...? Aber wenn Sie so beliebt war...“
„Ja, aber Sie war auch scheu... jedenfalls vor der Kamera. Sie war immerhin eine Ausreißerin“, erklärte ihm der Inhaber. „Sie hat sich daher geweigert sich ablichten zu lassen. Hielt sich eh für hässlich... weiß der Geier, warum die Mädchen immer mit ihren Körpern unzufrieden sind. Aber falls es ihnen hilft, sie hatte sich die Haare meist dunkel gefärbt... und wenn ich ehrlich bin, dann kann ich nicht einmal mit Sicherheit sagen, welche Farbe ihre natürliche Haarfarbe war.“
Kinoshita stand von seinem Barhocker auf, der seinem Rücken ebenfalls nicht allzu gut tat und streckte sich.
„Naja, danke für den Trunk und die Geschichte. Sie haben ja Recht, die Geschichten sind nur zufällig so ähnlich und das ist schon ein kleines Wunder... Ich werde dann wohl versuchen noch ein bisschen zu schlafen.“
Er wandte sich zum Gehen, als ihn der Inhaber hinterher rief, ob er wirklich vor dem Höhepunkt der Geschichte ins Bett gehen wollte, worauf er sich wieder interessiert herum drehte.
„Ich dachte, dass die Geschichte zu Ende sei? Sie ist nach Sapporo... hat vielleicht dort die Liebe ihres Lebens gefunden und... Ende?“ „Aye, ist sie auch, aber da gibt’s ne Sache, die wirklich krass war. Meine Frau und ich... wir glauben, dass die Sache wegen Yumi passiert ist.“
„Was denn?“
Er setzte sich

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