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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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hatte. Ein Blick auf die unzüchtigen Fotos, mit denen die Pornofilme in Salem angekündigt wurden –
Donna macht
es mit Dino, Teenage Cowgirl Truckers, Ungepflückte Kirschen, Baseball in der Nacht.
Abscheulich! Die Fotos? Oder ich?
    Ich sehnte mich so nach Annie, und sie war nicht hier. Wenn ich mir jetzt nicht einen runterholten, würde die Traurigkeit mich vollends zu Boden werfen.
    Ich blickte zum Fenster hinüber. Das Fernsehen könnte mich ablenken. Ich hatte davor schon Stunden meines Lebens verbracht und auf das dumme Gewäsch gehört. Das Fernsehen konnte mich zu allem bringen, was es mir vorgaukelte. Die Dame in
Romper Room
hatte hübsche Beine, und sie strich immer so liebevoll über die Köpfe von kleinen Jungen. Dann
Sonny und Cher,
weil Cher immer so ein ausladendes Dekolletee zur Schau stellte. Ich konnte Supermann sein, der Lois Lane mit einem riesigen, nie ermüdenden Ständer fickte. Oder Johnny Carson, der vor vielen Millionen Zuschauern unentdeckt hinter seinem Pappmachéschreibtisch sich selbst befriedigte. »Hiiiiieeerrrr’s Johnny!« Charlies Engel wiederum machten mich weniger an…
    Ich machte also den Fernseher an, damit er mich anmachte. Eine geraume Weile stand ich vor dem 69er Zenith Farbmodell und schaltete suchend von einem Kanal auf den anderen. Die aufflackernden Lichter hatten den gleichen Takt wie die SOS-Signale von meinem Geschlecht. Reklamen …
    Eine Frau in der Badewanne, das Haar sorgfältig hochgesteckt. Ich rannte zur Couch und starrte erwartungsvoll hin.
    Die Kamera fährt näher heran. Schlanke, wohlgeformte Waden recken sich in die Luft, die Zehen sind graziös gestreckt. Sanfte Wasserwellen gleiten über den glatten Körper. Hände planschen ein wenig Wasser über die Beine. Das Wasser tropft auf unsichtbares Fleisch zurück. Kann nicht mal einer den Schaum da wegblasen?
    Aber ich will’s ja gar nicht sehen. Ich will ja gar nichts. Annie, wo bleibst du bloß?
    Die Frau gurrt: »Es ist dieses Badeöl, das in Ihrer Haut das Verlangen weckt, gestreichelt zu werden.«
    Ich reiße meine Jeans auf.
    Die Reklame ist vorbei.
    Jetzt hänge ich in der Luft. Ich stehe auf und schalte um.
    Macho-Cowboy-Western…
    Die Cowboys sitzen um ein Lagerfeuer. Ein Mädchen kommt ins Bild, den Rücken zur Kamera. Sie trägt ein Modellkleid, obwohl da draußen sicher eine frostkalte Prärienacht herrscht. Sie wendet sich an den einen Cowboy und fragt: »Zucker in den Kaffee?« Jetzt würde sie sich sicher vorbeugen, die Kamera die Vordereinstellung zeigen und ich könnte ein herrliches, volles, enthüllendes Cowboyfilmheroinnendekolletee sehen. Spitzenbordüre unter der Brust. Der kalte Präriewind hat die Titten erigiert.
    Cowboy sagt: »Es hat keinen Sinn, mich aufhalten zu wollen, Lady. Ich habe gesagt, dass ich es tun werde, also werde ich es auch tun.«
    Mädchen geht weg. Ich halte die Hand ruhig. Das Blut geht wieder zurück.
    Mädchen wird von vorn gezeigt, beugt sich zu irgendetwas hinunter. Feuerschein flimmert auf ihrer Brust. Ich arbeite schwitzend (ist es die Hitze des Feuers?).
    Nahaufnahme von Cowboy. Ich höre auf. Nahaufnahme von Mädchen. Wieder Neuanfang. Mädchen lehnt sich über Cowboy, Brust stößt gegen sein Gesicht. Ich pumpe drauflos. Stelle mir das Mädchen mit heruntergerissenen Kleidern vor, sie versucht mit aller Kraft, Cowboy daran zu hindem,
es
zu tun. Plötzlich …
    Schnitt. Der nächste Morgen. Cowboy reitet lässig in die Stadt.
    Frustriert stehe ich auf, stolpere über meine Hose und wechsle erneut den Sender.
    Predigender Pfarrer. Talk-Show-Leiter aus Portland interviewt dickleibige Politikerin, die nicht gerade sehr ansprechend aussieht. Godzilla, oder dessen Sohn, frisst gerade eine Brücke auf. Viele Japaner sehen ihm entsetzt dabei zu. Diskussionssendung über Kindesmisshandlung. Cowboy killt Gegner, nachdem er eine Kugel in die Eingeweide empfangen hat.
    Ob das Mädchen noch mal wieder auftaucht? Klar, der Held stirbt ja nie. Sie wird wohl in der Arztpraxis sitzen. Die von dem Arzt, der erst mit sechsundzwanzig Tassen Kaffee wieder nüchtern gemacht werden muss, um operieren zu können. Ich beschließe, nachher noch mal darauf zurückzukommen, und erst mal den Fleischberg von Politikerin eingehender zu betrachten.
    »Ich glaube, wir brauchen eine verstärkte Gesetzgebung, um die Huren … eh, ich meine, die Prostituierten von der Straße zu kriegen.« Dicke Politikerin sagt Huren. Ich greife nach meinem schlaffen Pimmel, studiere aufmerksam die

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