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DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS

Titel: DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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wie Carly entsetzt bemerkte.
    Zwei Sicherheitsleute im Smoking kontrollierten die Einladungskarten, bevor die Leute an Deck durften, wo ihnen ein Champagnercocktail angeboten wurde. Die Gläser standen auf weißen Tabletts, das Getränk war stahlgrau.
    „Was in aller Welt ist da drin?“ hatte Carly dem Maître d’hôtel des von ihr beauftragten Caterers entsetzt zugeflüstert.
    „Champagner, Likör und Farbstoff. Mariella D’ Argent wollte unbedingt, dass der Cocktail grau ist!“
    Bevor die D’ Argents vom Dinner zurückgekehrt waren, hatte Carly noch schnell in den Empfangsräumen nachgesehen, ob auch tatsächlich alles so war, wie Mariella und ihr Mann es haben wollten. Persönlich fand sie den Glasboden über den Tausenden von kleinen weißen Lampen ziemlich übertrieben, aber ihr war versichert worden, dass so etwas nichts war im Vergleich zu den Wünschen anderer Kunden.
    Gerade kamen mehrere ältere Männer mit ihren viel zu jungen Begleiterinnen an Bord. Alle Frauen trugen ähnliche winzige, hautenge Kleider, schwankten auf zu hohen Absätzen und waren eindeutig blond gefärbt. Bei ihrem Anblick unterdrückte Carly ein Seufzen.
    Immer mehr Gäste trafen ein, und Carly erkannte eine berühmte Schauspielerin, die Tochter einer Popikone und zwei Exmodels.
    Ricardo war noch nicht gekommen. Nicht, dass ich auf ihn warte, sagte sich Carly.
    „Ich sehe besser mal nach, ob Mariella mich braucht“, flüsterte ihr Sarah zu.
    Carly nickte und beobachtete weiter die Ankunft der Gäste.
    „Uns gehen jeden Moment die Cocktails aus“, warnte der Oberkellner sie leise.
    Es dauerte über eine Stunde, bis alle Gäste an Bord waren. Inzwischen war Carly unten im großen Salon, hatte ein wachsames Auge auf alles und versuchte, Mariella aus dem Weg zu gehen, aus Angst, dass sie vielleicht doch ihr abgelegtes Outfit erkannte.
    Überall wurden Drogen offen herumgereicht, und das Gelächter wurde lauter, als sie zu wirken begannen. Schon fingen einige Gäste an, sich unmöglich zu benehmen. Ein berühmter Medienmogul hatte sich eine junge Frau geschnappt und streichelte sie an sehr intimen Stellen, während sie ihn anfeuerte weiterzumachen.
    Der Lebensstil dieser Leute stieß Carly ab. Sie verstand einfach nicht, wie jemand Vergnügen an etwas finden konnte, was so zerstörerisch war. Und Drogen waren ihr ganz besonders verhasst. Nicht zuletzt, weil sie selbst erlebt hatte, was sie anrichteten.
    Plötzlich packte einer der älteren Männer sie am Arm und blickte sie lüstern an. Kurz zuvor hatte sie ihn und seine Freunde miteinander reden hören und wusste, dass es Russen waren.
    „Du kommst mit mir“, verlangte er barsch und unter Missachtung sämtlicher Höflichkeitsregeln.
    „Tut mir Leid, ich bin kein Gast. Ich arbeite hier“, sagte Carly höflich und versuchte, sich zu befreien.
    „Schön, dann arbeitest du eben ab sofort für mich – im Bett. Ich bezahle dich gut.“
    Ihr wurde übel. Waren etwa alle Männer so? Hielten sie Frauen nur für eine Ware, die sie kaufen konnten? Oder ziehe ich diese Typen vielleicht magisch an? Weil sie irgendwie spürten, wo sie herkam? Abschaum! Bei der Erinnerung an das Wort, das ihr als Kind so oft ins Gesicht geschleudert worden war, zuckte sie zusammen. Du bist Abschaum, weißt du das? Müll. Tatsächlich hat man dich im Müll gefunden, und da hättest du auch bleiben sollen.
    „Lassen Sie mich los!“ sagte Carly scharf, und dann erstarrte sie. Denn sie hatte Ricardo entdeckt, der auf der anderen Seite des Salons stand und sie beobachtete.
    Ich weiß doch, was sie ist, dachte Ricardo grimmig. Warum wurde er dann eifersüchtig, wenn er sah, wie sie sich von einem anderen Mann anfassen ließ? Und warum drängte er sich jetzt im Kielwasser der D’ Argents durch das Gewühl im Salon, um zu ihr zu gelangen? Wohl kaum aus männlicher Solidarität oder dem selbstlosen Wunsch, Carlys neuestes Opfer zu warnen! Aber er wollte lieber nicht analysieren, warum er so reagierte. Stattdessen regte er sich über die Scheußlichkeit auf, die sie am Leib trug und die ihr dieser Kerl gekauft haben musste. Sein Modegeschmack war ebenso schlecht wie Carlys Männergeschmack. Die beiden hatten einander verdient. Und Carly verdiente alles, was ihr passieren würde, wenn sie sich an so einen miesen Typ verkaufte.
    Aber sie war nicht hier, um eine Beziehung mit einem anderen Mann anzufangen. Ricardo wollte sie unmissverständlich daran erinnern, dass er ihr Hauptanliegen sein sollte. Wie konnte sie

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