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Die Geliebte des Normannen

Die Geliebte des Normannen

Titel: Die Geliebte des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wartete, bis der König diese Information verdaut hatte.
    Rufus begann zu lächeln und rieb sich gierig die Hände. Sein Gesicht war mehr gerötet als sonst, zusammen mit seinem orangefarbenen Haar sah es lächerlich aus.
    »Was für ein Glück. Ah, Stephen, das hast du wirklich gut gemacht. Was sollen wir fordern? Oh, jetzt muss er zahlen!« Er gluckste. »Und ich werde einen Weg finden, Euren Sohn zu belohnen.«
    Rolfe erwiderte nichts.
    »Also, was sollen wir fordern?«
    »Eine Mitgift.«
    Rufus war verblüfft.
    »Und wer soll der glückliche Bräutigam sein?«
    Rolfe erwiderte seinen überraschten Blick.
    »Wenn Stephen Canmores Tochter heiratet, wird ein echter und dauerhafter Frieden möglich. Welche bessere Belohnung könnte es für meinen Sohn geben? Und wenn im Norden Frieden herrscht, könnt Ihr Euch voll und ganz der Normandie widmen.«
    Rufus lächelte freudlos. »Wollt Ihr Frieden, Rolfe, oder mehr Macht? Ist eine Grafschaft nicht genug?«
    »Habe ich Euch jemals hintergangen? Habe ich Euch in Zeiten Eurer größten Not nicht immer unterstützt?«
    »Habe ich Euch nicht mehr gegeben als jedem anderen?«, hielt Rufus dagegen.
    »Ich trachte danach, England und Euch zu schützen, Sire.« Rufus' Lächeln war bitter, vielleicht sogar ironisch.
    »Ich kenne Euch gut, Rolfe. Ihr habt mich nie getäuscht. Ich vertraue Euch mehr als allen anderen. In diesem Morast, den wir einen Hof nennen, unter all dieser Gier und all dem Ehrgeiz, trachtet Ihr nur danach, das Erbe meines Vaters zu schützen – ist es nicht so?«
    »Ich trachte danach, England und Euch zu schützen, Sire; das solltet Ihr niemals anzweifeln«, wiederholte Rolfe bestimmt.
    »Verdammt!«, rief Rufus gereizt. »Ich hätte sein Gesicht nur zu gern in den Dreck gedrückt.«
    »Sein Gesicht ist im Dreck, Sire. Er kann über diese Wendung der Ereignisse nicht sehr erfreut sein.«
    »Stephen ist mit Beauforts Schwester verlobt«, erklärte Rufus spitzfindig.
    »Verlobungen können gelöst werden«, erwiderte Rolfe ruhig.
    »Und wenn Malcolm stirbt?«
    »Wenn Malcolm stirbt, unterstützt Northumberland England, wie immer.«
    »Und wenn Ihr sterbt?«
    »Mein Wort ist Stephens Wort.«
    »Also sind wir wieder bei Stephen«, murmelte Rufus. »Wir sind zusammen aufgewachsen, aber wir schätzen einander nicht allzu sehr, wie Ihr ja wisst«, sagte er grimmig.
    »Wertschätzung bedeutet nichts; Ehre bedeutet alles. Zieht Ihr die Ehre meines Sohnes in Zweifel?«
    »Nein!« Rufus erhob sich umständlich.
    »Nein, das tue ich nicht. Niemand wäre so dumm, Stephens Ehre anzuzweifeln. Gibt es einen Mann mit mehr Ehrgefühl? Ich glaube nicht.«
    Rolfe beobachtete ihn. Seine Stimme war leise und eindringlich, als er weiterredete.
    »Ich war Euch immer treu ergeben, Euer Gnaden, ebenso wie Eurem Vater. Ja, ich gestehe, ich wünsche mir einen dauernden Frieden an der Grenze. Ich gestehe, dass ich die Prin zessin als Braut für meinen ältesten Sohn haben möchte. Aber Ihr, Ihr braucht die Normandie.«
    William Rufus versank in Schweigen.
    »Was vor fünf Jahren geschah, wird wieder geschehen«, fuhr Rolfe im selben zwingenden Ton fort. »Ihr habt zu viele Vasallen mit Grundbesitz in der Normandie, Vasallen, die nicht nur Euch anhängen, sondern auch Eurem Bruder. Wie Odo von Bayeux und Robert von Mortain werden sie ständig hin und her gerissen. Eine untragbare Situation. Diese Großgrundbesitzer wollen einen Lehnsherrn, nicht zwei. Es darf nur einen geben, und dieser eine müsst Ihr sein.«
    Rufus' Augen funkelten.
    »Glaubt ihr, ich wüsste nicht, was Ihr meint? Viele würden stillschweigend meinen Bruder Robert auf meinem Thron dulden!«
    »Und viele wissen, dass er zu schwach ist, um das Land zu regieren. Robert kann unmöglich England mit seinem Bruderland vereinen.«
    Sie musterten einander. Minuten verstrichen. Schließlich nahm Rufus wieder auf seinem Stuhl Platz und lehnte sich mit grimmiger Miene zurück. Man durfte die Machtfülle, die diese Allianz Northumberland bringen würde, nicht zu gering schätzen; ebenso wenig das mögliche Desaster für den Fall, dass die de Warennes mit Schottland zu einer Übereinkunft kämen. Daran, dass Rolfe die Wahrheit sagte, war nicht zu zweifeln. Rufus musste sich den Rücken freimachen und sich um die Normandie kümmern – wenn er König von England bleiben wollte.
    »Sagt mir«, wollte er plötzlich wissen, »ist sie hübsch?« »Die Prinzessin?«, fragte Rolfe überrascht zurück. Diese Frage des Königs war überaus

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