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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Fahrkartenkontrolleurs angenommen. So wie dieser sorgt sie nicht dafür, dass das Gefährt weiter rollt, sondern nur, dass die Fahrgäste alle korrekt mitfahren. Und wenn man das nur kontrollieren sollte, dann brauchte man ja auch keine Pistole am Gurt, richtig?
„Um Paradoxen zu verhindern, Yumi. Zeit ist manipulierbar, so wie alles andere auch von Menschen geschaffen und verändert werden kann und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis der Mensch sich eben diese auch hätte untertan gemacht. Diese... Fähigkeit... die Option ein Zeitenbuch zu löschen und eine Person damit zu vernichten ist dafür da, damit dass nie passiert.“
Kinoshita nickte bedächtig und versuchte sich alles, was Steve erzählte, zu merken, falls er etwas davon später wieder brauchte. „Aber was hat das jetzt mit Ihrem Mord zu tun, Herr Steiner?“ „Nun... exakt zwei Wochen nachdem Mikoto entführt worden war, habe ich einen erneuten Streit mit Q'nqüra gehabt, in welchem sie Mikoto's Zeitenbuch verbrannte!“
Kinoshita und Yumi blickten sich für einen Moment kurz an, verwirrt und schockiert zugleich, wenn auch aus verschiedenen Gründen. „Sie hat... Mikoto getötet?“, stammelte Yumi und Steve nickte langsam.
„Nicht nur das, sie hat das Mädchen ausgelöscht und ihre Seele vernichtet. Mikoto ist nicht nur tot, sie existiert nicht mehr... und kann auch nie wiedergeboren werden.“
Die Arme verschränkend fragte sich Kinoshita in diesem Moment tausend Fragen. Wenn Mikoto tot war, wer war dann das Mädchen in der schwarzen Robe? Jenes Mädchen, dass Mikoto so ähnlich klang und sich trotzdem... bislang nicht zeigen wollte.
Konnte es sein, dass das Mädchen eine Hochstaplerin war? Hatte sie ihn die ganze Zeit über nur benutzt? Aber wenn sie nicht Mikoto war, wer war sie dann? Oder hatte Q'nqüra damals das falsche Zeitenbuch verbrannt...? Auch das war ja eine Option... wer sagte schon, dass die Herrin der Zeit damals wirklich Mikoto's Buch verbrannte? Vielleicht war es ja eine Kopie... oder das Buch einer armen Seele, die statt ihrer vernichtet wurde.
Was auch immer geschehen war, er würde die Antwort wohl kaum von Steve bekommen. Für diese musste er wohl die Frau in der Robe oder gar die Herrin der Zeit selbst fragen und irgendwie bezweifelte er, dass eine der beiden Personen die Wahrheit offenbaren würde. Yumi, die sich schockiert die Hand vor dem Mund hielt, hatte sichtbar Mühe das Erzählte zu verarbeiten und schien, als wäre sie den Tränen nahe. Steve sah das natürlich und fragte sie, ob er denn eine kurze Pause einlegen sollte, aber Kinoshita wies dies vehement zurück. „Die Besucherzeiten sind zu kurz, um jetzt lange Pause zu machen. Erzählen Sie weiter.“
„Gut, auf Ihre Verantwortung, Herr Kinoshita...“, knurrte ihn Steve an und atmete einmal tief ein, bevor er mit seiner Geschichte fort fuhr.. „Ich war an diesem Tag, als ich Moana wie auch die Tage zuvor, beobachtete, natürlich total durch den Wind... und plötzlich hielt ich es für eine gute Idee, mich ihr zu zeigen. Ich... ich stellte sie zur Rede, indem ich ihr mein Schwert an die Kehle hielt...“
Er blickte auf seine Hände und in diesem Moment wusste Kinoshita, was er gerade dachte.
Er dachte an das Blut, dass an ihnen klebte, an die Schuld, die er nie wieder abwaschen konnte.
An den Geruch des Todes.
„Sie... sie kam nach ihrer Mutter und verweigerte jegliche Aussage, verhöhnte mich sogar. Ein niederes Wesen, jemand wie ich, würde niemals jenen Ort erblicken, zu dem Hatsumomo Mikoto gebracht hatte. Ich... ich verlor die Beherrschung und plötzlich war überall Blut... Ich habe Mikoto nicht nur im Stich gelassen, ich habe sogar dazu beigetragen, dass sie verschwunden blieb... ich... ich habe sie...“ Steve verstummte, vergrub das Gesicht in den Händen und Yumi stand plötzlich hastig auf. Ohne ein weiteres Wort lief sie aus dem Zimmer. „Yumi!“, rief ihr Kinoshita hinterher.
„Ich...“, murmelte Steve. „Ich... habe sie umgebracht, weil ich die Beherrschung verloren habe... und nun sitze ich dafür ein, büße eine Strafe und niemand interessiert sich dafür, dass ich auch Mikoto im Stich ließ... auch für sie eine Strafe erhalten müsste.“
Von dem Mann war nur noch ein Häufchen Elend übrig. Einst ein Junge, der keine Emotionen zeigte, der stets sein eigenes Ding machte, war dieser Mann nun zu einem kümmerlichen kleinen Häufchen verkommen. Ein Nervenwrack, dass nicht mit seinen eigenen Taten zurecht kam.
Kinoshita wollte Yumi

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