Die Geisterseherin (German Edition)
Mikoto mit einer Göttin namens Hatsumomo Van Rosebird in Berührung kam. Nur wegen mir verschwand sie...“ „Das ist... der gleiche Name, wie der von dem Mädchen, dass Sie umgebracht haben.“, merkte Kinoshita an und Steve nickte langsam. „Die Sache war die... Hatsumomo nahm Mikoto mit sich, nachdem sie diese bewusstlos geschlagen hatte. Q'nqüra und ich, ich war vorausgeeilt, um Hilfe zu holen, trafen zwar noch rechtzeitig ein, aber... die Herrin der Zeit ließ das Mädchen einfach fallen.“ „Warte mal, du warst auch in der Oper, oder? Wieso hast du ihr dann nicht gleich geholfen?“
Yuki warf eine berechtigte Frage ein und Steve erklärte ihr darauf, dass Mikoto selbst ihn weggeschickt hatte, um Hilfe zu holen, wohl wissend, dass sie alleine keine Chance gegen diese Göttin hatte. „Könnt ihr euch vorstellen, wie enttäuscht ich von der Herrin der Zeit war, als diese Mikoto einfach fallen ließ? Natürlich konnte ich das nicht hinnehmen, immerhin stand ich tief in der Schuld dieses Mädchens. Also habe ich, parallel zu denen der Polizei, selbst Nachforschungen angestellt.“
„Ich bezweifle, dass du viel mehr finden konntest, als die Polizei, einer einzelnen Person fehlen hierfür einfach die Ressourcen. Außer ein Geist hat dir etwas zuflüstern können...“, brummte Kinoshita und Steve begann zu lachen.
„Im Gegenteil, denn ich wusste immerhin, wen ich suchte! Und so fand ich auch recht schnell heraus, dass dieses Mädchen, Moana Van Rosebird, die Tochter dieser Göttin war, wenn auch zum größten Teil menschlicher Abstammung, sonst hätte ich sie auch nicht töten können. Um ehrlich zu sein... es war pures Glück, dass ich sah, wie sie Mikoto's Sachen entsorgte.“
„Und dann haben Sie das Mädchen umgebracht? Sie hätten zur Polizei kommen sollen... zu mir zumindest. Wir hätten das Mädchen verhört.“
„Und sie dann laufen gelassen! Und nein, zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nichts getan. Außer sie beobachtet und Q'nqüra Bericht erstattet... aber die Frau weigerte sich irgendetwas zu tun. Mikoto sei verloren, sagte sie mir nur immer wieder. Ich solle aufhören ein totes Mädchen zu suchen! Können Sie sich vorstellen, wie ich mich bei einer solchen Aussage fühlte!? Irgendwann wurde ich natürlich wütend, ich warf ihr an den Kopf, dass sie das Mädchen noch wirklich auf dem Gewissen haben würde, wenn sie nichts unternahm und dass wir noch in der Lage waren sie zu retten!“
Steve verstummte, als hätte ihm eine schlimme Erinnerung die Stimme geraubt.
„Herr Steiner, was ist dann passiert?“, hakte Kinoshita weiter nach. „Sie... Wie viel wissen Sie über die Herrin der Zeit?“
Yumi zuckte mit den Achseln und antwortete: „Also ich... ich weiß so gut, wie gar nichts.“
„Bei mir sind es nur die Basics... Ich weiß, dass sie wohl sehr mächtig ist und immer weiß, was jeder von uns eigentlich tut... Naja, nicht ganz. Es gibt da wohl Ausnahmen...“
„Da haben sie wohl Recht, Herr Kinoshita und um ehrlich zu sein, es verwundert mich doch, dass sie bereits so viel von ihr wissen. Die eigentliche Aufgabe der Herrin der Zeit besteht ja eigentlich daraus, den Fluss der Zeit zu kontrollieren. Sie soll sicherstellen, dass die Zeit ihrem vorbestimmten Lauf folgt, dass es zu keinerlei Paradoxen kommt oder die Zeit eben vollends zum Stillstand kommt. Zu diesem Zweck liest sie die Lebensbücher aller Menschen dieser Welt, ihre sogenannten Zeitenbücher. In diesem steht eben alles... Wird das eigene Buch vernichtet, so stirbt man. Nein, sterben ist hier das falsche Wort... die Person wird ausgelöscht. Für immer und ewig... keine Wiedergeburt oder ähnliches. Die Seele des Menschen wird hierbei in die ewige Leere des Nichts verbannt.“
„Und beim normalen Tod ist das anders, oder?“, fragte Yumi ihn und er nickte.
„Dann wird man erst einmal zu einem Geist und kehrt zum Rad des Schicksals zurück, dass die Herrin des Todes verwaltet... und von dort aus wird man dann wiedergeboren.“
„Aber wenn die Herrin der Zeit nur eine kontrollierende Rolle hat, wieso besitzt sie dann eine solche Macht?“, hakte Yumi noch einmal nach – und stellte dabei eine berechtigte Frage, die sich auch Kinoshita in Gedanken stellte. Je mehr er von der Herrin der Zeit hörte, desto weniger mächtig kam sie ihm nämlich vor.
Zuerst dachte man, dass eine Herrin über die Zeit, die aller Menschen Leben sieht, äußerst mächtig ist. Aber durch Steve's Beschreibung hatte sie in seinem Kopf mehr die Form eines
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