Die gelehrige Schuelerin
verkehrtrum in den Mund schiebt und dem anderen den Rauch ins Gesicht bläst. Natürlich habe ich ihnen nicht erzählt, wer mir das beigebracht hat. Oh, sei bitte nicht böse, und denk nicht, dass ich so dumm bin.«
Ich hätte sie gern gefragt, warum sie heute in der Schule nicht mit mir gesprochen hatte. Ich hätte ihr gern erzählt, was ich für gestern Abend geplant, was ich ihr alles gesagt hätte, wenn sie gekommen wäre, und wie verletzt ich deswegen war.
»Ich bin nicht böse«, sagte ich leise. »Klingt, als hättest du ein schönes Erlebnis gehabt.«
»Du bist lieb.«
»Hättest du Lust, heute Abend herzukommen? Ich hol dich ab.«
»Nicht nötig, bin schon unterwegs. Hab dich vermisst.«
Ich war froh, dass ich meinen Zorn nicht gezeigt und die Stimmung dadurch verdorben hatte. Es gefiel mir, derjenige zu sein, der die Harmonie aufrechterhielt.
Ich machte das Abendessen und versuchte dabei, all die Gefühle und Gedanken wieder heraufzubeschwören, die ich letzte Nacht mit ihr hätte teilen wollen. Wir könnten Händchenhalten, eine Autofahrt machen, spazieren gehen und reden. Heute Nacht.
Sie hatte ein Mikrominikleid an, rot mit dünnweißen Streifen. Ihr Haar war kunstvoll hochgetürmt, und die Beine steckten in kniehohen weißen Lacklederstiefeln. An ihren Augenwinkeln glitzerte Flitter. Die ganze Aufmachung erinnerte an die Mode der sechziger Jahre. Das Kleid war oben tief ausgeschnitten und sollte wohl den Busen betonen, aber Annies Brust war so flach, dass kaum eine Wölbung zu sehen war. Ich wusste nicht einmal, dass Annie ein Kleid besaß. Vermutlich hatte sie es von ihrer Mutter ausgeliehen.
Ich wollte protestieren. Ich wollte ihr klar machen, dass alles in Ordnung sei, dass wir
Fantasie
nicht mehr bräuchten.
»Sieh zu, dass du ins Schlafzimmer kommst, Rabe«, sagte sie rau. Ihre Unterlippe schob sich vor, so dass es den Eindruck erweckte, sie habe eine Zigarette im Mundwinkel. »Und dann könnte es passieren, dass du heute Nacht so hergenommen wirst, dass du nicht mehr aus den Augen gucken kannst. Beweg dich.«
Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange. »Annie, ist schon gut. Nicht heute Nacht.«
Sie streichelte meinen Penis, und er dehnte sich aus wie ein leerer Ballon, in den plötzlich Gas geblasen wird. Dann sagte sie: »Tu, was ich dir sage. Oder ich lass dich hier so stehen, und du siehst zu, wie du damit fertig wirst.«
Im Schlafzimmer zog sie mich aus, spielerisch und selbstsicher. Mein Körper war vor ihr ausgestreckt, nackt und kalt.
Ich beobachtete sie beim Ausziehen. Sie sah wunderschön aus. Stark, stämmig, wie eine junge Amazone. »Bitte, küss mich«, bettelte ich.
Sie lachte, stieg auf mich und brach mit der Gewalt eines Gewitters, mit all ihrer Hitze über mich herein. Ich schoss elektrische Spermien in ihr Inneres, lieferte mich einer übermächtigen Gewalt aus, die sich nun gegen mich presste und mit immenser Kraft auf mich herniederkam.
Noch lange nachdem es vorbei war und ich meine Augen wieder geöffnet hatte, schwelgte ich in dem Gefühl der Schwäche, das ich gerade erlebt hatte. Annie ritt mich immer noch wild, schneller werdend, ihre gelöste Eintrittskarte nutzend. Sie profitierte von meiner beständigen Erektion, die durch den gewaltigen Orgasmus ermöglicht worden war.
Dann war es vorbei. Müde erholte sie sich an meiner Seite. Sie schien sich ihren Höhepunkt geholt zu haben, aber irgendwie war alles anders. Wenn ich auf ihr liege und sie dann kommt, kann ich das an ihrem heftigen, stoßweisen Atmen bemerken. Nun schien sie regungslos und ziemlich ruhig, wenn auch ermüdet.
Sie legte sich neben mich. Ich rollte mich auf die Seite, kuschelte mich an sie und drückte meinen Kopf an ihre Brust. Sie kroch mit dem Arm unter meinem Hals durch, legte die Hand auf meine Schulter und zog mich noch fester an sich. Mit der anderen Hand hob sie die Bettdecke und zog sie über uns. Willkommene Wärme.
»Hat es dir gefallen?«, fragte sie leise.
Ich dachte an meine Erwartungen. Gern hätte ich einen Abend ohne Sex mit ihr verbracht. Ich hatte mich sehr gefreut, dass Annie ohne eine fordernde, einseitige Boris-Einladung herübergekommen war. Ich dachte an meine anfängliche Enttäuschung, als ich sie in ihrem Aufzug gesehen hatte.
»Ja«, antwortete ich. »Es hat mir sehr gut gefallen.« Sie hatte gewonnen, hatte meinen Widerstand gebrochen, mit mir getan, was sie wollte. Ich hatte keine andere Alternative, als ihr zu
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