Die Geliebte des griechischen Reeders
Gästezimmer in Atreusâ Apartment fühlte sie sich nicht wirklich zu Hause.
Alissa und Elinor lieÃen es sich nicht nehmen, die Hochzeit zu organisieren, und Lindy war dankbar für ihre Hilfe. Vor allem genoss sie es, ihre Freundinnen endlich wieder öfter um sich zu haben, auch, weil Atreus oft bis spät in die Nacht arbeitete.
Zwei Wochen nach ihrer Rückkehr musste er eine zweiwöchige Geschäftsreise nach Asien antreten. Nach seiner Rückkehr widmete er sich voll und ganz Theo, Lindy gegenüber aber verhielt er sich eher abweisend. Vergebens hoffte sie, er würde herzlicher und persönlicher werden. Es war naiv von ihr gewesen zu glauben, durch die Heirat könne zwischen ihnen alles wieder wie früher werden. Nur zu schnell musste sie erkennen, dass sie sich da etwas vorgemacht hatte.
Je näher der Hochzeitstag rückte, umso unruhiger und nervöser wurde Lindy. Sie hatte ein wunderschönes Brautkleid gefunden und war erleichtert, schnell wieder zu ihrer früheren Figur zurückgefunden zu haben. Da sie sich während der Schwangerschaft notgedrungen viel bewegen musste, hatte sie nicht so stark zugenommen.
Mehrere Hochglanzmagazine hatten sie interviewen wollen, doch sie hatte abgelehnt. Atreus hasste diese Art von Publicity, und sie sah keinen Grund, ihr Privatleben offenzulegen.
Am Abend vor der Hochzeit blieb Lindy über Nacht in Alissas und Alexanders fantastischem Stadthaus, doch sie fand lange keinen Schlaf. Unruhig wälzte sie sich im Bett hin und her. Sie hatte Atreus nie auf seine Gefühle für sie angesprochen. Bereute er jetzt, ihr den Antrag gemacht zu haben? Wollte er mit ihr eine normale Ehe führen? Oder heiratete er sie nur, um Theo seinen Namen zu geben und jederzeit Zugang zu seinem Sohn zu haben?
Auch noch am Tag der Hochzeit quälten Lindy diese Zweifel. Ihr war bewusst, dass ihre eigenen tiefen Gefühle für Atreus möglicherweise nicht genügten, um eine gute Ehe zu führen. Doch sie brachte den Mut nicht auf, ihn zu einer Aussprache zu drängen.
Elinor überlieà ihr für diesen Tag ein atemberaubendes Diadem, das Lindy am Schleier befestigte. Alissa schenkte ihr ein hell schimmerndes Paar Designerschuhe, die perfekt zu ihrem Brautkleid passten. Von Atreus traf ein mit unzähligen Diamanten besetztes Saphircollier ein. Ehrfürchtig legte Lindy das kostbare Geschenk an und bewunderte sich im Spiegel.
âDu bist die stillste Braut, die ich je erlebt habeâ, bemerkte Elinor. âIst etwas nicht in Ordnung?â
âDoch, doch, alles ist bestensâ, beeilte Lindy sich, ihrer Freundin zu versichern.
âEs ist völlig normal, dass du nervös bist und Zweifel hastâ, mischte Alissa sich verständnisvoll ein und drückte Lindys Schulter. âSo geht es jeder Braut. SchlieÃlich wagt man mit der Ehe einen gewaltigen Schritt, und bei dir kommt hinzu, dass du Atreus seit der Rückkehr aus Griechenland nur so selten zu Gesicht bekommen hast.â
âIch hatte keine Ahnung, dass er so viel arbeiten mussâ, gestand Lindy.
âBei Alexander und Jasim war es ebenso, aber wenn ihr erst einmal zusammenlebt, findet ihr mehr Zeit füreinander.â
âIn der Zeit vor der Hochzeit ging es bei euch ja reichlich holprig zuâ, gab Elinor zu bedenken. âIhr müsst darüber sprechen, was ihr beide von der Ehe erwartet und euch wünscht.â
Du hast gut reden! Für dich kann es keinen Zweifel geben, wie sehr dein Jasim dich liebt, dachte Lindy. Wenn sie wüsste, dass Atreus ihre Gefühle erwiderte, wäre sie die glücklichste Braut der Welt. Doch insgeheim befürchtete sie, er werde das Weite suchen, wenn sie mit ihm über ihre Wünsche und Erwartungen zu sprechen versuchte.
Als Lindy den Mittelgang der Kirche entlangschritt, schlug ihr das Herz bis zum Hals und sie fühlte sich seltsam benommen.
Atreus wartete am Altar. Als seine Braut eintrat, wandte er sich zu ihr um und betrachtete sie von Kopf bis FuÃ. Das betont schlichte schulterfreie Brautkleid umschloss ihre weibliche Figur wie eine zweite Haut, und in seinen Augen blitzte Bewunderung auf. Wärme durchflutete Lindy und sie atmete erleichtert auf. Diesen begehrenden Blick kannte sie nur zu gut.
âDu siehst zauberhaft ausâ, flüsterte Atreus ihr zu, als sie neben ihm stehen blieb.
Es war das Persönlichste, das er ihr seit Wochen gesagt hatte. Eine Woge der
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