Die Geisterseherin (German Edition)
seiner Pflicht sehr wohl bewusst... Was damals mit Hatsumomo's Tochter geschah... das geschah im Affekt.“
„Glaub mir, Miu... Ich würde Steve nicht als neuen Herrn der Zeit dulden, wenn ich nicht vollstes Vertrauen in ihn hätte...“
Miu schüttelte noch einmal den Kopf, konnte das alles einfach nicht glauben.
„Verdammt, er hat deine Tochter umgebracht, Hatsumomo. Ich verstehe einfach nicht, wie du ihm da überhaupt trauen kannst!“ Daraufhin holte Hatsumomo ein einzelnes Buch unter ihrer Robe hervor und legte es Miu in die Hand.
„Dies ist sein Zeitenbuch, Miu. Er wird wissen, dass du es hast, aber er wird es dir nicht nehmen können, weil er im Gefängnis sitzt. Wenn irgendetwas passiert... dann kannst du noch immer seine Rolle neu vergeben. Sein Leben... lege ich in deine Hand.“
Miu stockte, sie wollte das Buch eigentlich nicht annehmen. Ein Zeitenbuch bedeutete eine ungeheure Verpflichtung. Sie hielt damit das Leben eines Menschen in der Hand... selbst als Herrin des Todes war ihre Aufgabe nicht so... direkt. Sie überwachte nur, sie tötete nicht. Aber das Buch legte ihr ein Leben direkt in ihre Hände... Nein, nicht nur ein Leben... eine ganze Existenz. Zerstörte sie es, dann war ja auch die Seele vernichtet.
„Ich... nehme es... aber nur Übergangsweise.“
Dann schüttelte sie den Kopf.
„Oh man, ich will gar nicht wissen, wie ihr das alles zustande gebracht habt...“
„Nun, es hat uns immerhin 20 Jahre gekostet.“, erwiderte Hatsumomo grinsend.
„Aber das Gegenmittel war echt?“
Mikoto bestätigte das erneut.
„Im Prinzip ist es ganz simpel...“, erklärte ihr Hatsumomo. „Du weißt, dass ich tot sein sollte, nicht?“
„Äh ja... aber was hat das mit allem zu tun?“
„Ganz einfach... ich kam aus einer anderen Zeitlinie. Darum habe ich auch diese...“, sie deutete auf ihren fehlenden Arm und das fehlende Auge, „... Andenken. Ich will darauf auch gar nicht weiter eingehen. Wichtig ist nur, dass ich wusste, dass Q'nqüra im Fall eines Virusausbruchs alles tun würde, um diesen stetig weiter wirken zu lassen. Für Q'nqüra, wie für alle Götter, ist der Ausbruch des Virus ein Zeichen des Schöpfers.“
„Das musst du mir nicht erklären...“, murrte Miu. „Ich weiß sehr wohl, dass er den Virus erschuf um uns alle damit zu töten und dass die Götter den Tag fürchteten und gleichzeitig herbei sehnten, weil sie glaubten, dass ihr Schöpfer zurückkehren würde, wenn die Erde erst einmal gereinigt war.“
„Genau so ist es... und die Zeit des Virus war auch gekommen. Aber die Menschheit, sie bestand nur noch zu einem winzigen Teil aus dem, was der Virus eigentlich angriff.“
„Darum braucht er auch so lange, um uns alle zu töten.“, fügte Mikoto hinzu.
„Manche Menschen waren sogar immun, andere bereits Träger des bis dahin noch inaktiven Virus...“
„Meine Mutter...“, ergänzte Mikoto, „Sie war ein Träger des inaktiven Virus, ebenso wie Yuki's Schwester und einige andere Leute. Sie alle wurden damals von Hatsumomo und ihrem damaligen Gehilfen, Kenji Momonari, getötet...“
„Ich habe von den Morden gehört und die Seelen deiner Mutter und Megumi's am Rad des Schicksals begrüßt, aber... ich hatte nie eine Verbindung gezogen.“
„Ich auch nicht, Hatsumomo musste mir die Geschichte auch zwanzig Mal erzählen, bevor ich ihr auch nur ein einziges Wort glaubte.“ „Dabei ist es ganz simpel. Mikoto war als Fötus bereits in einem Körper, der vom Virus durchsetzt war... und die Evolution ging bei ihr, wie auch bei einigen anderen Menschen, einen ganz besonderen Schritt... sie passte Mikoto an diese Umstände an.“
„Sieh es als Mutation, die in etwa 0,000001% der verbleibenden Menschheit vorkommen kann.“
Miu nahm jetzt Platz, denn was sie alles an Informationen zugeworfen bekam, war schon bald zu viel.
„Okay, Leute... stopp. Mikoto hatte Antikörper... mehr will ich im Moment gar nicht wissen... und das ist eigentlich auch alles, was mir überhaupt wichtig ist. Ihr könnt damit die Menschheit retten, richtig?“ Hatsumomo und Mikoto warfen sich einen Blick zu und nickten dann. „Ja, das können wir.“
„Gut, das ist alles, was momentan wichtig ist. Bei der ganzen Trickserei von euch befürchtete ich schon, dass auch das Gegenmittel nur ein Trick war... Gut, dann werde ich euch helfen... mein Angebot steht. Schickt mir das Gegenmittel und ich werde die Produktionen entsprechend ändern.“
Sie schüttelte erneut den Kopf und seufzte etwas von „Noch so
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