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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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wollen Sie die Präsentation selbst übernehmen?«
    Iris neigte kurz den Kopf und entgegnete: »Nein, machen Sie das nur, Sie haben meine Heldin so gut verstanden …«
    Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und lächelte. Strahlend und gelassen. Was kümmerten sie schon die paar Zentimeter Haar! Morgen würden die Leute ihr Buch aus den Regalen reißen, morgen würden alle Buchhändler Frankreichs den Verleger anflehen, ihnen sofort Tausende und Abertausende Exemplare der Demütigen Königin zu schicken, ich muss nur noch einmal betonen, dass es nicht die Geschichte einer echten französischen Königin ist, sondern die einer Herzenskönigin. Der Verleger hatte ihr eingeschärft, dieses Detail ja nicht zu vergessen. Sie sollen nicht glauben, es sei ein banaler historischer Roman, sagen Sie ihnen, Ihr Buch sei wie einer dieser großen Bildteppiche, mehrere Erzählstränge, die sich in die große Geschichte einfügen und uns ins zwölfte Jahrhundert entführen, in die dunkle Zeit der Burgen, und dann fügen Sie noch ein paar Einzelheiten hinzu, ein paar Formulierungen, Gefühle … erröten Sie, verdrücken Sie eine Träne, reden Sie über Gott – Gott kommt zurzeit sehr gut an  –, über den Gott unserer Vorfahren, über das gute alte Frankreich, über das Gesetz Gottes, das Gesetz der Menschen, wie auch immer, ich vertraue Ihnen voll und ganz, Sie werden das großartig machen! Er hatte nicht vorausgesehen, dass sie sich live die Haare schneiden lassen würde. Iris genoss still ihren Triumph, mit bescheidener Miene, den Blick gesenkt, ganz auf die Geschichte konzentriert, die der Moderator in diesem Moment nacherzählte.
    Wenn das Ganze schon ein Zirkus ist und ich in der Arena stehe, dann will ich die Masse auch beherrschen, dachte sie, während sie zerstreut dem Moderator lauschte. Noch einmal der Verweis auf den Titel des Buchs, den Namen des Verlages, ein letztes Mal Applaus bei der Nennung ihres Namens, das Publikum, das sich von seinen Plätzen erhob wie die alten Römer bei den Spielen im Kolosseum. Iris bedankte sich mit einer leichten Verbeugung, rutschte mit ernster Miene von ihrem hohen Stuhl und ging leichten Schrittes hinaus.
    Die Pressefrau hatte das Handy am Ohr und hob strahlend den Daumen. Gewonnen!
    »Du hast es geschafft, Liebes! Du warst hinreißend, heldenhaft, göttlich!«, fügte sie hinzu, während sie mit einer Hand ihr Handy abdeckte, »alle rufen an, Zeitungen, Radio, die anderen Fernsehsender,
alle wollen dich, sie sind ganz aus dem Häuschen vor Begeisterung, du hast es geschafft!«
     
    Joséphine, Hortense, Zoé und Gary saßen in Shirleys Wohnzimmer vor dem Fernseher und verfolgten die Sendung.
    »Bist du auch sicher, dass das Iris ist?«, fragte Zoé mit leiser, besorgter Stimme.
    »Ja … Wieso?«
    »Warum hat sie das gemacht?«
    »Um zu verkaufen«, antwortete Hortense. »Und sie wird verkaufen! Alle werden über sie reden! Was für ein Coup! Glaubst du, das war geplant? Glaubst du, sie hat das vorher mit dem Journalisten abgesprochen?«, fragte sie Shirley.
    »Deiner Tante traue ich alles zu. Aber das … ich muss zugeben, das haut mich um!«
    »She knocks me down too!« , stammelte Gary. »Das ist das erste Mal, dass ich so was im Fernsehen sehe. Ich meine, nicht im Film, das mit Jeanne d’Arc habe ich schon gesehen, klar, aber das war ja nur eine Schauspielerin, und sie hatte eine Perücke auf.«
    »Du meinst, sie hat jetzt wirklich keine Haare mehr?«, rief Zoé, den Tränen nahe.
    »Ja, das meine ich!«
    Zoé schaute ihre Mutter an, die bis dahin noch kein Wort gesprochen hatte.
    »Aber das ich doch schrecklich, Maman, das ist schrecklich. Ich will niemals ein Buch schreiben, und ich will niemals ins Fernsehen!«
    »Du hast recht, es ist schrecklich …«, brachte Joséphine gerade noch heraus, ehe sie auf Shirleys Toilette rannte, um sich zu übergeben.
    »Schluss für heute, Fortsetzung folgt!«, sagte Shirley, als sie den Fernseher ausschaltete. »Denn wenn ihr mich fragt, war das nur der Anfang.«
    Sie hörten die Toilettenspülung. Aschfahl im Gesicht kam Joséphine zurück und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
    »Warum ist Maman denn schlecht geworden?«, flüsterte Zoé Shirley zu.
    »Weil sich deine Tante so unmöglich benommen hat! Los, deckt
den Tisch, und ich hole das Hähnchen raus, das im Ofen brutzelt. Zum Glück war sie gleich zu Beginn dran, sonst wäre es völlig verkohlt.«
    Gary erhob sich als Erster und richtete sich zu seiner vollen

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