Die gelehrige Schuelerin
blöd.«
»Sie waren Geschenke für mich. Ich habe es genossen, dir so gründlich zu gehören. Aber das letzte Mal habe ich mich dabei ganz scheußlich gefühlt, als ich merkte, dass für dich so gut wie nichts dabei herauskam. Ich will doch auch, dass du bekommst, was du wünschst.«
»Aber ich habe doch, was ich will«, sagte Annie flehend. »Ich hatte schon angefangen zu glauben, ich wäre so was wie ein Mauerblümchen. Es gab ja immer nur Clara und mich, und wir hingen ständig zusammen. Wir versuchten, uns selbst zu genügen und machten uns vor, dass
wir
keine Freunde bräuchten. Keine Liebesgeschichten. Und diese unreifen Highschoolbabys brauchten wir schon gar nicht. Clara und ich schlossen uns immer mehr zusammen, bis wir es nicht einmal mehr zu versuchen brauchten. Außerdem hatte ich mich für einen schlechten Menschen gehalten. Du weißt ja, ich gab mir die Schuld, dass die Ehe meiner Eltern auseinander gebrochen ist. Ich dachte, dass mich niemand mochte. Ich wollte sogar Cheerleader werden, damit man mich beachtete, aber ich hatte Angst, aus mir herauszugehen. Angst, dass sie über mich lachen würden. Ich war so scheu und hatte keine großen Titten und nicht mal die wilde blonde Mähne einer Farah Fawcett. Aber ich mag mich selbst als die Liebhaberin von Arnie. Ich finde, dass du jemand ganz Besonderes bist, und du machst mich auch zu etwas Besonderem, indem ich dich befriedigen kann. Und das kann ich ziemlich gut, glaub ich. Wir können uns nicht einfach so auseinander reißen. Nein. Dazu ist es zu gut. Ich werde tun, was immer du von mir verlangst. Ich brauche dich. Ich werde nicht so einfach loslassen …«
Einsamkeit scheint uns alle dazu zu bringen, etwas zu tun, was wir normalerweise nie tun würden.
Sie verbarg ihren Kopf an meiner Brust. Ich streichelte ihr übers Haar und ließ es dabei durch meine Finger gleiten. Ein schönes Gefühl, das ich genoss. Wie sie an mir lehnte, verlieh mir Sicherheit. »Es ist alles gut«, sagte ich leise. »Es wird schon gehen. Wir werden es gutmachen. Liebe heilt …«
Wir drückten uns fest aneinander, als ob unsere Energie alle Wunden schließen könnte.
Unsere Worte hatten sicher nicht anders geklungen als die von den berühmten Paaren in den Soap Operas, aber wir gaben einander damit wieder Hoffnung, und das war genau das, was wir so nötig brauchten.
Was geschah als Nächstes?
Natürlich. Wir lagen auf dem dicken Wohnzimmerteppich vor dem Fernseher. Mein Körper über ihr ausgestreckt, sie ruhig und entspannt unten. Das Geplapper aus dem Fernseher schwirrte über unsere Köpfe hinweg.
Eine lange, zärtliche Berührung unserer Lippen. Es war schon so lange her, dass wir uns einfach nur so geküsst hatten. Mund gegen Mund, offen. Ich spürte die Rundung ihres Wangenknochens auf meinen Lippen. Ich spürte die Haut ihrer Ohren an meinen Fingerspitzen. Ich spürte ihre raue Zunge auf meinem Gaumen. Entkrampft. Es geschah einfach. Keine Angst mehr vor einem Schlappschwanz oder frühzeitiger Ejakulation. Keine Angst, sie zu verführen, keine Sorge darum, was sie erregen könnte. Es war auch nicht schlimm, wieder oben zu liegen. Wir waren vollkommen offen füreinander. Ich hätte gern eine Stimme gehört, die immer wieder Annie-Arnie, Annie-Arnie, Annie-Arnie sang.
Sie knöpfte mein Hemd auf und fuhr mit der Hand über meine Brust. Ich beeilte mich, ihr alle Kleider auszuziehen und sie überall zu berühren. Wie in alten Zeiten fühlte ich mich sicher und stark. Ich wusste, sie konnte es nicht erwarten, mich wieder so zu erleben.
Ihre Hand führte mich zu ihr, und es war absolut real, dass ich ihn jetzt wieder in der feuchten, warmen Tiefe spürte. Die Hitze, die Nässe, das Nachvornüberfallen. Wir umarmten uns fest, und ich blieb einfach in ihr liegen, ohne mich zu bewegen. Annie-Arnie. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl, wieder in einer Frau zu sein, den Körper eines anderen Menschen von innen zu spüren. Wir beide waren miteinander verbunden, tief im Gefühl, fest
mit
den Körpern, beide gemeinsam die Wärme und eine Muschelschale teilend, wie siamesische Zwillinge. Ich wollte mich nicht bewegen. Ich hatte keine Lust, diese emotionale Einheit durch den Orgasmus zu unterbrechen.
Annie begann, sich gegen mich zu heben. Das konnte ich nicht lange durchhalten. Ich zog mich zurück, sie spannte sich an. Ich drang wieder ein. Sie öffnete sich. Sie presste ihre Handflächen auf meinen Hintern und murmelte:
»Schön, Arnie. Einfach schön.« Und das
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