Die Geliebte des italienischen Millionaers
ziemlich unverschämt von Garsdale und bin überrascht, dass du ihn nicht hinausgeworfen hast. Oder ist er nur deshalb so rasch wieder gegangen, weil du ihn dazu aufgefordert hast?"
Sie biss die Zähne zusammen. "Die meisten Frauen empfinden einen Heiratsantrag als ein Kompliment. Weshalb hätte ich Fabian wegschicken sollen?"
"Du bist offenbar sehr begriffsstutzig."
"Nein, überhaupt nicht. Du bist unglaublich grob und gefühllos." Ihre Stimme wurde immer lauter, obwohl Vivien sich vorgenommen hatte, sich nicht provozieren zu lassen. "Fabian ist in Akademikerkreisen sehr beliebt und war mir immer ein guter Freund."
"Er ist so alt, dass er dein Vater sein könnte. Vielleicht bist du zu dem Schluss gekommen, dass ich für dich etwas zu anstrengend und aufregend gewesen bin", stellte Lucca betont sanft fest. "Aber mit deinen siebenundzwanzig Jahren bist du zu jung für so einen Mann. Du würdest dich lebendig begraben fühlen."
Vivien errötete. Es war nicht leicht, seine scharfe Zunge zu ertragen. "Vermutlich gefällt es dir, dich auf Fabians Kosten interessant zu machen."
"Findest du es nicht seltsam, dass der Herr Professor dich hier mit mir allein lässt, ohne eifersüchtig zu sein?"
"Fabian steht über diesen Dingen. Er besitzt zu viel Würde, um sich zu so etwas herabzulassen."
Luccas Lachen klang unangenehm. "So nennst du das? Ich würde eher behaupten, sein eiliger Aufbruch hatte etwas mit einem natürlichen Selbsterhaltungstrieb zu tun. Er wollte keine Auseinandersetzung riskieren und mich nicht reizen."
Vivien wurde immer zorniger. "Wie kommst du dazu, Fabian als Feigling hinzustellen?"
Er verzog ironisch die Lippen. "Mach mir doch nichts vor, Vivi. Du würdest nach mir einen solchen Mann sowieso nicht heiraten."
"Ach, bist du dir da so sicher?" Dass er sie mit dem Kosenamen angeredet hatte, war, als hätte er Salz in ihre Wunden gestreut. Damals hatte sie damit Zuneigung und Intimität verbunden. Jetzt wurde sie dadurch nur noch daran erinnert, was sie verloren hatte. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Wie hatte sie Lucca anvertrauen können, dass Fabian sie gebeten hatte, ihn zu heiraten? Da sie es aber nun einmal getan hatte, würde sie Fabian selbstverständlich verteidigen. Luccas verächtliche Bemerkungen verbitterten sie.
Seine Miene wurde hart. "Nein, du würdest ihn nicht heiraten", bekräftigte er arrogant. "Du hast einen besseren Mann verdient als Fabian, über den ich nur lachen kann."
"Du liebe Zeit, du hast ja keine Ahnung, was für ein Mann Fabian ist", rief sie hitzig aus und warf ihm einen verächtlichen Blick zu. "Ich glaube nicht, dass er mich so unglücklich machen würde, wie du es getan hast."
Er zog eine Augenbraue hoch. "Das bezweifle ich sehr. Du bist eine leidenschaftliche Frau, und er wirkt so kalt wie ein Fisch."
"Als ich nicht mehr deine Favoritin war, warst du so kalt, wie kein anderer Mensch jemals sein könnte. Fabian ist weder oberflächlich noch ein Schürzenjäger."
"Ich bin auch keiner." Er unterstrich seine Worte durch lebhafte Gestik. "Ich habe etwas gegen solche Etikettierungen. Ich bin eine bekannte Persönlichkeit. Wenn ich in der Öffentlichkeit mit einer Frau spreche, kommt sofort das Gerücht auf, ich hätte mit ihr eine Affäre. Nach unserer Hochzeit stand ich noch stärker im Mittelpunkt des Interesses."
Vivien warf den Kopf zurück, und ihr zerzaustes blondes Haar, das golden schimmerte, fiel ihr über die Schultern. "Handelt es sich bei deiner Affäre mit Bliss Masterson auch nur um ein Gerücht?" Sie konnte sich die Frage nicht verkneifen.
"Ich schulde dir keine Erklärung für das, was ich gemacht habe, nachdem du mich verlassen hast", fuhr er sie zornig an.
Sie verschränkte die Arme, hob herausfordernd das Kinn und betrachtete ihn ärgerlich. "Da bin ich anderer Meinung. Ob es dir gefällt oder nicht, du bist immer noch mit mir verheiratet."
"Stimmt", antwortete er gereizt. "Es ist wie eine Ironie des Schicksals, dass du unsere Ehe wegen eines Seitensprungs beendet hast, den ich gar nicht gemacht habe. Damit hast du erreicht, dass ich dir seitdem mehr als ein Mal untreu geworden bin. Das hast du geschickt hinbekommen."
Innerhalb weniger Sekunden verschwand ihr Zorn. Stattdessen empfand sie nur noch tiefen Schmerz. Vivien hatte plötzlich das Gefühl, aus einer Sauna direkt in Schnee und Eis geraten zu sein. Sie war bestürzt und schockiert, weil sie plötzlich gezwungen war, sich mit der Wirklichkeit auseinander zu setzen, was sie
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