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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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sie immer noch so zu lieben, wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Liebst du mich noch?«, platzte ich heraus. Laut,
mit
beleidigter Stimme und selbst verblüfft von meinen eigenen Worten.
    Sie sah mich an. Ihr Haar fiel zu beiden Seiten ihres Gesichts in sanftem Schwung nach unten. »Ja, das tue ich.«
    Und obwohl es sich hier wieder um eine Szene handelte, die schon tausend- und abertausendmal von unzähligen Liebenden durchgespielt worden war, war ich froh, ihr »ja« zu hören.
    »Es tut mir Leid, Annie.«
    »Dass ich dich liebe?«
    »Nein, nein. Es tut mir Leid, dass ich dich in die falsche Richtung geführt habe …«
    »Arnie, ich möchte dir sagen …«
    »Nein. Wir waren ein so schönes Paar, und alles zwischen uns lief hervorragend. Bis ich das geändert habe. Ich war ungeheuer egozentrisch. Ich habe mich um deine Bedürfnisse einen Dreck gekümmert. Du hattest mir gesagt, dass du nicht sicher wärest, ob du die dominierende Rolle spielen könntest. Ich aber hatte gewusst, dass du es nicht könntest. Dann bin ich trotzdem rücksichtslos und egoistisch vorgegangen und habe mich dir vollständig unterworfen. Das war nach dem Rennen. Ich war so ekelerregend passiv, was hättest du also anderes tun sollen? Ich tauchte ein in das herrliche Gefühl, von jemand anderem bestimmt zu werden. Ich hielt das für Glück, schloss meine Augen und sah weder die Veränderung in dir noch deine Bedürfnisse. Ich hatte meine sexuelle Verlassenheit überhand nehmen lassen. Annie, es tut mir so Leid … Aber weißt du, seit dem Tag, an dem wir Joggen waren, habe ich wirklich versucht, es zu ändern. Ich wollte alles, was mit
Fantasie
zusammenhing, vergessen. Ich wollte langsamer mit dem Sex machen und mich mehr darauf konzentrieren, dich besser kennen zu lernen. Wir sollten uns über den Orgasmus hinaus lieben lernen. Und das ist irgendwie nie passiert. Wir schienen nur noch durch Sex miteinander kommunizieren zu können. Und ich konnte nicht anders. Ich musste jedes Mal umfallen, wenn du wieder anfingst, mich zu kontrollieren. Schließlich bist du eine so wundervolle Person, um es mal auszuprobieren …«
    »Nicht, bitte, sag es nicht …«
    »Annie, ich werde es besser machen. Von nun an wird alles besser, das verspreche ich dir. Wir werden uns besser verstehen, uns tiefer lieben, besser miteinander spielen, besser miteinander reden. Zieh dich nicht wieder zurück. Gib dich mir ganz. Ich brauche alles, was du bist.«
    Meine Hand ruhte auf dem abgenutzten Polsterstoff der gebraucht gekauften Wohnzimmercouch. Meine Finger spielten mit den Fransen.
    »Arnie. Es ist doch in Ordnung. Es ist wirklich alles in Ordnung. Ich kann nicht leugnen, dass die Dinge nun ein wenig anders sind als zu Anfang, und ich weiß bestimmt nicht, wo uns das hinführen wird, aber das ist doch alles auf gleicher Ebene. Wir haben doch immer noch die Grundlage unserer Liebe. Und du hast mich in gar nichts hineingestoßen. Es war nicht dein Fehler. Ich wollte diese letzten zwei
Fantasien
für dich. Ehrlich.« Sie stand auf und stellte das Fernsehen leiser. »Es hat auch eine Menge damit zu tun, dass ich angefangen habe,
Playgirl
zu lesen. Du weißt schon, die Bilder von nackten Männern, Sexgeschichten usw.«
Playgirl!
Ich fragte mich, ob sie dabei masturbierte, zu nackten Männerbildern. Wenn sie es tat, hatte
sie
dabei wenigstens kein schlechtes Gewissen. »Ich musste darüber nachdenken, dass Männer toll aufgemachte Frauen, sexy Frauen im Grunde viel lieber mochten. So sahen zumindest alle Frauen in den Anzeigen aus. Ich wollte dich geil machen. Ich wollte auch diese Rolle für dich spielen können. Du solltest immer auf mich warten, scharf auf mich sein …« Glaubten Frauen insgeheim, dass Männer gern kontrolliert würden, genauso wie Männer glaubten, dass Frauen vergewaltigt werden wollten? »So dachte ich mir, ich müsste es für dich immer schwieriger machen, mich zu kriegen. Ich wollte dich in einem Zustand der Dauererregung halten, so dass ich dich beherrschen konnte, und das würde dich dann nur noch mehr befriedigen. Ich gebe zu, dass es nicht nett von mir war, dich so lange warten zu lassen, ja sogar ein Wochenende zu übergehen. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich es nur tun könnte, wenn ich genug Zeit hätte, Kraft für mich zu sammeln. Ich wollte genug Energie haben, die ich dir geben könnte. Ich brauchte diese Zeit für mich. Aber diese
Fantasien
wollte ich dir noch geben. Als Geschenk. Jetzt fühle ich mich ganz schön

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