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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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mit einem Messer den Bauch auf. Nicht im Schneidersitz und so perfekt inszeniert jedenfalls. „Mir reicht es für heute, ich gebe auf.“
Er seufzte und stand auf, streckte sich einmal richtig, seine alten Knochen knackten.
„Hu... ganz schön kalt hier drin... dabei war es doch die letzten paar Tage so drückend heiß...“, sagte er fröstelnd.
Dann nahm er seine Tasche und verließ das Revier. Den Feierabend hatte er sich verdient, bis seine nächste Schicht anfing, würden die DNA-Ergebnisse vom Labor da sein und dann wusste er hoffentlich mehr. Auch wenn er bezweifelte, dass sie noch etwas bringen würden. Ein wenig bedauerte er ja seinen Kollegen, der jetzt sicher der Presse Rede und Antwort stehen musste. Das würde kein netter Job werden.
    Mikoto war bereits vor ihrem Vater aufgestanden und hatte eine schöne, kalte Dusche genommen, bevor sie sich ein paar Cornflakes in eine Schüssel schüttete, um diese anschließend genüsslich zu verspeisen. Kurz nachdem sie mit dem Essen angefangen hatte, stand auch ihr Vater auf und kam ins Wohnzimmer gepoltert, noch etwas müde aussehend.
„Mach doch mal den Fernseher an, Mikoto.“, sagte er. „Ich will wissen, ob es heute wenigstens etwas kühler wird als gestern. Die Probanden in meinem Test bekommen durch die Hitze immer mehr Probleme und mir geht sie langsam auch auf den Keks...“ Mikoto schaltete wortlos den Fernseher ein und suchte den Nachrichtenkanal heraus, der in einem Ticker am unteren Rand immer das Wetter für den heutigen und den morgigen Tag anzeigte. Ihr Vater war dabei in der Küche verschwunden, er hatte sich auch eine Schüssel Cornflakes genommen, im Gegensatz zu Mikoto aber Saft darüber gekippt. Mikoto mochte das überhaupt nicht, ihr Vater dagegen liebte seine Cornflakes auf diese Art.
„... Leiche wurde von zwei Schülern in der Nacht vom Sonntag auf Montag entdeckt.“, sprach die Nachrichtensprecherin im Fernsehen gerade und ließ Mikoto unmerklich zusammen zucken.
Ihr Vater dagegen stellte nur interessiert den Fernseher lauter. „Um die Tote handelte es sich um eine Schülerin der zweiten Klassenstufe der Ichihara High, welche sich scheinbar mit einem Messer den Magen aufgeschnitten hatte. Die Ermittlungen dauern noch an, doch im Moment scheint alles auf einen Selbstmord zu deuten.“
Ihr Vater runzelte die Stirn.
„Sag mal, das ist doch deine Schule, oder?“
Mikoto erstarrte und hatte das Gefühl, dass ihr Blut ebenfalls zum Stillstand kam. Nur nichts sagen, dachte sie bei sich und versuchte zu lächeln, was ihr aber ziemlich misslang.
„Bis jetzt ist noch nicht bekannt, warum die Tote sich gerade in der Schule umbrachte und die Polizei ermittelt in allen Richtungen. Die beiden Personen, die das Opfer gefunden haben, sollen auch noch einmal im Laufe des Tages vernommen werden, wobei einer der Schüler nach dem Fund unter Schock gestanden hatte und gestern von einem Polizisten nach Hause gebracht werden musste. Weitere Informationen werden hoffentlich auch die DNA-Analysen bringen, die noch heute erwartet werden. Die Polizei von Ichihara verspricht allen Bürgern der Stadt eine schnelle und saubere Aufklärung.“ Ihr Vater stellte den Fernseher aus, als der Bericht zu Ende ging. „Muss ja gestern Nacht einen ganz schön großen Trubel in der Stadt gegeben haben. Das haben du und... wie hieß er doch gleich... Yuki? Das habt ihr beide sicherlich auch mitbekommen.“
„Äh... ja.“, stotterte Mikoto verlegen, nach einer Möglichkeit suchend, sich aus der Sache heraus zu winden.
„Ein Selbstmord an der Schule... das ist ganz schön derb. Ich frage mich, warum sie sich gerade dort umbrachte.“
„Vielleicht war es ja auch Mord.“
„Die Nachrichten meinen, dass es wohl ein Selbstmord gewesen wäre.“, konterte ihr Vater.
„Die wissen doch auch nicht alles!“
Seufzend gab er ihr Recht: „Das stimmt allerdings.“
Mikoto vergaß sich selber und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus: „Iori würde sich niemals selbst umbringen, sie wollte gestern eigentlich auf ein Konzert, auf dass sie sich schon lange gefreut hatte und sie hat wirklich hart für den nächsten Dan im Kendo trainiert!“ Ihr Vater aß in aller Ruhe die letzten Cornflakes auf.
„So? Du kanntest das Mädchen also?“, fragte er sie dann mit ernster Stimme.
„Nun...“ Mikoto druckste herum, antwortete dann aber doch. „Sie war die Clubchefin des Kendo-Clubs, dem ich am Samstag beigetreten bin. Ich hatte ein paar Worte mit ihr gewechselt und fand, dass

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