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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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mit ’nem Typen geschlafen hast, habe ich mich genauso erleichtert gefühlt wie damals, als sie zu mir gesagt hat, dass sie es freiwillig machen wollte. Plötzlich war es ganz in Ordnung, es zu tun. Ich kann mich da sehr leicht überzeugen lassen.«
    Annie lächelte: »Was ist aus ihr geworden?«
    »Wir sind noch einen Monat zusammengeblieben, miteinander ausgegangen und haben versucht, gemeinsam etwas über Sex zu lernen. Es wurde immer schwieriger. Ich glaube, sie hat sich einzureden versucht, dass sie unsterblich in mich verliebt sei, um mit ihren Schuldgefühlen fertig zu werden. Ich war aber nicht in sie verliebt. Langsam nervte sie mich, weil sie sich so demonstrativ auf mich warf. Sie war außerordentlich nett zu mir, und ich fühlte mich beschissen, kam mir richtig gemein vor. Ihr hat das kaum etwas ausgemacht – bis sie dann den anderen Typen traf. Da ließ sie mich sofort fallen. Und dann war ich plötzlich doch in sie verliebt. Ich wollte sie zurückhaben. Jetzt wurde sie gemein zu mir. Ich möchte es einmal erleben, dass man nach so einer zerbrochenen Liebesgeschichte noch eine freundschaftliche Beziehung zu der betreffenden Frau haben kann.«
    »Eine schöne Geschichte«, sagte Annie.
    »Ja, aber ein echtes Geheimnis. Ich glaube, niemand außer dir kennt die wahren Details, nicht einmal Bernice, so hieß sie. Sie weiß immer noch nicht, dass es damals für mich das erste Mal gewesen war.«
    Ich parkte den Wagen einige Blocks von Annies Haus entfernt. Sie lehnte sich herüber, um mich zu küssen, aber ich wehrte sie ab mit den Worten: »Wir müssen ganz vorsichtig sein.«
    »Was machen wir als Nächstes?« Zum erstenmal entdeckte ich bei Annie Unsicherheit.
    Ich wusste, dass sie jetzt so etwas hören wollte wie
viel Liebe und eine Unmenge Spaß,
aber ich fühlte mich wieder alt.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber ich weiß, was ich möchte«, sagte sie und drehte sich weg.
    »Annie, bitte, lass uns einfach sehen, was passieren wird.« Sie knallte die Wagentür zu und rannte schnell davon. Ich wollte ihr noch etwas Nettes hinterherrufen, hatte aber Angst, dass wir beobachtet würden. Trotzdem blieb das blöde Gefühl, dass unsere erste Beziehung nicht so hätte enden dürfen. Langsam wurde ich zum Opfer des Phänomens, dass beim zweiten Hinsehen alles ganz anders aussieht.
    Solange die Jagd in vollem Gange gewesen war, war Annie mir schön und begehrenswert erschienen. Sie besaß diese Erotik der Nymphen, von der ich die ganze Zeit geträumt hatte. Aber jetzt auf dem Heimweg, nachdem ich die Jagdbeute erobert und erhalten hatte, was ich wollte, nachdem ich meine Ladung vollständig verschossen hatte und leer war, stellte ich fest, dass wir uns eigentlich völlig fremd wären. Es lag nicht daran, dass Annie erst sechzehn war. Ich wollte aber nicht derjenige sein, der sie entjungfert hatte, und ich wollte vor allem nicht der einzige Mann in Annies Leben sein.
    Nach unserer Begegnung sah sie sogar schon anders aus. Zum erstenmal sah ich die Pickel auf ihrer Stirn und ihre kleine Stupsnase. Außerdem waren die Hüften ein wenig zu schmal.
    Eben doch nur ein Kind.
    Das Bett.
    Alles, was ich wollte, war das Bett. Meine isolierte hohe Warte, die unberührt über den flachen Niederungen der schnöden Welt schwebte. Schlafen. Sich warm und gemütlich in die weiche Decke einrollen und alles andere eine Zeit lang vergessen.
    Ich konnte es nicht.
    Egal, wie sehr ich mich dem starken Instinkt hingeben wollte, der mir sagte, ich solle doch alles verdrängen, egal, wie sehr ich mich darum bemühte, mich nicht mit der Tatsache konfrontieren zu lassen, dass ich soeben mit einer Schülerin geschlafen hatte, ein nagender Teil meines Geistes ließ mir keine Ruhe und hielt mir ständig vor, dass ich jetzt erwachsen sei, ein ausgebildeter Lehrer, und dass ich mich mit dem auseinander setzen musste, was geschehen war.
    Es war mehr gewesen als lediglich ein guter Fick. Ich hatte mich Annie geöffnet. Die ganze Zeit musste ich an sie denken. Andere Frauen,
Playboy-
Fotos, waren kein Ersatz mehr für mich. Ich hatte ihr alles gegeben und brauchte sie jetzt, um von ihr zu erhalten, was ich vermisste. Ich hatte mich so wohl gefühlt, als es vorbei gewesen war. Dieses Mal war es nicht der schnelle Schlag von der Guillotine gewesen, der allen Schmerz auslöschen sollte, so wie bei Frauen, mit denen ich schlief, obwohl ich keine Lust dazu hatte, es aber erst hinterher feststellte.
    Aber ich musste mich fragen, ob ich Annie nicht meine

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