Die Geliebte des italienischen Millionaers
verführerisch duftete. Schließlich nahm er ihre Hände, hob sie langsam an die Lippen und drückte jeweils liebevoll einen Kuss darauf.
"Vivi", flüsterte er.
"Ich habe mich schon vor langer Zeit entschlossen, mit dir zusammen zu sein. Ich möchte, dass du das weißt", sagte sie.
Er versteifte sich kaum merklich und hob den Kopf. "Vergiss bitte nicht, dass du mich verlassen hast, als es schwierig wurde."
Vivien wurde blass. "So war es doch gar nicht!"
"Sei vorsichtig, meine Schöne." Luccas Stimme klang seidenweich und seltsam gefährlich. "Das nächste Mal werde ich dich verlassen."
Plötzlich verschwand ihr Glücksgefühl, und es kam Vivien so vor, als hätte jemand das Licht ausgeknipst. Unwillkürlich wandte sie sich ab.
Lucca betrachtete sie aufmerksam und misstrauisch. Sie wirkte so ruhig und war so scheu und anspruchslos. Er hätte schwören können, dass sie in keiner Weise hinterhältig war. Aber wenn es darum ging, den eigenen Willen durchzusetzen, war sie sehr konsequent. Sie konnte erschreckend erfolgreich sein. Bisher hatte er noch nicht herausgefunden, wie sie es schaffte, ihre Ziele immer zu erreichen.
Sie hatte Triumphe errungen, von denen sie nichts ahnte. Als er sie zum ersten Mal eingeladen hatte, hatte er nur eine Affäre mit ihr haben wollen. Doch dann war es für ihn von Anfang an ganz anders gelaufen, und eines Tages hatte er ihr den Brillantring an den Finger gesteckt. Er war selbst darüber überrascht gewesen, wie rasch er kapituliert hatte, und hatte sich vorgenommen, einige Jahre verlobt zu bleiben. Als sie sich jedoch weigerte, zu ihm zu ziehen, hatte er es kaum erwarten können, sie zu heiraten. Und als er erklärte, er habe für Flitterwochen keine Zeit, antwortete sie, wenn er nach der Hochzeit sogleich wieder arbeite, würde sie es auch tun. Wie beiläufig erwähnte sie, dass sie sowieso mit den Studenten für zwei Wochen nach Schottland fahren müsse. Am selben Tag hatte er die Hochzeitsreise gebucht.
Während er noch über ihre kleinen Siege nachdachte, stand er auf und ging ins Badezimmer, um zu duschen. Vivien folgte ihm.
"Dann mach es jetzt gleich", forderte sie ihn kurz angebunden auf.
Lucca runzelte verständnislos die Stirn. "Was soll ich machen?"
"Mich verlassen." In ihren grünen Augen blitzte es herausfordernd auf. "Weshalb zögerst du noch? Ich warte."
"Ich will dich doch gar nicht verlassen", antwortete er so ironisch wie möglich.
"Okay, Lucca, dann treffe ich die Entscheidung für dich", entgegnete sie zuckersüß. "Du kannst gehen."
"Verdammt! Was soll das?" Er sah sie fassungslos an.
"Drohungen mag ich nicht. Nur weil ich den Fehler gemacht habe, wieder mit dir zu schlafen, solltest du mir nicht drohen, dass du mich verlassen würdest", warnte sie ihn zornig.
Während er ein Frottiertuch vom Handtuchhalter nahm und es sich um die Hüften schlang, hätte er am liebsten geflucht. Er beherrschte sich jedoch und fuhr sich mit den Fingern durchs gelockte dunkle Haar. "Es war doch nur ein Scherz …"
So leicht ließ Vivien sich jedoch nicht besänftigen. "Wenn ich dich an den Rand eines Abgrunds treiben würde und dich in großer Höhe zurückließe, würdest du das auch als Scherz bezeichnen?"
"Wer hat dir verraten, dass ich Höhenangst habe?" fragte er ärgerlich.
"Deine Schwester." Sogleich bekam Vivien ein schlechtes Gewissen. "Ich hätte es nie erwähnt, wenn du vorhin nicht diese unpassende Bemerkung gemacht hättest. Ich fand es übrigens bewundernswert und sehr mutig, dass du auf den Balkon geklettert bist."
Vivien hat zurückgeschlagen, und jetzt bereut sie es schon wieder, dachte er und musste lächeln. "Was hast du vor? Wirst du es überall herumerzählen? Oder willst du es mir jedes Mal vorhalten, wenn ich dich ärgere?"
Langsam schüttelte sie den Kopf. "Nein, das würde ich dir nicht antun."
Er nahm ihre Hände und zog Vivien an sich. "Für ein oder zwei Minuten kam es mir unheimlich vor, wieder mit dir zusammen zu sein."
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer, ist es das? überlegte sie. Allzu gern hätte sie gewusst, was genau er damit meinte, es sei ihm unheimlich vorgekommen. Doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, die Sache zu klären.
"Es war ein Abend voller Emotionen", sagte sie deshalb nur.
"Ja, wir müssen uns entspannen." Er nahm ihr die Decke ab, in die sie sich gehüllt hatte.
"Lucca!" rief sie gespielt entsetzt aus.
"Komm, ich zeige dir, was ich unter der Dusche mit dir vorhabe. Dann wirst du erst recht schockiert
Weitere Kostenlose Bücher