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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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drückte.
    »Nimm mich.«
    Plötzlich machte ich eine Rolle, weil ich sie auf mir haben wollte, spüren wollte, wie sie auf mir kam! Aber in dem Moment, in dem ich auf dem Rücken lag und sie hochkam, glitt ich wieder aus ihr heraus. Und zusätzlich war ich jetzt so erregt, dass allein der Druck ihres Bauches auf meinen Penis den Samenerguss auslöste. Es ging einfach los und kam auf uns beide runter. Ich war so verlegen, dass ich mich am liebsten unter der Bettdecke verkrochen und mich versteckt hätte.
    Annie schien erschrocken. »Was hatte denn das nun zu bedeuten?«
    »Annie, es tut mir Leid.« Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Warum erzählte ich ihr nicht einfach, dass ich Angst hatte, sie zu verlieren? Dass ich ihre Stärke auch manchmal brauchte? »Ich war ein wenig abgelenkt. Dachte, ich müsste mal was Neues ausprobieren. Aber dadurch habe ich es wohl bloß vermasselt. Entschuldige.« Es schien jetzt angebracht, nicht noch mehr Schwäche zu offenbaren. Ich hätte sie ganz verlieren können. Ich fing an, sie auf den Hals zu küssen, dann auf die Brüste, den Bauch … Doch sie wandte sich brüsk ab.
    »Schon in Ordnung, Arnie. Mach dir nichts draus.«
    In ihrer Stimme entdeckte ich denselben lehrerhaften Ton, den ich manchmal bei meinen Schülern anwandte.

17. Kapitel
Die Unmenschlichkeit des Mannes gegenüber der Frau
    Am nächsten Morgen versuchten wir so zu tun, als wäre überhaupt nichts geschehen. Doch das klappte nicht.
    Wir waren nicht unfreundlich zueinander; wir waren nur nicht fröhlich. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, denn ich hätte ihr einiges erklären müssen, doch ich tat es nicht. Sie fühlte sich vermutlich unwohl, weil sie mir gegenüber in einem Moment der Schwäche so barsch reagiert hatte. Sie wollte sich wahrscheinlich nicht damit auseinander setzen, was unsere Worte bewirkt hatten. Ich suchte nach irgendeinem Witz, der die Stimmung etwas hätte auflockern können, aber mir fiel nichts ein. Nicht einmal eine beiläufige Bemerkung. Es tat weh, in diesem Schweigen zu duschen und sich anzuziehen.
    Annie versuchte schließlich, uns mit Konversationsfragen zu helfen: »Welche Kurse hast du im College belegt? Wer ist dein Lieblingskomponist? Was ist es für ein Gefühl, Jude zu sein? Wie ist deine Familie eigentlich? Welche von den Lehrern würdest du als deine Freunde bezeichnen? Gefällt es dir in Oregon?«
    Und ich fragte sie: »Was hast du nach der Schule vor? Was gefällt dir besser, Schlittschuh- oder Skilaufen? Worüber redest du mit deiner Mutter? Was für ein Auto würdest du dir kaufen, wenn du das Geld hättest? Willst du mal New York sehen?«
    Wir sprachen über Dinge, die wir sonst nie erwähnten, ja, gar nicht als Gesprächsstoff brauchten. Sie war eine andere Annie, ich ein anderer Arnie. Wir konnten uns so leicht verstellen.
    Sie sagte, dass es langsam spät und ihre Mutter auf sie warten würde. Ich brauchte sie aber nicht nach Hause zu fahren.
    Nachdem sie gegangen war, schien meine Wohnung entsetzlich leer.
    Was geschah dann?
    In der Schule lief alles wie immer. Ich war Mr. Lester, sie die stille, in Gedanken versunkene Annie. Nur mit einem Unterschied. Wenn wir uns früher getroffen hatten, entweder im Gang, oder wenn ich in die Klasse kam, sie den Raum verließ, dann hatte es eine Art von Kontakt gegeben. Dazu war nicht mal ein Blick nötig gewesen. Es war ein Austausch von dem Bewusstsein, dass wir einander hatten und nichts weiter für uns von Bedeutung war. Dieses geschah während der nächsten Woche überhaupt nicht. An den Abenden sahen wir uns eine Woche lang auch nicht mehr.
    Es braucht nicht viel, um eine Sache zu verpfuschen.
    Dann, am Freitagabend, klingelte das Telefon.
    »Hey«, sagte Annie strahlend wie immer. Die Zutraulichkeit in ihrer Stimme machte mir klar, dass alles wieder in Ordnung war.
    »Hallo.«
    »Hör mal. Ich habe da eine Tante, die in einer Reiseagentur arbeitet. Sie verkaufen dort auch Konzertkarten, zumindest, wenn es sich um die richtig großen Veranstaltungen in Portland handelt. Und jetzt haben sie noch ein paar Karten für das Jerry Garcia Konzert übrig. Meine Tante hat mir zwei gekauft. Wenn wir gleich losfahren, können wir es noch schaffen. Was sagst du dazu?«
    »Aber was war mit letzter Woche? Wie kannst du mir erklären, dass wir uns plötzlich überhaupt nicht mehr gesehen haben?«
    »Was für eine Woche meinst du? Ich kann mich an nichts erinnern.« Sie lachte nervös. Dann Stille. »Wir müssen darüber nicht reden.

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