Die Geliebte des Kosaken

Äußerung des Fürsten besänftigte seinen Zorn nicht.
    „Ich hoffe, Sie werden sich für meine Fürsprache dankbar erweisen, Dorogin. Ich schätze die kleine Natalja Galugina sehr und würde sehr unfreundlich werden, falls Sie sie nicht glücklich machen sollten.“
    Andrej biss die Zähne zusammen, um sich keine unkluge Äußerung entschlüpfen zu lassen. Das konnte er Natalja trotz seines Ärgers nicht antun. „Seien Sie unbesorgt, Fürst“, entgegnete er kühl, „ich bin sicher, dass Natalja Iwanowna Dorogina an meiner Seite eine glückliche Ehefrau sein wird.“
    Man führte ihn über verwinkelte Treppen ins Freie, wo ihm eisige Kälte entgegenschlug. Schneeflocken wirbelten durch die Luft, in einigen Gebäuden brannte Licht, undeutlich erkannte er vor sich die Silhouette der Peter-und-Paul-Kathedrale, ihre hohe, schmale Spitze verlor sich im Schneegestöber der Nacht.
    „Hier entlang!“
    Zwei Lampen waren zu erkennen, ein geschlossener Schlitten, mit drei Pferden bespannt, wartete auf dem Platz vor der Kathedrale. Kutscher und Pferde waren schneebedeckt, Andrej sah im Lampenlicht den weiß dampfenden Atem der Tiere. Sein Herz schlug schneller, er begann zu laufen, riss die Seitentür des Schlittens auf und verharrte bewegungslos, als er sie erkannte.
    Natalja steckte unter dicken Pelzdecken, sie hatte ein Tuch um den Kopf geschlungen, und er sah im Schein der Lampen, dass ihre Augen groß und voller Tränen waren.
    „Nadenka“, sagte er glücklich und streckte die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren, „weinst du, weil du mich jetzt wieder am Hals hast?“
    Sie lachte unter Tränen und zog ihn zu sich unter die Pelze. Er wühlte sich zu ihr hinüber, umschlang sie und roch ihren Duft, den er so lange vermisst hatte.
    „Wie kalt du bist“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn. „Nicht mehr lange, mein Schatz.“
    Der Kutscher trieb die Pferde an, und der Schlitten setzte sich inmitten der wirbelnden Schneeflocken in Bewegung, fuhr durch das schön geschmückte Peterstor und glitt weiter zum Johannistor, wo die Wachen sie ungehindert passieren ließen. Von dort führte eine kleine, alte Brücke aus der Festung hinaus in die Freiheit.

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