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Die Gejagte

Die Gejagte

Titel: Die Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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real sterben! Du kannst deinen Stein mitnehmen, wenn du willst, aber wir müssen sofort weg von hier – sofort !« Ihre Stimme schwoll hysterisch an.
    Und drang zu ihm durch. Jenny konnte ihn ohne das blaue Scheinwerferlicht kaum sehen, aber er stand auf – den Stein noch immer in seiner Hand – und folgte ihr. Jenny zog ihn mit sich.
    Orangefarbenes Scheinwerferlicht, dachte Jenny. Orange und dann weiß und dann pink. Dahinter musste dann die Tür auftauchen.
    Die orangefarbene Lampe zersprang gerade in dem Moment, als sie sie erreichten.
    »Zach, wer ist hinter uns her? Nein, bleib nicht stehen, komm weiter!« Keuchend zog Jenny an seinem Ellbogen, während er einen nachdenklichen Blick zurückwarf. Er schien keine Angst zu haben.
    »Ich«, antwortete er.
    Sie erreichten die freistehende Wand an dem weißen
Scheinwerfer. Hinter der Wand fühlte sich Jenny ein wenig sicherer. Sie sah ihren Cousin an. »Du?«
    »Ich. Es ist meine Halluzination und ich jage mich selbst.«
    »Oh, Zach«, sagte sie hilflos. Dann fügte sie hinzu: »Zach, es ist keine Halluzination. Uns allen passiert das Gleiche – wir sind alle hier. Dee und Mike und Tom und Audrey und ich. Und Summer war hier, aber ihr Albtraum hat sie getötet, weil sie ihn nicht überwinden konnte. Aber du musst deinen überwinden, denn sonst …« Jennys Augen waren feucht.
    Zach blinzelte. »Wir sind alle hier? Es ist alles echt ?«
    »Es ist alles echt. Das Spiel, der Schattenmann, alles. Es ist nicht in deinem Kopf. Es hat mich ebenfalls fast verrückt gemacht, aber du darfst es nicht zulassen.«
    Zach blinzelte erneut, dann schaute er durch eines der herausgebrochenen Fenster in der Wand, hinaus in die Dunkelheit. »Wenn es real ist …«, begann er langsam und fuhr dann mit kräftigerer Stimme fort: »Wenn es real ist, wer ist dann das ?«
    Jenny bewegte sich zentimeterweise zum Fenster, um vorsichtig hindurchzuspähen. Eine – Gestalt – stand am Rande des Lichtkegels, der durch das Fenster fiel. Die Armbrust sah tatsächlich futuristisch aus – genau wie die Gestalt selbst. Cyberpunk, dachte Jenny. Er trug eine schwarze Körperpanzerung, die sich glatt um seine schlanke Gestalt schmiegte; die eine Hand war normal, die andere bestand aus leuchtendem Stahl und Kabeln; um seinen Oberschenkel war eine Art Hightech-Waffe geschnallt.

    Er trug einen Helm mit einem verspiegelten Visier, das seine Züge vollkommen verdeckte.
    Jenny lehnte sich an die Wand. »Na, wunderbar«, flüsterte sie.
    »Ich habe gedacht, er sei meine dunkle Seite. Der Teil von mir, der mich zerstören will«, bemerkte Zach sachlich.
    Ein Bolzen schoss durch das Fenster – Jenny spürte den Luftzug – und zerschmetterte den weißen Scheinwerfer.
    »Komm weiter!«
    Diesmal brauchte Zach keine zweite Aufforderung.
    Der Cyberjäger erreichte den pinkfarbenen Scheinwerfer vor ihnen.
    Es war eigentlich unmöglich, aber er schaffte es trotzdem. Da stand er, eine dunkle Silhouette vor dem neonpinkfarbenen Licht.
    »Hier entlang! Wir müssen zu der Tür!«
    Jenny schlug einen Haken und ging im Kreis, um auf die andere Seite des pinkfarbenen Scheinwerfers zu gelangen. Zach folgte ihr. Aber als sie die Stelle erreichte, an der die Tür hätte sein sollen, war sie verschwunden.
    »Sie ist weg !« Jenny drehte sich um. Der Cyberjäger stand ihnen jetzt direkt gegenüber im flammenden pinkfarbenen Licht.
    Und was um alles in der Welt sollen wir jetzt anstellen?, dachte Jenny. Ihn töten? Ihn mit dem Stein erschlagen? Wohl kaum.
    Eines hatte sie gelernt – die Albträume boten immer die Chance zu entkommen, selbst wenn es auf den ersten
Blick ganz anders erschien. Sie nahm an, dass Julian das für sportlich hielt.
    Also, was konnten sie mit dem Cyberjäger machen? Wie konnte Zach sich seiner Angst stellen?
    »Zach!«, begann sie zögerlich. »Du hast sein Gesicht nicht gesehen, oder? Du weißt nicht, ob er aussieht wie du.«
    »Nein, aber ich habe es einfach vermutet. Er ist wie die Hightech-Sachen auf meinen Fotos – gekommen, um mich zu holen.«
    Und wie einige Cyberpunk-Sachen, die ich gesehen habe, dachte Jenny grimmig. Laut sagte sie: »Wenn du ihn gesehen hättest  … Wenn du, sagen wir, seinen Helm abgenommen hättest …«
    Sie konnte spüren, wie Zach in der Dunkelheit zurückprallte.
    Jenny schloss die Augen und war plötzlich sehr müde. »Dann ist es das, was du tun musst, denke ich. Es ist dein Albtraum und du musst dich ihm stellen. Ich werde mit dir gehen.«
    Es war

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