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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mittag
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Wie bist du überhaupt an diesen zweifelhaften Job geraten?«
    Mara zögerte, dann erzählte sie ihm und Emilia in groben Zügen, was sie am Nachmittag erlebt hatte. Als sie den Schatten im Wohnzimmer des Spukhauses erwähnte, schlug Emilia die Hand vor den Mund und Adrian verzog das Gesicht.
    Â»Ein Geist, der es wagt, im Haus einer Geisterjägerin sein Unwesen zu treiben  … «, murmelte Adrian, »der muss verrückt oder gefährlich sein.«
    Emilia sah Mara eindringlich an. »Pass bitte gut auf dich auf!«

8. Kapitel
    Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
    Am nächsten Morgen schienen alle bösen Gedanken mit dem Rest der Welt in die Ferien gereist zu sein. Schäfchenwolken zogen über einen tiefblauen Himmel, die Vögel lieferten sich ein Gesangsduell, und die warme Sommerluft lud zu Ausflügen und Picknick ein. Kein Tag, den man in einem dunklen Spukhaus verbringen sollte. Aber Mara freute sich darauf.
    Als Frau de Santis ihr die Tür öffnete, begann ihr Gesicht zu leuchten. »Ich war mir nicht sicher, ob du wirklich kommst«, gab sie zu. »Im Nachhinein hatte ich ein ganz schlechtes Gewissen, einem so jungen Mädchen einen solchen Job angeboten zu haben.« Sie sah Mara schuldbewusst an. »Ich hoffe, du hast deine Eltern gefragt, ob sie mit dem Ferienjob einverstanden sind?«
    Mara hatte mit dieser Frage gerechnet und sich ihre Antwort genau zurechtgelegt. »Ja, sie haben sich mit mir gefreut. Ich hätte mir sowieso etwas suchen müssen. Mein Fahrrad wurde vor Kurzem gestohlen, und ich muss das neue selbst bezahlen, weil meine Eltern meinen, dass ich es nicht abgeschlossen hätte.«
    Mara dagegen war sich bis heute sicher, das Zahlenschloss ausreichend verdreht zu haben – aber das spielte nun keine Rolle mehr. Außerdem musste sie Frau de Santis ja nicht unbedingt auf die Nase binden, was sie ihren Eltern tatsächlich erzählt hatte. Nämlich, dass sie einer alten Frau im Haushalt helfen würde. Na ja, es war doch nicht ganz gelogen, oder? Frau de Santis war älter als sie – etwa dreißig – und ihr Haushalt war eben anders. Es kam nur auf die Betrachtungsweise an.
    Â»Wunderbar«, freute sich die Geisterjägerin. »Dann bist du jetzt also jeden Tag von neun bis fünf bei mir. Und bitte nenn mich nicht mehr Frau de Santis: Ich bin Sybilla. Aber nun komm rein! Dann zeige ich dir mein Spukhaus.«
    Im Wohnzimmer fühlte sich Mara beinahe magisch von dem Gemälde angezogen, das am vorigen Nachmittag von der Wand »gefallen« war. Vielleicht lag es daran, dass sie immer noch überlegte, was die Wut des Geistes wohl auf das Bild gezogen haben könnte.
    Â»Ist das Prometheus Schröder?«, fragte sie und deutete auf den Mann mit der wallenden weißen Mähne.
    Sybilla stellte sich neben Mara. »Ja, er hat das Porträt von einem bekannten Maler anfertigen lassen und war sehr stolz darauf.«
    Das war nicht zu übersehen. Von Kunst hatte Mara eigentlich keine Ahnung, aber das Bild hatte einen üppigen Goldrahmen, und der Mann blickte so herrschaftlich von seinem Platz über dem Kamin in den Raum, als wollte er sagen: »Das ist mein Haus.« Er war ein Mensch, der auch auf der Straße sofort aufgefallen wäre. Mara fand, ihm fehlte nur noch ein Cowboyhut, dann hätte sie ihn sich gut auf einem Pferd vorstellen können. Seine silbernen Locken fielen ihm bis in den Nacken und sein faltiges Gesicht zeugte von Erfahrung. Aber unter seinem weißen Schnurrbart versteckte sich ein Schmunzeln, als würde er sich über die ganze Welt amüsieren.
    Â»Er wirkt nett«, fasste Mara ihre Eindrücke zusammen.
    Â»Nett ist vielleicht das falsche Wort.« Sybilla runzelte die Stirn. »Er war kein einfacher Mensch. Er hatte immer recht, wollte immer mit dem Kopf durch die Wand und wäre nur zu gern berühmt geworden. Gleichzeitig wusste er, dass man in seinem Beruf am besten im Verborgenen bleibt.«
    Mara sah sie erstaunt an. »Das klingt, als hätten Sie sich oft gestritten?«
    Die Geisterjägerin seufzte. »Ja, mit dem alten Promi konnte man sich auch gut streiten.«
    Mara kicherte ungehalten los. »Promi?«
    Â»So habe ich ihn genannt – und ihn damit jedes Mal auf die Palme gebracht.« Sybilla grinste bei der Erinnerung. »Auf den Namen Prometheus Schröder war er immer sehr stolz. Aber Promi passte

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