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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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alles klauen. Er sagt, wenn man arm ist, darf man die Reichen bestehlen, die merken das sowieso nicht. Und dadurch wird alles besser verteilt!«
    »Was redest du da?«, schimpfte Joséphine. »Wenn das so weitergeht, glaube ich tatsächlich noch, dass Hortense recht hat und Max ein sehr schlechter Umgang für dich ist.«
    »Maman, Maman, sieh nur, ein Diamantei. Glaubst du, das hat ein Diamanthuhn gelegt?«
    Am Eingang zum Club fragte eine bezaubernde, gepflegte junge Frau sie nach ihrem Namen, sah in einem großen Buch nach und bestätigte, dass sie von Madame Dupin am Pool erwartet würden. Auf ihrem Schreibtisch brannte eine Duftkerze. Aus den Lautsprechern strömte klassische Musik. Joséphine schaute auf ihre Füße hinab und schämte sich für ihre billigen Schuhe. Die junge Frau zeigte ihnen den Weg zu den Umkleidekabinen und wünschte ihnen einen angenehmen Nachmittag, woraufhin sie alle in ihren Kabinen verschwanden.
    Joséphine zog sich aus. Rieb über die Abdrücke ihres Büstenhalters, faltete ihn sorgfältig zusammen, zog die Strumpfhose aus, rollte sie auf, legte ihr T-Shirt, ihren Pullover und ihre Hose in ihren Spind. Dann nahm sie ihren Badeanzug aus der Plastikhülle, in die sie ihn im vergangenen August gepackt hatte, und spürte plötzlich, wie eine schreckliche Angst sie durchfuhr. Sie hatte seit dem Sommer zugenommen
und wusste nicht, ob er überhaupt noch passte. Ich muss endlich abnehmen, rüffelte sie sich, ich ertrage mich selbst nicht mehr! Sie wagte nicht, ihren Bauch, ihre Schenkel, ihre Brüste anzusehen. Ohne hinzuschauen, zog sie den Badeanzug an und fixierte dabei einen in der hölzernen Kabinendecke eingelassenen Spot. Zog an den Trägern, um ihren Busen anzuheben, glättete die Falten des Badeanzugs an ihren Hüften, und rieb, rieb, rieb, um das viele Fett zum Verschwinden zu bringen, das an ihr herumschwabbelte. Schließlich senkte sie den Blick und sah einen weißen Bademantel an einem Haken. Gerettet!
    Sie schlüpfte in die weißen Frotteeschlappen, die sie unter dem Bademantel entdeckte, schloss die Kabinentür hinter sich und sah sich nach ihren Töchtern um. Sie waren schon zu Alexandre und Iris vorausgegangen.
    Iris lag auf einem hölzernen Liegestuhl und sah mit ihrem weißen Bademantel und dem straff nach hinten gebundenen schwarzen Haar sehr mondän aus. Ein Buch lag auf ihrem Schoß. Sie unterhielt sich gerade mit einem jungen Mädchen, das Jo nur von hinten sah. Einem schlanken jungen Mädchen in einem winzigen roten Bikini mit Strassbesatz, der funkelte wie Milchstraßenstaub. Das Bikinihöschen an ihrem schön gerundeten Hintern war so knapp, dass es eigentlich auch überflüssig war, dachte Joséphine. Gott, war diese Frau schön! Eine schmale Taille, endlos lange Beine, eine perfekte, gerade Haltung, das Haar zu einem improvisierten Knoten zusammengesteckt … Alles an ihr strahlte Anmut und Schönheit aus, alles an ihr war in vollkommenem Einklang mit dem erlesenen Rahmen des Poolbereichs, wo das blaue Wasser schillernde Reflexe an die Wände warf. Mit einem Schlag waren all ihre Komplexe wieder da, und Joséphine zog den Gürtel ihres Bademantels fester. Ich höre ab sofort auf zu essen und mache jeden Morgen Bauchmuskeltraining. Versprochen! Früher, als junges Mädchen, war ich doch auch groß und schlank.
    Sie entdeckte Alexandre und Zoé im Wasser und winkte ihnen zu. Alexandre wollte schon herauskommen, um sie zu begrüßen, aber Jo bedeutete ihm, dass das nicht nötig sei, also ließ er sich zurückfallen und packte Zoés Beine, die vor Schreck laut aufschrie.
    Das junge Mädchen im roten Bikini drehte sich um, und Jo erkannte Hortense.
    »Hortense, was soll dieser Aufzug?«
    »Ich bitte dich, Maman … Das ist ein Bikini. Und schrei nicht so laut, wir sind hier nicht im Schwimmbad von Courbevoie.«
    »Hallo, Joséphine«, sagte Iris und richtete sich auf, um den sich anbahnenden Streit zwischen Mutter und Tochter zu verhindern.
    »Hallo«, würgte Joséphine hervor und wandte sich gleich wieder ihrer Tochter zu. »Hortense, du sagst mir sofort, wo du diesen Bikini herhast.«
    »Ich habe ihn ihr diesen Sommer gekauft. Und du brauchst dich gar nicht so aufzuregen, Hortense sieht hinreißend aus …«
    »Hortense sieht absolut ungehörig aus! Und soweit ich weiß, ist sie immer noch meine Tochter und nicht deine!«
    »Ach Gott, Maman, sind wir wieder so weit? Kommt jetzt die dramatische Tour?«
    »Hortense, du ziehst dich auf der Stelle wieder um.«
    »Kommt

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