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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Deshalb werde ich Bakersfield finden. Ich werde ihn zwingen, seine verrückten Vergeltungspläne aufzugeben."
    „Wie willst du das schaffen?"
    „Das wird sich zeigen."
    Spinster legte den Kopf zur Seite und dachte nach. „Ich habe eine Idee..." sagte er.
    „Schieß los!"
    „Überlasse diesen Bakersfield mir."
    „Wie stellst du dir das vor?"
    „Gib mir einen Whisky", sagte Spinster erregt.
    „Tut mir leid. Du hättest mir das Glas nicht aus der Hand schlagen sollen."
    „Dann trink' ich eben aus der Flasche."
    „Warte!" sagte Sutton ärgerlich und ging zu einem Wandschrank, dem er ein Glas entnahm.
    „Du kannst einem Verrückten nicht deine Bedingungen aufzwingen", meinte Spinster, der Sutton mit den Blicken folgte. „Du mußt ihn überwältigen."
    Sutton, der das Glas füllte, schaute Spinster an. „Überwältigen?" fragte er.
    „Das meine ich", sagte Spinster mit flacher Stimme.
    Sutton reichte Spinster das Glas. „Willst du das etwa besorgen?"
    „Wenn du mich dafür bezahlst, warum nicht?"
    „Du bist noch verrückter als Bakersfield, wenn du glaubst, daß ich mich auf diese Weise in deine Gewalt begebe."
    Spinster leerte mit einem langen Zug das Glas.
    „Bakersfield bekommt nur, was er verdient!"
    „Ich kann versuchen, mich mit ihm zu arrangieren", meinte Sutton. „Gewiß redet er sich ein, daß wir nicht wissen, wer er ist. Wenn ich ihm verspreche, seinen Namen wegen der Morde an Rimey und Myers der Polizei nicht preiszugeben, haben wir eine Chance, ihn zur Vernunft zu bringen."
    „Du machst mir Spaß!" höhnte Spinster. „Mit einem Doppelmörder kann man sich nicht .arrangieren', wie du das so hübsch bezeichnest!"
    „Es kommt auf einen Versuch an."
    „Du würdest ihn damit nur warnen."
    „Ich bin doch kein Esel! Erst müßte ich ihn natürlich finden. Diese Aufgabe will ich einem Profi überlassen. Ich werde einen Privatdetektiv engagieren."
    „Damit man dich verdächtigt, wenn Bakersfield tot aufgefunden wird?"
    „Daran habe ich nicht gedacht."
    „Ich werde Bakersfield finden!"
    „Wie willst du an ihn herankommen?"
    „Das laß nur meine Sache sein. Es genügt, wenn du mir seine genaue Beschreibung gibst."
    „Also gut", meinte Sutton nach kurzem Zögern. „Höre gut zu, aber laß dir nicht einfallen, irgendeiner Menschenseele ein Wort davon zu verraten!"
    „Hältst du mich für dumm? Jetzt geht es schließlich auch um meinen Hals!"
    „Bakersfield ist in unserem Alter; er kleidet sich wie ein seriöser Geschäftsmann, und genau so sieht er auch aus. Wie ein wohlhabender Vierziger aus dem mittleren Westen. Er kann sehr nett und verbindlich sein, aber .seine Stimmung kann rasch Umschlägen. Dann ist er kalt und gefährlich wie eine Schlange."
    „Sein Aussehen!" drängte Spinster.
    „Er hat ungefähr meine Figur, braune, ziemlich dunkle Augen, dunkelblondes, kurz geschnittenes Haar und ein ausgesprochenes Allerweltsgesicht."
    „Besondere Kennzeichen?"
    „Ein sehr energisches Kinn."
    „Viel ist mit diesen Angaben nicht anzufangen", meinte Spinster enttäuscht. „Glaubst du, daß er unter seinem richtigen Namen in irgendeinem Hotel abgestiegen ist?"
    „Ich bezweifle, daß er in einem Hotel wohnt. Als Hotelgast ist er zu stark der polizeilichen Neugier ausgesetzt. Nein — sicherlich hat er irgendwelche Verwandte in der Stadt, die keine Ahnung von seinen Verbrechen haben."
    „Lebt seine Mutter noch?"
    „Nein."
    „Wem gehört jetzt das Haus, das sie besessen hat?"
    „Einer Familie, die aus Cincinatti zugewandert ist. Mrs. Bakersfield mußte das Haus vor ihrem Tod verkaufen."
    „Wie steht es mit Bakersfields Vater?“
    „Keine Ahnung. Soweit sind meine Nachforschungen nicht gediehen."
    „Das erledige ich schon", versicherte Spinster. „Ich werde so viel Material Zusammentragen, wie nur möglich ist. Du wirst dich wundern!"
    „Wundern werden sich die anderen", meinte Sutton warnend. „Ich fürchte, du stellst dir das Unternehmen zu leicht vor. Die Leute, die sich an dich erinnern, werden verblüfft wissen wollen, weshalb du nach Bakersfield fragst. Du kannst in dieser kleinen Stadt keinen Schritt unternehmen, ahne auf die schnüffelnde Neugier der anderen zu stoßen."
    „Niemand wird mich erkennen. In den mehr als zwanzig Jahren meiner Abwesenheit habe ich mich verändert. Hättest du mich denn wiedererkannt?"
    „Nein", gab Sutton zögernd zu. „Wenn ich nicht gewußt hätte, daß du mich erwartest."
    „Na, also! Wenn es sein muß, trete ich unter einem falschen Namen

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