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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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aufweisen konnten. Seine Uniform war ein wenig zerknittert und er selbst sah aus, als wäre er gerade aus dem Bett geklingelt worden.
Mikoto bestätigte seine Frage und überlegte einen kurzen Moment, ob sie eine Notlüge erfinden sollte, ließ den Gedanken jedoch gleich wieder fallen. Der Kommissar würde sie durchschauen, bevor sie überhaupt zu Ende gesprochen hatte...
„Als wir den Clubraum des Kendo-Clubs betraten, fanden wir das Mädchen vor... wir haben nichts angefasst oder verändert, sondern sofort die Polizei gerufen.“
Der Kommissar nickte und notierte sich das.
„Sehr gut reagiert, äußerst löblich. Aber was habt ihr beiden überhaupt Sonntags in der Schule zu suchen gehabt?“
„Es war eine Art Mutprobe, Herr Kommissar. Yuki und ich wollten einem Gerücht über den Schulgeist, der Nachts durch die Gänge spuken soll, auf den Grund gehen und liefen einem seltsamen Geräusch nach, als wir die offene Tür zum Kendo-Club bemerkten.“ Der Kommissar musste kurz lächeln, es sah so aus, als würde er sich an eine ähnliche Dummheit seiner Kindheit erinnern.
„Was war das für ein Geräusch?“
„Heulen...“ stieß Yuki leise hervor.
„Hm hm... ein Heulen also.“
Mikoto fügte noch hinzu: „Nun, es klang ein wenig, wie ein Heulen. Aber wir sind uns da nicht sicher.“
„Es mag vielleicht ganz gut sein, dass ihr beiden die Leiche gefunden habt... wäre sie am Montag morgen entdeckt worden, dann wäre der Tumult sehr unangenehm gewesen. Darum werde ich den Rektor bitten, dass er euch dafür nicht bestraft... ich denke, dass der Anblick des toten Mädchens schon Strafe genug war.“, murmelte der Kommissar vor sich hin, bevor er eine weitere Frage an Mikoto stellte: „Ihr beiden habt nicht zufällig eine Idee, wer das Mädchen ist, dass ihr dort gefunden habt?“
Mikoto schluckte... natürlich kannte sie das Mädchen.
Vor ihrem geistigen Auge konnte sie es noch immer sehen, ihr Lächeln, als sie sich mit ihr am Samstag unterhalten hatte... und wenn sie die Augen aufmachte, dann sah sie das Mädchen noch immer klar und deutlich, wie es verwirrt und hilflos zwischen den Menschen hin und her lief, nicht realisierend, was geschehen war.
„Das war Iori Sawachika... sie war die Chefin des Kendo-Clubs, zu dem ich auch gehöre.“, antwortete sie mit belegter Stimme. „Dann kanntest du sie? Hat sie dir gegenüber jemals etwas erwähnt, dass dich stutzig gemacht hätte? Hat sie von Selbstmord gesprochen oder war sie in letzter Zeit oft depressiv?“
„Tut mir leid, ich bin noch neu hier und habe nur einmal mit ihr im Club trainiert, aber da schien sie alles andere als depressiv zu sein. Sie trainierte hart für die nächste Dan-Prüfung und freute sich unglaublich auf ein Konzert einer Band, das sie eigentlich heute besuchen wollte. Ich bezweifle, dass sie sich selbst getötet hat...“
„Vielen Dank, Mikoto. Das hilft uns schon einmal sehr weiter... ich werde dann die Familie kontaktieren. Außerdem werde ich einen Kollegen bitten, dass er euch beide nach Hause fährt. Wir werden euch im Laufe der Ermittlungen sicher noch einmal kontaktieren, doch für heute sollte es reichen. Versucht noch ein paar Stunden zu schlafen... wenn es nicht anders geht, dann nehmt euch die Woche schulfrei.“
Er winkte einen Kollegen heran, doch Mikoto lehnte ab.
„Ich wohne nicht weit weg, ich kann auch laufen.“, erklärte sie ihm. Der Polizist zog eine Augenbraue hoch, ließ sie dann aber gewähren. Er war wohl zu müde, um noch groß mit einer Teenagerin wegen ein paar Metern Fußweg zu diskutieren.
Es hatte natürlich einen Grund, warum Mikoto nicht schon nach Hause wollte. Der Geist von Iori war gerade neben ihr vorbei geschwebt und Mikoto griff unauffällig nach ihr, verabschiedete sich von Yuki und zerrte den Geist von den anderen weg, tat so, als würde sie nach Hause gehen.
In diesem Fall war es möglich, weil Iori noch gar nicht begriffen hatte, dass sie tot war und darum Mikoto mit ihr interagieren konnte. Das würde sich ändern, sobald sie mit ihr geredet hatte.
„Ich kann dich greifen, das bedeutet, dass du noch nicht realisiert hast, was mit dir passiert ist, Iori Sawachika... oder du bist so aggressiv, dass du mich angreifen willst. Aber so siehst du eigentlich gar nicht aus.“
Sie war nur bis um die nächste Ecke gelaufen, bevor sie den Geist los ließ und ihn ansprach.
„Iori, verstehst du mich?“, fragte sie, als das Mädchen nicht reagierte. Und wieder machte Iori nicht sofort Anstalten zu

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